Sechs Monate Freiwilligendienst

20. Februar 2024   |   Kim Oetjen

Hi, ich bin Kim und mache meinen Freiwilligendienst in Costa Rica

Sechs Monate sind vergangen, seit ich in Costa Rica angekommen bin, und vieles hat sich verändert. Ich esse mittlerweile Reis zum Frühstück, spreche deutlich besser Spanisch und habe neue Einblicke in eine andere Kultur und Lebensweise gewonnen. Trotz der vielen Veränderungen und neuen Erfahrungen hat sich inzwischen eine gewisse Routine eingestellt.

Ich habe mich gut in meiner Gastfamilie eingelebt und esse jeden Tag gemeinsam mit ihnen große Mengen Reis und Bohnen. Ich habe mich im Fitnessstudio auf der anderen Straßenseite angemeldet und zu meinem Glück sogar ein Dojo gefunden, in dem ich weiterhin zweimal die Woche Shotokan-Karate praktizieren kann. An den Wochenenden reise ich gerne durch Costa Rica, entdecke neue, wunderschöne Orte und treffe auf ein Stück meiner Heimat, wenn ich in den Hostels auf eine Horde deutscher Backpacker treffe.

Was bei mir vielleicht noch nicht vollends eingekehrt ist, ist das Motto „Pura Vida“. Zum vollkommenen Genießen des Lebens, wie es kommt, bin ich, glaube ich, noch zu sehr in der deutschen Regelbesessenheit und Punktgenauigkeit gefesselt. Aber ich habe ja noch genug Zeit, um zu lernen. Aber nicht nur diesen kulturellen Unterschied konnte ich feststellen, sondern auch die ausgeprägte Lebensfreude der Costa-Ricaner*innen, die sich in dreistündigen Festparaden oder 60. Geburtstagen, bei denen auch noch im Alter ausgiebig getanzt und gelacht wird, offenbart.

Auch sechs Monate meiner Freiwilligentätigkeit sind nun schon vergangen. Durch die Bastel- und Kunst-Workshops, die ich in meinem Projekt anbiete, habe ich nicht nur gelernt, wie man auf kreativste Weise Tiere aus Papier kreiert, sondern konnte auch einen tieferen und umfassenderen Einblick in das Projekt gewinnen. Dabei ist mir besonders die Wichtigkeit meines Projekts, Fundación Fundamentes, für die teilnehmenden Kinder bewusst geworden.

Fundamentes unterstützt Kinder in bedürftigen Gemeinschaften, die oft aus prekären Familien kommen oder Opfer oder Zeugen von Gewalt oder Missbrauch sind. Die Notwendigkeit der Stiftung wird durch den Umstand deutlich, dass es alleine in einem Stadtteil von San José schon vier verschiedene Standorte gibt, die jeden Tag von einer Vielzahl unterschiedlicher Kinder besucht werden. Wie wichtig den Kindern das Projekt und die „Casitas“ als sicheren Hafen und Anlaufstelle sind, fällt mir immer dann auf, wenn die Kinder mich und die anderen Profes freudestrahlend begrüßen und zu uns rennen, um uns zu umarmen.

Fundamentes ist nicht nur ein Ort, an dem sie spielerisch lernen und psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen können, sondern auch ein Forum, das eine Vielzahl kreativer und interessanter Workshops bietet. Für Außenstehende mag Fundamentes nur ein weiteres Projekt sein, doch für diese Kinder ist es ein zweites Zuhause.

 

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