Naturschutz in Costa Rica: von exzessiver Abholzung zum Naturschutz

28. Oktober 2022   |   Katharina Wetscher

Naturschutz in Costa Rica: von exzessiver Abholzung zum Naturschutz

Costa Rica ist weltweit bekannt für seine Bemühungen um den Naturschutz in seinem Land. Über ein Viertel des Landes steht unter Schutz und etwa 98% der Energie wird aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Zudem hat die Regierung ehrgeizige Pläne in Bezug auf die CO2 -Neutralität. Doch das war nicht immer so. In den 1960er Jahren begann die großflächige Abholzung des Regenwaldes, um das Holz zu verkaufen und so mehr Fläche für Anbau und Viehhaltung zur Verfügung zu haben. Zwar stellte die Regierung schon im Jahr 1960 viele Teile des Landes unter Naturschutz und auch die ersten Nationalparks wurden gegründet, doch das reichte nicht aus. Innerhalb von 30 Jahren waren von ursprünglichen 75% nur noch etwa 20% des Landes bewaldet. Mitte der 1990er Jahre beschloss die Regierung dann, neue Maßnahmen zum Schutz der Natur und der Tiere einzuführen.

 

Costa Ricas Naturschutzmaßnahmen

Zum einen wurde dafür ein Gesetz verabschiedet, das Abholzung ohne genauen Bewirtschaftungsplan verbietet. Gleichzeitig wurde ein Programm gegründet, das Besitzer von Grundstücken zum Schutz ihrer Waldflächen motivieren sollte. Beim Erhalt des bestehenden Baumbestandes und dem Pflanzen neuer Setzlinge, zahlte die Regierung Prämien an die Grundbesitzer aus. Finanziert wurde das Programm von einer landesweiten Benzinsteuer. Die Anstrengungen der Politik zeigten Erfolg. Innerhalb von 25 Jahren verdoppelte sich der Anteil der Waldfläche auf 52% (2013). Als Ziel soll bis zum Jahr 2030 wieder 60% der Landesfläche von Baumbestand bedeckt sein.
Die intensive Aufforstung hatte zudem auch positive Auswirkungen auf die CO2-Bilanz des Landes. Denn junger, wachsender Wald nimmt deutlich mehr CO2 auf als ein alter Wald. Ab 2005 stieg der CO2-Ausstoß wieder an und die Regierung setzte sich das Ziel, bis 2021 CO2 neutral zu werden. Im Rahmen des Pariser Klimaabkommens versprach die Regierung bis 2030 den Netto–CO2–Ausstoß pro Person auf 1,73 Tonnen pro Jahr zu senken. Bis 2050 soll der Ausstoß weiter auf 1,19 Tonnen CO2 pro Person pro Jahr verringert werden.

Auch wenn das Land natürlich nicht in allen Bereichen so ökologisch handelt, hat es doch in den letzten 30 Jahren eine beeindruckende Entwicklung im Bereich des Naturschutzes und der Nachhaltigkeit gemacht. Wir können also nur hoffen, dass dieser Trend weiterhin so hohe Priorität in der Politik behält!

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