Nachhaltigkeit spielt heute in nahezu allen Bereichen unseres Lebens eine große Rolle, denken wir einmal ans Einkaufen, Reisen, Wohnen und vieles mehr. Dass uns das Thema mittlerweile ständig über den Weg läuft, ist meiner Meinung nach auch gut so, angesichts der Verantwortung, die wir alle für eine gesunde Umwelt haben. Wir können und müssen dazu beitragen, dass nicht nur wir von den Auswirkungen des Klimawandels und des Artensterbens verschont bleiben, sondern dass künftige Generationen genauso sicher und freiheitlich wie wir auf dieser Erde leben können.
Heißt das, dass Nachhaltigkeit dasselbe ist wie Umweltschutz? Ja und nein! Nachhaltigkeit besteht aus drei Bereichen: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Der Umweltschutz ist also Teil einer nachhaltigen Welt, aber es gehört noch mehr dazu, wie zum Beispiel ein gerechtes Wirtschaftswachstum.
Besonders wichtig ist, dass wir uns zunächst bewusst machen, wie wir leben und arbeiten, damit wir verstehen, in welchen Bereichen wir noch nachhaltiger werden können, also umweltschonender, sozialer und erfolgreicher! Dieser Aufgabe habe ich mich als Praktikantin bei Visioneers gestellt. Ich bin also auf eine kleine Entdeckungsreise gegangen, habe unseren Büroalltag genau beobachtet und mir dann überlegt, was wir noch besser machen können.
Dazu muss man sagen, dass der Verein schon immer sehr auf Nachhaltigkeit geachtet hat und dementsprechend fortschrittlich mit dem Thema umgeht. Als ich Anfang Mai in mein Praktikum startete, fielen mir beispielsweise die Baumwollhandtücher im Bad und die Pflanzen im Büro auf. Außerdem wurde mir schnell mitgeteilt, dass wir so gut es geht aufs Drucken verzichten. Diese Dinge haben mich beeindruckt.
Um dem Anspruch des Vereins noch stärker gerecht zu werden, habe ich mich an die Arbeit gemacht und ein nachhaltiges Bürokonzept entwickelt. Dieses ist in die Bereiche Nachhaltigkeit in Küche und Bad, Büromaterialien/Ausstattung, Tätigkeiten und Aufklärung unterteilt.
Fangen wir mal hinten an: Aufklärung über Nachhaltigkeit ist der Grundbaustein für eine Veränderung. Deshalb sollten Schulungen zu umweltfreundlichem Verhalten sowie umweltfreundlicher Beschaffung und Anwendung von Materialien und Dienstleistungen für alle Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen angeboten werden. Dabei kann auf die Besonderheiten von Visioneers eingegangen werden und am Ende steht eine effektive und angepasste Strategie für mehr Nachhaltigkeit.
Zu meinem Konzept gehört außerdem, dass wir auf Plastik bei Verpflegung und Materialien verzichten und stattdessen wiederverwertbares Verpackungsmaterial nutzen. Dazu gehören zum Beispiel Mehrwegboxen für das Mittagessen, aber auch, dass wir auf Glas- statt Plastikflaschen zurückgreifen. Grundsätzlich sollten wir mit Blick auf die Verpflegung darauf achten, dass wir regionale und saisonale Lebensmittel mit Bioqualität konsumieren. Auch im Bad kann man unzählige nachhaltige Alternativen verwenden, unter anderem für Seife und Waschmittel. Plastikfreie Spender, Naturkosmetikprodukte und Naturseife sind an dieser Stelle wichtige Stichpunkte.
Machen wir weiter mit Büromaterialien und Ausstattung. Deren Beschaffung sollte zentral organisiert werden, unter anderem um Transportwege einzusparen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Umwelt-/Nachhaltigkeitsengagement der Anbieter in den Blick zu nehmen, damit eine bewusste Entscheidung für mehr Nachhaltigkeit getroffen werden kann.
Nachhaltige Ausstattung und Materialien umfassen nachfüllbare und wiederverwendbare Stifte, Büromöbel mit möglichst langer Gebrauchsdauer und / oder gebrauchte Möbeln sowie Geräte und Möbel mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“. In Sachen Elektrizität sollte man einen Öko-Strom-Anbieter wählen und auf eine stromsparende LED-Beleuchtung in den Büroräumen setzen. Die Verwendung von Mehrfachsteckdosen mit Kippschalter senkt übrigens den Stromverbrauch! Nicht zu vergessen ist, dass man beim Kauf neuer elektrischer Geräte die Energiezertifizierungen wie das Energy Star-Label beachtet. Noch ein kleiner Tipp am Rande: Kopier- und Druckergeräte sollten zur Reduktion der gesundheitsgefährdenden Partikelemissionen für die Mitarbeitenden nur in gut durchlüfteten Räumen, in denen sich kein regelmäßiger Arbeitsplatz befindet, aufgestellt werden. Wenn man diesen Punkt abgehakt hat, sollte man im nächsten Schritt sicherstellen, dass vor allem Recyclingpapier mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ verwendet wird.
Bevor ich euch endgültig zu Experten im Bereich nachhaltiges Büro ernenne, hier noch ein paar Tipps in Bezug auf Tätigkeiten im Arbeitsalltag. Zunächst freut sich das Klima natürlich am meisten, wenn ihr mit Fahrrad, Bus oder Bahn ins Büro und wieder nach Hause fahrt. Sobald es in die kreative Phase im Büro geht, zum Beispiel, wenn ihr Notizen oder MindMaps anfertigt, dann kann ich euch online Versionen wie Evernote oder Padlet empfehlen. Seid ihr stattdessen mit einer Recherche beschäftigt, dann nutzt gerne Ecosia, eine nachhaltige Option für online Suchmaschinen. Mit jeder Suchanfrage wird durch die Anpflanzung von Bäumen ein Kilogramm CO2 neutralisiert. Viel Gutes, wenig Aufwand! Zwischendurch sollte immer wieder darauf geachtet werden, dass die Energiesparfunktion aktiviert ist und ihr regelmäßig euer Email-Postfach leert; das spart nämlich Speicherkapazität und damit Energie.
So, jetzt habt ihr einen Einblick in mein Bürokonzept erhalten und ich hoffe, ihr konntet einige gute Tipps mitnehmen, mit denen ihr eure Arbeit nachhaltiger gestalten werdet. Wenn ihr noch weitere Ideen und Anregungen habt, dann teilt sie immer gerne mit euren Kolleg:innen!