Als Freiwillige bei Atiycuy Perú

12. Juni 2023   |   Autorin: Lara

Als Freiwillige bei Atiycuy Perú

Hi,
mein Name ist Lara. Ich verbringe gerade meinen weltwärts-Freiwilligendienst bei der NGO Atiycuy Perú im peruanischen Regenwald und möchte euch heute mal ein bisschen von der Arbeit hier erzählen.

Vor meiner Ausreise haben mir viele Menschen in meinem Umfeld die Frage gestellt: „Was genau wirst du nochmal in Perú machen?“ und mir ist es immer sehr schwer gefallen, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Auch die ehemaligen Freiwilligen hatten Probleme damit, mir genau zu sagen, was mich hier erwarten wird. Wie ich festgestellt habe, liegt das nicht nur daran, dass Atiycuy viele verschiedene Arbeitsbereiche hat, sondern auch daran, dass die täglich anfallenden Aufgaben sehr unterschiedlich sein können.
Allgemein lässt sich sagen, dass sich Atiycuy für eine gesamtheitliche, nachhaltige Entwicklung im Regenwald einsetzt. Zusätzlich gibt es insgesamt sieben Programme.

Acompañamiento de Niños, Niñas y Adolescentes (ANNA) ist das Kinder- und Patenschaftsprogramm von Atiycuy, welches Kinder und Jugendliche aus hilfsbedürftigen Familien begleitet und Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung und Stärkung des Selbstbewusstseins veranstaltet. Auch unterstützen sie in Notfällen zum Beispiel durch Spenden.

Educación Ambiental (EDA) veranstaltet Workshops und Vorträge für unterschiedliche Zielgruppen, darunter Jugendliche und die Bewohner:innen der nativen Dörfer, um über Umweltschutz und Nachhaltigkeit aufzuklären.

Conservación y Biodiversidad (COBIO) ist für das „Mein Regenwald“- Naturschutzgebiet zuständig. Unter anderem sammeln sie Daten über die Biodiversität und dokumentieren die Tiere in dem Gebiet mit Wildkameras.

Reforestación (REFOR) ist ein Unterprogramm von COBIO und für die Wiederaufforstung in verschiedenen Walgebieten zuständig.

Das Programm Communicación ist vor allem für die Erstellung von Posts für die sozialen Medien und die Bearbeitung von Foto- und Videomaterial zuständig.

Comunidades Nativas (CCNN) hat zum Ziel, die Dorfgemeinschaften der Yanesha, einer indigenen Bevölkerungsgruppe im peruanischen Regenwald, in ihrer Entwicklung zur Selbständigkeit und dem Erarbeiten einer Dorfverfassung zu unterstützen, die ihnen hilft, ihre Autonomierechte durchzusetzen.

Rescate Yanesha (REYA) ist das Programm, in dem ich mithelfe. Unsere Arbeit hat zum Ziel, die Yanesha wieder in der Auslebung ihrer Kultur zu stärken, da diese in großen Teilen durch die Kolonialisierung und die spätere Vertreibung in den 70er Jahren verloren gegangen ist. Darum veranstalten wir regelmäßig Workshops in den Comunidades, wo wir mit den Comuneros Stoffe mit natürlichen Materialien färben, Holz schnitzen, weben oder Cushmas, die traditionelle Stammeskleidung, herstellen. Auch der Sprachunterricht ist ein wichtiger Teil unserer Aufgaben.

Doch wie sieht nun konkret ein Arbeitsalltag bei mir aus?

Häufig beginnt mein Tag um 8:30 Uhr nach dem Frühstück im Büro. Dort bin ich dann damit beschäftigt, Fotos zu ordnen und unsere Aktivitäten zu dokumentieren. Da auch die Vorbereitung von Material für unsere Workshops zu meinem Aufgabengebiet gehört, verbringe ich viel Zeit damit, Bilder von traditionellen Gewändern oder dem Leben der Yanesha zu malen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen um 13:00 Uhr haben wir Pause und arbeiten danach noch bis 18:30 Uhr. Den Tag lasse ich meist mit den anderen Freiwilligen im Starcafé ausklingen, wo wir uns bei einem Saft und einer Portion Patacones über die neusten Ereignisse austauschen.

An anderen Tagen wiederum stehen Ausflüge in die indigenen Dorfgemeinschaften auf dem Programm. Dann machen wir uns bereits um 6:00 Uhr auf den Weg und frühstücken gemeinsam bei einem Zwischenstopp in Cacazu. Nach einer Autofahrt von 2 bis 3,5 Stunden erreichen wir die Comunidad und, nachdem wir die Comuneros begrüßt haben, beginnen wir mit dem Aufbau unserer Materialien. Meine Aufgabe bei den Talleres ist vor allem die Dokumentation und das Aufnehmen qualitativer Fotos unserer Aktivität. Manchmal habe ich auch die Möglichkeit, selbst teilzunehmen, wie vor ein paar Wochen, als ich meine eigene Cushma färben durfte. Am späten Nachmittag sind wir meist fertig und machen uns wieder auf den Heimweg, um pünktlich zum Abendessen wieder in Casa Atiycuy zu sein.
Damit komme ich auch schon zum Ende meines Berichts. Ich hoffe, ich konnte euch ein besseres Bild davon vermitteln, wie die Arbeit hier bei Atiycuy Perú aussieht und was einen als Freiwilligen erwartet.

Liebe Grüße aus dem Herzen des Regenwalds,

Lara

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