Nun ist schon Monat neun meines Bundesfreiwilligendienstes vorbei und ich steuere langsam auf das Ende zu. Vor fünf Monaten habe ich einen ersten Blogartikel über meinen BFD geschrieben, was ist seitdem Neues passiert?
Unser Visioneers Team hat sich über die Zeit vergrößert und es gibt viele neue Gesichter im Team, u.a. Miriam und Sabeth, die als Sozialpädagoginnen einen großen Teil der Jugendarbeit übernehmen und zwei super Ansprechpersonen für mich sind. Außerdem ist Andres aus Costa Rica nun auch Bundesfreiwilliger bei Visioneers.
Ihm zeige ich die Programme, mit denen wir arbeiten und erkläre ihm Aufgaben. Es macht Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten und neues über seine Kultur zu lernen. Ein bisschen Spanisch hat er mir auch schon beigebracht, immerhin kann ich schon auf „¿cómo estás?“ antworten (Beweis: Muy bien y tu?).
Momentan sieht mein Arbeitsalltag so aus, dass ich zwei Mal in der Woche im Homeoffice arbeite, dann erledige ich Aufgaben am Computer, z.B. Designs für Social Media, Formulare für weltwärts oder die Webseite updaten. Den Rest der Woche bin ich im Büro oder in der Willkommensklasse der Sophie-Scholl-Schule. Seit die Schulen wieder geöffnet haben, gehe ich dort wieder regelmäßig zur Unterstützung der Schüler:innen beim Deutsch lernen hin und begleite Giresse bei den Workshops in der Klasse.
Ich konnte auch einen Einblick in unsere aktuellen Projekte bekommen. Für das Projekt Mobile Jugend Lernhilfe.Jetzt war ich Januar bis März in einer Wohngruppe in Berlin-Dahlem und habe dort die Jugendlichen bei ihren täglichen Aufgaben im Homeschooling unterstützt. Es war zwar nicht immer leicht, die Schüler:innen zu motivieren, aber mit der Zeit habe ich sie besser kennengelernt und wusste, wer wie tickt.
Auch beim Lernbrücken-Projekt habe ich zumindest kurz mitgearbeitet, in den Osterferien habe ich mit einer Kollegin zusammen eine Ferienlernzeit in der Carl-Sonnenschein Grundschule angeboten, bei der Schüler:innen die Möglichkeit hatten, verpassten Lernstoff nachzuholen.
Es ist schade, dass viele Projekte nicht stattfinden konnten oder verschoben werden mussten. Vor allem der Kontakt zu den Jugendlichen fehlt mir manchmal. Ich fände es sehr schön, noch den offenen Jugendtreff bei Visioneers mitzuerleben.
Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf die Projekte, die noch anstehen, wie die Sommerferienschule und das weltwärts-Seminar in Präsenz.
Das Abschlussseminar meines Freiwilligendiensts konnte sogar gerade in „Halb-Präsenz“ stattfinden und ich war 3 der 5 Tage im Seminarhaus mit einem Teil meiner Seminargruppe. Ich bin sehr froh, dass ich zumindest bei meinem letzten Freiwilligenseminar für ein paar Tage vor Ort sein konnte und es war richtig schön, die anderen Freiwilligen mal besser kennenzulernen und sich richtig austauschen zu können. Abgesehen davon war es auch ziemlich cool, mal wieder mehr Leute auf einmal kennenzulernen und gemeinsam in einem Seminarhaus zu übernachten, ein bisschen wie Urlaub.
Aber auch wenn die letzten Monate sehr von den Corona-Einschränkungen geprägt waren, hatte ich immer etwas zu tun und der Arbeitsalltag war nicht eintönig. Ich kann mittlerweile sagen, dass ich schon viel selbstständiger geworden bin, beim Arbeiten, aber auch sonst im Alltag. Ich habe viel über andere Kulturen und Religionen, Deutsch als Fremdsprache und den Arbeitsalltag in einem gemeinnützigen Verein gelernt. Für mich war der Freiwilligendienst bei Visioneers genau die richtige Entscheidung, die ich immer wieder so treffen würde.