Halbzeit oder wie man keinen Vulkan besteigt

21. April 2023   |   Autorin: Lina

Halbzeit oder wie man keinen Vulkan besteigt

Halbzeit oder wie man keinen Vulkan besteigt

6 Monate – so lange bin ich jetzt schon hier und genauso viel Zeit bleibt mir noch von meinem Freiwilligendienst.
Auf der einen Seite ist es unglaublich, wie viel ich hier schon erlebt habe. Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch so viel, was ich in meiner Zeit in Costa Rica noch machen möchte.
Zum Beispiel würde ich gerne einen Vulkan besteigen.

Alle guten Dinge sind 6?

Im ganzen Land gibt es die unterschiedlichsten Vulkane: kleine, große, mit Krater, mit Spitze, welche, die man besteigen kann und welche, bei denen dies verboten ist. Da stand es natürlich von Anfang an auf meiner To-Do Liste, mindestens einen zu besichtigen. Leider habe ich das nach einem halben Jahr immer noch nicht geschafft.
Es ist nicht so, dass ich es nicht probiert hätte. Ganze fünf Versuche haben meine Mitfreiwillige und ich jetzt schon unternommen. Wir haben mit verschiedenen Leuten geplant zu unterschiedlichen Vulkane zu gehen. Doch es kam bis jetzt immer etwas dazwischen.

Beim ersten Mal kam morgens um 5:46 Uhr die Absage von unserem Chef, der uns mitnehmen wollte. Es war noch in der Regenzeit und hat morgens schon geschüttet, da hätten wir oben auf dem Vulkan nichts gesehen.
Beim zweiten und dritten Mal war dann immer jemand krank und wir mussten den Ausflug kurzfristig verschieben.
Beim vierten Versuch wollten wir wieder mit unserem Chef los, der hat aber am Tag davor eine Enkelin bekommen und konnte somit nicht.
Beim fünften Versuch sind wir dann tatsächlich bis hoch zum Vulkan gekommen! Doch besichtigen konnten wir ihn trotzdem nicht. Wir mussten feststellen, dass man für den Eintritt Tickets braucht und da es das letzte Wochenende der Schulferien war, waren keine Tickets mehr verfügbar. Also mussten wir 2,5 Stunden wieder zurückfahren, ohne den Vulkan richtig gesehen zu haben.

Aber noch haben wir Hoffnung!

Für das nächste Wochenende ist Versuch sechs geplant und dieses Mal muss es einfach klappen!

Planen in Costa Rica

Ansonsten ist das aber ein gutes Beispiel dafür, dass es hier oft sehr viel schwerer ist, Dinge zu planen. Ein Problem ist beispielsweise, dass die Busverbindungen manchmal nicht so übersichtlich sind und der Bus oft länger braucht, als eigentlich für die Route vorgesehen ist. Dadurch verpasst man häufiger mal einen Bus und kommt viel später an, als geplant.
Aber auch die Menschen sind hier spontaner, als ich es aus Deutschland kenne. Treffen werden spontan geplant und somit kommt es nicht selten vor, dass ich mich zwischen einer kurzfristigen Einladung und meinen eigentlichen Plänen entscheiden muss. Doch obwohl Plan oder Weg manchmal etwas komplizierter sind, lohnt es sich eigentlich immer mitzugehen, denn die Landschaften, Tiere, Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten hier sind wirklich beeindruckend. Mit der Erfahrung des letzten halben Jahres fange ich aber auch zunehmend an zu verstehen, wie man hier am besten plant, um auf alle möglichen Situationen vorbereitet zu sein.

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