Erste Eindrücke

19. Mai 2023   |   Autor: Kevin

Erste Eindrücke

Das, was ich in meinen ersten Monaten als Freiwilliger in Berlin gelernt habe ist, dass hier kein Tag dem anderen gleicht, wodurch meine Arbeit hier nie eintönig wird. Berlin ist eine Stadt voller Geschichte und Kultur. Täglich sehe ich etwas Neues, das mich immer wieder überrascht. Das betrifft nicht nur die Architektur der Gebäude, sondern viel mehr auch die Menschen oder sogar so etwas Banales wie das Wetter. All diese Aspekte sind es, die das Leben in Berlin für mich so aufregend machen. Ich habe die Einfachheit entdeckt, mit der die Menschen in Berlin ihr Leben leben. Diese Art und Weise, das Leben zu leben oder die Betrachtung dessen, gefällt mir. Hier  scheint es keine Definition von “normal” zu geben. Die Menschen leben einfach ihr Leben glücklich und lassen andere ebenso ihr Leben leben, was für mich etwas sehr Besonderes ist. Denn in starren Gesellschaften, in denen die Menschen bestimmte Standards erfüllen müssen, um sich in ihrer Gesellschaft wohlzufühlen, beobachtet man so eine Leichtigkeit eher selten. Ein Beispiel, das ich aus meiner Heimat kenne, ist beispielsweise der Kleidungsstil. In Costa Rica wird es als seltsam betrachtet, wenn sich jemand anders kleidet, als es in der Gesellschaft anerkannt wird. Wenn also ein Junge hohe Schuhe trüge, würden die Leute über ihn abfällig reden, während sowas in Berlin nicht einmal wahrgenommen werden würde. Stattdessen kümmern sich die Leute hier nicht einmal um ihre Kleidung, was für mich die Reife und Vielfalt der Stadt demonstriert.

Was mache ich bei Visioneers?

Zu den Aufgaben, die ich bei VISIONEERS ausführe, könnte man sagen, dass alles sehr abwechslungsreich ist.

In meinem ersten Monat habe ich noch im Büro gearbeitet, um technische Probleme zu beheben, die täglich auftreten, wie z.B. das Zurücksetzen des Betriebssystems eines Computers oder das Reparieren eines Druckers, der nicht richtig funktioniert. Daneben habe ich auch an der Gestaltung einiger Beiträge für die Social Media Kanäle von VISIONEERS gearbeitet sowie an der VISIONEERS CR-Website. Ein weiteres Aufgabefeld war meine Mitarbeit bei Real.Life Berlin, der Partnerkirche von VISIONEERS. Hier habe ich als technische Unterstützung im Klang, während ihrer Gemeinschaftssonntage mitgeholfen. An diesen Sonntagen treffen sich die Mitglieder der Kirche, um zusammen Gott zu ehren, mit Musik lobzupreisen und über ihn zu sprechen.

Mein zweiter Monat

Zu meiner Überraschung war der zweite Monat ganz anders, da ich nun mehr im sozialen Bereich mit jungen Menschen arbeite. Im Grunde drehen sich meine Aufgaben jetzt rund um die Unterstützung der Jugendarbeit. Ich helfe in der Wohngruppe, indem ich ihnen neue Dinge beibringe, mit ihnen spiele oder mich einfach an den Aktivitäten beteilige, die sie unternehmen. Hin und wieder können die Jugendlichen aber etwas „laut“ oder „unruhig“ werden. Sie sind zwar keine Kinder mehr, verhalten sich manchmal aber so, als wären sie es. Aber trotzdem ist dank ihnen meine Arbeit sehr lustig und interessant, da ich jeden Tag neue Dinge über ihre Herkunftsländer erfahre. Sie erzählen mir von Bäruchen und traditionellem Essen und zeigen mir die Musik, die sie hören.
Es ist sehr interessant zu sehen, wie einige ernsthaft die Chancen nutzen wollen, die sich ihnen bieten und sie sich wünschen voranzukommen.
Am Anfang war diese Veränderung meines Arbeitsbereichs eine große Herausforderung für mich, aber es ist gut, immer wieder neue Projekte kennenzulernen, da ich so viel dazu lerne. Besonders bei den jungen Leuten habe ich gelernt, dass die Qualität eines Menschen nicht an seiner Herkunft gemessen wird, sondern an der Loyalität seines Herzens. Denn obwohl sie wenig haben, teilen sie das Wenige, das sie haben, und das lässt mich erahnen, was sie für Menschen in der Zukunft sein werden.

In diesen drei Monaten, in denen ich in einer Großstadt wie Berlin lebe,  habe ich eine große Veränderung in meinem Lebensstil beobachten können. Ich liebe es, dass mein Alltag hier überhaupt nicht eintönig ist und es jeden Tag etwas zu lernen gibt oder etwas, das mich überrascht. Im Moment freue ich mich auf neue Erfahrungen und darauf, sie mit anderen Menschen teilen zu können.

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„weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängige und gemeinnützige GmbH auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.

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