Die Möglichkeiten bei Atiycuy

27. März 2023   |   Autor:in: Josua

Die Möglichkeiten bei Atiycuy

Liebe Leser,

dies ist mein Bericht über den ersten Monat, den ich hier in Peru verbracht habe.

Nach einem schweren Abschied am Münchner Flughafen und einem entspannten Tag im Flugzeug sind wir spät am Abend in Lima angekommen. Dort wurden wir abgeholt und in unser Hostel in dem touristischen Stadtteil „Miraflores“ begleitet. Am nächsten Morgen, der Morgen des 01.02.2023, hat uns die Nichte der Chefin des Programms durch Miraflores begleitet, wir haben peruanische SIM-Karten gekauft und die Tempelruine „Huaca Pucllana“ mitten in Miraflores besucht. Auch habe ich meine ersten peruanischen Gerichte wie „Causa de Pollo“ oder die süßen „Bombitas“, also sogar auch dem Namen nach echte Kalorien“bömbchen“, probiert. Am Freitag hatten wir einen Termin in der deutschen Botschaft in Lima und haben ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit Martina Driess führen können. Sie ist zuständig für die deutschen Freiwilligen in Peru.

Die Weiterfahrt nach Villa Rica

Unsere ersehnte Weiterreise nach Villa Rica hat sich leider ein wenig hinausgezögert, weil die Busgesellschaft, mit der wir reisen wollten, ihre Fahrten wegen der Proteste vorübergehend eingestellt hat. Deswegen hat uns ein Fahrer aus Villa Rica abgeholt. Dieser ist aber bei der Andenüberquerung auf über 4.500 Metern im Schnee steckengeblieben und somit mit 12 Stunden Verspätung erst in Lima eingetroffen. Also sind wir erst am Montag, den 06.02.2023 um 4:30 Uhr losgefahren, insgesamt drei Tage später als geplant. Die Strecke war wunderschön und führte aus Lima hinaus, direkt in die Berglandschaft der Anden. Nach vier Stunden Fahrt haben wir den höchsten Punkt des Passes mit circa 4.650 Metern erreicht. Ab diesem Punkt konnten wir von der Straße aus immer wieder Alpakas, Lamas und Vikunjas beobachten. Als die Höhenmeter wieder abgenommen hatten, bin ich für eine halbe Stunde eingenickt und habe mich, als ich wieder aufgewacht bin, mitten in der Selva Alta, den Bergregenwäldern, wiedergefunden. Und nach insgesamt zehn Stunden Fahrt haben wir das Projekthaus Casa Atiycuy in der kleinen Stadt Villa Rica erreicht.

Das Einleben

Hier in Villa Rica wohnen wir zusammen mit anderen Mitarbeitenden von Atiycuy in dem Projekthaus. Hier haben wir unsere Zimmer und bekommen Frühstück, Mittagessen und Abendessen von der Köchin Lindy aufgetischt. Es gibt auch einen sehr schönen Garten, in dem einheimische Pflanzen wachsen. Da das Spanisch von mir und meinen Kameradinnen noch nicht ausreichend ist, damit wir uns effektiv im Projekt einbringen können, hat die Chefin, Elizabeth, Spanischunterricht für uns organisiert. So waren die ersten Wochen von intensivem Lernen geprägt. Am 22.02.2023 hat uns dann endlich jeder der Koordinatoren der verschiedenen Programme Atiycuys eine Einführung in seinen Bereich gegeben, sodass wir uns entscheiden konnten, wo wir uns nützlich machen wollen.

Die Programme

Es gibt das Programm „Comunidades Nativas“ (CC.NN), welches Hauptsächlich mit den Yánesha Gemeinden der Gegend zusammenarbeitet. CC.NN hat das Subprogramm.

„Rescate Yánesha“ (REYA), welches sich für die Kulturerhaltung der Yánesha einsetzt. Die Yánesha sind Ureinwohner Perus, welche von verschiedenen Kolonialisten immer weiter in den Regenwald zurückgedrängt worden sind. Heute ist ihre Kultur vor dem Aussterben bedroht. Des Weiteren gibt es das „Conservación y Biodiversidad“ (COBIO), welches sich um das Naturschutzgebiet „Mein Regenwald“ kümmert. COBIO hat das Subprogramm.

„Reforestatión“ (REFOR), welches, ganz einfach gesagt, ist für die Aufforstung zuständig. Das Programm „Educación Ambiental“ (EDA) veranstaltet Workshops mit allen Altersgruppen in Villa Rica, Yánesha Gemeinden und anderen Dörfern zu Umweltschutzthemen. Zu guter Letzt gibt es noch das „Acompañamento de Niños, Niñas y Adolecentes” (ANNA), welches Kinder aus hilfsbedürftigen Familien unterstützt. ANNA ist das Programm, für das Ich mich entschieden habe.

ANNA

Aktuell bin ich in dem Programm ANNA damit beschäftigt, Taschen mit Schulsachen zu packen und diese an die Patenkinder des Programms zu verteilen. Gestern und heute haben wir die ersten Taschen an die Kinder aus Villa Rica verteilt. Ein großer Teil unserer Kinder wohnt jedoch außerorts, etwa in den Yánesha Gemeinden. Letzte Woche habe ich mit dem Projektkoordinator von ANNA die Gemeinde „San Gerónimo“ besucht, um den Bau der Schule zu kontrollieren, welcher mit Atiycuys Geldern unterstützt wird. In diese Yánesha Comunidad muss man nach 1,5 Stunden Autofahrt noch eine weitere Stunde durch den Regenwald laufen und dabei einen Fluss überqueren, welcher bei Regen auch mal auf Hüfthöhe ansteigen kann. Die nächsten Wochen wird es meine Aufgabe sein, zusammen mit dem Team von ANNA, die Taschen mit den Schulutensilien zu verteilen.

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