Tortuga Lora

10. März 2022

Wenn ich früher an Meeresschildkröten gedacht habe, habe ich automatisch auch an bunte Korallenriffe, Fische und türkies-blaues Wasser gedacht. In den letzten Jahren wurde meine Vorstellung davon jedoch leider getrübt. Durch das Plastik in den Meeren, die Jagd auf das Fleisch, die Panzer oder die Eier der Schildkröten und die riesigen Fischernetzte in die die Tiere als Beifang geraten, hat sich der Bestand der Meeresschildkröten drastisch verkleinert. Sodass nun alle sieben Arten vom Aussterben bedroht sind.

In Playa Bandera, unserem kleinen costa-ricanischen Dorf, haben sich einige Freiwillige gefunden, die helfen möchten, den Bestand der Schildkröten wieder zu vergrößern. Dabei geht es hier vor allem um die heimische „Tortuga Lora“, die auf Deutsch leider den unschönen Namen „Bastardschildkröte“ trägt. Auch wir beide, Julina und ich, durften schon einige Male bei verschiedenen Aktionen, wie Eier einsammeln oder Babys aussetzen dabei sein.

Zum Eierlegen kommen die Schildkröten Weibchen in der Dunkelheit an den Strand zurück, an dem sie selbst geschlüpft sind. Sie buddeln mit ihren flossenförmigen Beinen ein Loch in den Sand und legen dann zwischen 40 und 130 Eier ab, die sie im Normalfall danach wieder mit Sand bedecken. Die Aufgabe der Freiwilligen ist es, entweder die golfball-großen Eiern direkt beim Legen zu sammeln und sie sozusagen unter der Schildkröte aus dem Sand zu nehmen oder im Nachhinein anhand der Spuren im Sand zu erkennen, wo sich ein Nest befindet und die Eier dann auszugraben. Die Eier werden dann, geschützt vor Mensch und Tier, in einem Käfig wieder vergraben und nach ca. 60 Tagen schlüpfen die ersten Babys. Diese werden dann am Strand wieder ausgesetzt. Die letzten Meter ins Meer müssen sie allerdings selbst laufen, damit sie später „ihren“ Strand wiederfinden können. Das Aussetzten der jungen Schildkröten wird oft zu einer großen Aktion mit vielen Zuschauern, einerseits um das Bewusstsein der Bevölkerung für den Schutz der Meere und Tiere zu schärfen und andererseits natürlich, weil es sehr süß anzusehen ist, wie die Babys auf mehr oder weniger direktem Weg ins Wasser laufen. Wenn sie dort angekommen sind, ist die Arbeit der Freiwilligen erstmal abgeschlossen, wie viele der Schildkröten allerdings überleben werden und vielleicht sogar zum Eierlegen zurückkehren bleibt ungewiss.

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