Bild: Die Von Visioneers veranstalteten Angebote in der Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete „Georg-Kriedte-Haus“ am Kirchhainer Damm in Marienfelde werden von den Kindern und Jugendlichen vor Ort dankbar angenommen.Yaqoob (7, l.) aus dem Irak ist erst seit einem Monat in Deutschland und bereitet sich derzeit mit Visioneers auf seinen A1 Kurs vor. Omar (15, m.) aus Syrien besucht derzeit die Willkommensklasse einer Gesamtschule in Marienfelde und nimmt fleißig jeden Tag an den Angeboten von Visioneers teil.
Homeoffice, Digitale Sprechstunden, Online Seminare – Für viele ist während der andauernden COVID-19 Pandemie der Umgang mit digitalen Angeboten unverzichtbar geworden. Während bundesweit versucht wurde, soweit wie möglich Präsenzunterricht in den Schulen zu ermöglichen, sind die Schulen nun seit 16.12. wieder bis mindestens 10.01. 2021 geschlossen. Besonders betroffen sind dabei auch Schüler*innen in den Wohneinrichtungen für Geflüchtete, wie z.B. dem Übergangswohnheim „Georg-Kriedte Haus“ am Kirchhainer Damm in Marienfelde, mit dem wir seit diesem Monat erstmals gemeinsam an dem Projekt „Medienkompetenz und Sprachförderung im spielerischen Kontext“ zusammenarbeiten.
Die dort wohnenden Schüler*innen, von denen ein Großteil die Willkommensklassen der umliegenden Schulen besuchen, sind nun besonders von den Schulschließungen betroffen: Von ihnen wird nun erwartet, dass sie sich den Unterrichtsstoff selbst erarbeiten und das obwohl einige noch nicht einmal einen Laptop besitzen, um auf die Online-Aufgaben zugreifen zu können.
Darüber hinaus besuchen die Schüler*innen vor Ort, aufgrund des akuten Lehrkräftemangels, oft ein und dieselbe Willkommensklasse, trotz teils extrem unterschiedlicher Sprachniveaus. Dies führt zu einem großen Bedarf an individueller Unterstützung benachteiligter Schüler*innen. Da es in der Unterkunft, nicht zuletzt durch die aktuelle Pandemiesituation, akut an entsprechenden Fachkräften mangelt, ist die Unterkunft auf die Hilfe von Vereinen wie Visioneers angewiesen. So waren wir diese Woche jeden Tag mindestens 2h vor Ort und haben die Schüler*innen beim Lernen unterstützt. Im Vordergrund unserer Tätigkeiten standen dabei einerseits die Unterstützung bei den Hausaufgaben, andererseits aber auch die Vorbereitung auf den Onlineunterricht und die Einrichtung der erforderlichen E-Mailkontos, Browsereinstellungen, usw.
Finanziert durch das Jugendamt Berlin haben wir zudem 9 Chromebooks an die Einrichtung gespendet, die in Zukunft für Schulzwecke an die Jugendlichen vor Ort verliehen werden dürfen.
Um die Jugendlichen für die Chancen und Gefahren des Internets zu sensibilisieren werden wir nächste Woche zwei Workshops durchführen, bei denen wir mit den Jugendlichen über Falschmeldungen im Internet und das Erkennen von vertrauenswürdigen Quellen reden wollen.
Während des von uns organisierten Nachhilfeangebots kamen bisher täglich junge und ältere Anwohner*innen auf uns zu, mit der Bitte auch an unseren Angeboten teilnehmen zu können. Auf Grund der Hygienevorschriften dürfen wir aber nur maximal 5 Teilnehmende pro Angebot zulassen. So hoffen wir, die Angebote, besonders im Hinblick auf den großen Bedarf vor Ort, auch im nächsten Jahr fortführen zu können.