Lebe, genieße und lerne aus dem Prozess

23. Juli 2021

Ich habe mich entschieden, diesen Blog so zu nennen, weil ich der Meinung bin, dass Freiwilligenarbeit im Ausland ein Prozess ist – von dem Moment an, in dem man sich entscheidet, sich zu bewerben, bis zu dem Tag, an dem man seine Aufgabe an diesem Ort beendet, aber es endet dort nicht, weil man durch diesen Prozess Erfahrung, Stärke, Wissen, Lektionen und sogar neue Menschen in seinem Leben gewinnt.

Hier möchte ich erzählen, wie mein Prozess während der zwei Monate, die ich in Berlin verbracht habe, verlaufen ist. Es ist wichtig anzumerken, dass der Prozess von uns allen hier und von den zukünftigen Freiwilligen anders sein mag als meiner, aber jeder und jede könnte sich in irgendeiner Weise damit identifizieren.

Nach Deutschland zu kommen, um einen Freiwilligendienst zu leisten, kann einer der größten Träume sein, die eine Person haben kann, für eine andere Person kann es nur ein kurzfristiges Ziel sein, das sie im Kopf hatte und in einigen Fällen kann es etwas sein, das spontan und ohne Planung aufkam. Wie auch immer das Abenteuer in Deutschland beginnt, es wird ein Prozess sein, für manche wird es schwerer sein und für andere nicht so schwer, aber es steckt ein großer sozialer Beitrag hinter jeder einzelnen Person, die sich traut, diese Erfahrung zu leben.

In meinem Fall war es ein Teil meiner Träume und Ziele im Leben, als Freiwillige in einem anderen Land zu arbeiten. Vor zwei Monaten habe ich meine Sachen gepackt, mich von meiner Familie, meinen Freunden und meinem Freund verabschiedet und diesen Traum begonnen. Wir alle haben Träume und Ziele, die wir erreichen wollen, wir müssen für sie kämpfen und ausdauernd sein, auch wenn wir manchmal eine Zeit lang von den Menschen, die wir am meisten lieben, wegziehen müssen. Der Prozess, den ich in diesen zwei Monaten in einem Land mit einer völlig anderen Sprache und Kultur erlebt habe, war wirklich bemerkenswert.

Ich schaue zurück auf die ersten Tage meiner Ankunft und kann mich daran erinnern, wie ich jeden Nachmittag geweint habe, wie mir alles so anders vorkam, wie sehr ich mich bemühte, mich anzupassen und schnell zurechtzufinden – bis heute, zwei Monate später, in denen ich in meinem Prozess weitergekommen bin, es geschafft habe, mich ein bisschen mehr anzupassen, Fortschritte beim Lernen der Sprache gemacht habe, es geschafft habe, unglaubliche Menschen zu treffen und mich nicht mehr in der Stadt zu verirren. Vor ein paar Wochen bildete ich mir ein, dass alles sehr schnell vorbeigehen würde, aber ich erkannte nicht, dass ich einen Prozess lebe, dass wie bei jedem Prozess im Leben jede Phase erfüllt werden muss. Ich weiß, dass ich immer noch gute Tage habe, zum Beispiel den Tag, an dem ich alle meine Aufgaben im Kindergarten erfolgreich erledigen konnte, und es auch schlechte Tage gibt, zum Beispiel, wenn ich mich einsam fühle. Aber alles ist ein Prozess, und ich bin mir sicher, dass ich mit der Zeit weiter lernen werde, dass ich besser werde und mich anpassen kann.

Meine Botschaft ist: Wie auch immer der Prozess aussieht, wenn du deinen Freiwilligendienst beginnst, lebe jede Phase dieses Prozesses, denn du wirst diesen Moment nie wieder erleben, versuche ihn zu genießen und vor allem das Gute wie das Schlechte als Lernerfahrung zu nehmen, auf diese Weise wirst du nie verlieren. Der soziale Beitrag, den du während deines Freiwilligendienstes leistest, ist wirklich bedeutend und was du lernst, kann dir nichts und niemand nehmen.

Glaub an deinen Prozess!