In meinem Projekt „Asocuna“ arbeite ich in einem Kinderheim in San José, der Hauptstadt Costa Ricas. Jeden Morgen laufe ich eine halbe Stunde zu meiner Arbeit, die um 8.00 Uhr beginnt. Dort werde ich immer freundlich von den „Tías“ (Erzieherinnen, wörtlich übersetzt: „Tanten“) und den 18 Kindern, die alle zwischen null und sechs Jahre alt sind und in dem Heim leben, begrüßt.
Nachdem wir den Kindern nach ihrem Frühstück ihre Zähne geputzt haben, werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt. Die älteren Kinder gehen mit der „Maestra“ (Lehrerin) in den Klassenraum und lernen dort die Zahlen und Farben oder spielen bildungsfördernde Spiele. Die kleineren Kinder, zu denen die unter zweijährigen Babys gehören, bringen wir in den Stimulationsraum. Dort singen wir vier „Guten Morgen“-Lieder und spielen mit ihnen.
Meistens helfe ich der Maestra im Klassenraum. Bis 9:30 Uhr singen wir mit den Kindern Lieder und basteln etwas. Danach wird die erste „Merienda“ (Snack) serviert. Diese besteht meistens aus einer Frucht wie einer Banane, etwas Papaya oder Erdbeeren.
Um 10:30 Uhr gehen alle Kinder und Babys in die Pause. Wenn gutes Wetter ist, was meistens der Fall ist, gehen wir in den Außenbereich des Hauses, wo es viele Spiel- und Fahrzeuge gibt. Dort passen die Tías und ich auf, dass sich die Kinder nicht schubsen, hinfallen oder das Spielzeug eines anderen Kindes klauen.
Vor dem Mittagessen „klatschen“ wir immer ein Gebet und danach werden die Kinder um 11:00 Uhr gefüttert. Anschließend putzen wir ihnen wieder ihre Zähne und dann beginnt auch schon die „Siesta“, der Mittagsschlaf. Dieser geht unter der Woche bis 14:00 Uhr.
Währenddessen bekommen ab 11:30 Uhr, die älteren Kinder ihr Mittagessen. Diese sind alt genug, um selbstständig zu essen, sodass man nur darauf achten muss, dass sie alles aufessen. Wenn ein Kind aufisst, bekommt es ein „Fresco“ (Erfrischungsgetränk).
Nachdem wir auch deren Zähne geputzt haben und sie schlafen, essen ich und meine Arbeitskolleginnen gemeinsam zu Mittag.
Oftmals helfe ich in der Pause meiner Chefin dabei, Spenden zu sortieren oder andere Sachen für die Kinder vorzubereiten. Manchmal kann ich mich aber auch in einem Nebenraum bis 14 Uhr ausruhen.
Nach der Siesta ziehen wir die Kinder um. Sie bekommen eine weitere Merienda und dürfen dann in ihrer Freizeit spielen, was sie meistens draußen tun. Falls es regnet, spielen die Kinder im Spielbereich des Hauses. Um 16 Uhr habe ich Feierabend und verabschiede mich von den Kindern und den Tías.
Zusammenfassend bin ich sehr glücklich und zufrieden in meinem Projekt. Meine Chefin und die Tías sind sehr unterhaltsam und haben mich schnell aufgenommen. Auch die Kinder sind sehr liebenswert, sodass es mir wirklich Spaß macht, mich um sie zu kümmern und mit ihnen zu spielen. Morgens freue ich mich darauf, zur Arbeit zu gehen, um alle wiederzusehen. Besonders während der Weihnachtszeit gehen die Kinder auf viele Feste, auf die ich sie als Freiwillige begleiten durfte. Dadurch hatte ich viel Abwechslung.
Ich würde das Projekt jedem empfehlen, der mit Kindern gut umgehen kann und vor allem Spanisch spricht, denn wenn keine Spanischkenntnisse vorhanden sind, achten die Kinder einen nicht als eine Autoritätsperson und machen dann, was sie wollen.