FairNähen & Verstehen

26. November 2018

Heute möchten wir euch Einblick in unser Projekt „FairNähen und Verstehen“ geben. Das Projekt wird gefördert durch Engagement Global, die Stiftung Nord-Süd-Brücken und Brot für die Welt. Es richtet sich an Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und möchte bezüglich der SDGs der Vereinten Nationen (UN) aufklären. Im Jahr 2015 hat die UN im Rahmen der Agenda 2030 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung herausgegeben (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs). Diese 17 Ziele richten sich weltweit an alle Staaten und haben das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung, die den wirtschaftlichen Fortschritt in Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und den ökologischen Ressourcen der Welt bringen soll. Genauere Informationen zu den SDGs der UN könnt ihr hier erhalten.

 

Diese Thematik an junge Menschen heranzutragen, versuchen wir mit unserem Projekt „FairNähen und Verstehen“. Dabei legen wir besonderen Fokus auf das Nachhaltige Entwicklungsziel 12 (SDG 12): Nachhaltiger Konsum.  

 

Nachhaltiger Konsum ist etwas, das weltweit alle Menschen betrifft, dem wir in unserer Wohlstandsgesellschaft aber oft zu wenig Beachtung schenken. Dabei geht es uns alle an und jede*r kann durch ihr*sein eigenes Verhalten, etwa durch ein wenig mehr Nachdenken beim Konsumieren, einen kleinen Schritt im Sinne der SDGs der UN machen. Am Beispiel der Textilindustrie und der Auswirkungen unseres Konsums ermöglichen wir den Jugendlichen, ihr Verkaufsverhalten zu reflektieren und ein Verständnis der verschiedenen Stufen von der Textilproduktion bis ins Geschäft zu erhalten. Dabei gibt es sowohl theoretische als auch praktische Einheiten. Gerne geben wir euch einen ersten Einblick in einzelnen Themenbereich:

 

 

 

Einführung in das Thema SDGs der UN

 

Im theoretischen Teil suchen wir das Gespräch. Nach einer Erläuterung der SDGs der UN fragen wir die Jugendlichen, welche Personen wohl an der Produktion eines beliebigen Kleidungsstückes beteiligt sind. Schon solche einfachen Fragen führen schnell zum Nachdenken und Verstehen. So kommt meist als erste Antwort: die Näher*innen, dann die Verkäufer*innen. Schritt für Schritt tasten sich die Jugendlichen dann an die große Zahl der beteiligten Personen heran: von direkt Beteiligten, wie den Pflücker*nnen der Baumwolle, dessen Vorgesetzten, über die Arbeiter*innen in der Spinnerei, Färberei oder Weberei, bis hin zu den indirekt Beteiligten, wie den Marketing-Leiter*innen der großen internationalen Konzerne. Diese oft immense Anzahl führt bei der Frage, wie viel wohl die*der Einzelne an einem T-Shirt (das oft nur 2–3 Euro kostet) verdient, oft zu ratlosen Blicken. Bereits hier werden die Jugendlichen sensibilisiert und erkennen, wie wichtig auch ihr verantwortungsvolles Handeln im Sinne der SDGs ist.

 

 

Selber nähen und verstehen

 

Im praktischen Teil können die Jugendlichen dann einzelne Stufen der Textilproduktion selbst kennenlernen. So nähen sie zum Beispiel einfache Kleidungsstücke wie Mützen und Schals. Hier lernen sie, neben dem Umgang mit der Nähmaschine, wie groß der Zeitaufwand zum Nähen von Kleidung ist. Selbst eine Mütze oder ein Schal mit wenigen Teilen benötigt einen deutlich größeren Arbeitsaufwand, als die Jugendlichen zuvor gedacht hatten. Auch größere Nähprojekte wie Kleidung und das Entwerfen von eigenen Schnittmustern ist im Rahmen des Projektes möglich. Zudem betrachten wir die vorgelagerten Produktionsschritte von Kleidung, etwa das Produzieren und Färben von Stoffen, sowie die Zusammensetzung unterschiedlicher Materialien in praktischen Übungen.

Die Jugendlichen lernen auf spielerische Weise und mit Freude. Das Projekt „FairNähen und Verstehen“ soll informieren und aufklären, aber auch Spaß machen, damit die Jugendlichen ihr Konsumverhalten nachhaltig überdenken, bestenfalls auch verändern und ihre Erkenntnisse mit anderen teilen.

 

Gefördert durch: