Ein Tag im Hogar de Vida
Unser Projekt „Hogar de Vida“ ist ein Kinderheim in der Stadt Atenas. Das Kinderheim befindet sich auf einem großen Gelände und legt viel Wert darauf, dass die Kinder hier lernen, eigenständig ihre Aufgaben zu lösen und Verantwortung zu übernehmen.
Auf dem Gelände des Kinderheims gibt es insgesamt drei Häuser, in denen Kinder wohnen. Genannt werden diese Häuser Casa 1, 2, 3 (Haus 1, 2 und 3). Im Heim wohnen 35 Kinder, die auf die Häuser aufgeteilt sind. Sie sind im Alter zwischen 0 und 8 Jahren. Ältere Kinder werden hier auch aufgenommen, wenn sie mit Geschwistern zusammen ankommen. Aufgrund der enormen Größe des Geländes gibt es daneben noch unzählige Spielmöglichkeiten wie Spielplätze, Trampoline und sogar zwei Pools.
Alle Kinder haben eine andere Geschichte, die sie in dieses Heim geführt hat. Uns wurde erklärt, dass das jeweilige Kind im Regelfall für mindestens sechs Monate im Heim bleiben, bevor zum ersten Mal die häusliche Familiensituation der Kinder überprüft wird. Können die Kinder noch nicht nach Hause, bleiben sie länger im Heim. So kommt es vor, dass einige (wenige) Kinder schon seit mehreren Jahren hier sind.
Das Projekt versucht besonders durch einen geregelten Tagesablauf, den Kindern eine Struktur und Ordnung zu geben, die sie mit der Zeit erlernen. Dabei werden sie rund um die Uhr durch die Tías (die Erzieher:innen) mit ganz viel Liebe und Zuneigung unterstützt.
Der Alltag im Hogar der Vida
Der Tag in den Häusern beginnt mit dem Aufstehen und Frühstücken der Kinder. Anschließend werden die Kinder täglich gebadet und gewaschen, Zähnchen werden geputzt, sie werden umgezogen und die Haare werden ihn frisiert. In Costa Rica wird sehr auf Hygiene und Sauberkeit geachtet, weswegen es auch für uns wichtig ist, jeden Tag gepflegt auf der Arbeit aufzutauchen.
Bis alle Kinder gebadet und angezogen sind, ist es 8:00 Uhr. Um 8:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Morgenkreis. Hier treffen sich alle Kinder aus jedem Haus in einem überdachten Pavillon in der Mitte des Geländes. Gemeinsam wird getanzt oder gesungen und anschließend gebetet. Nach der Morgenrunde werden die Hände gewaschen und es gibt für jedes Kind einen Obstsnack. Danach ist freie Zeit, die die Tías gestalten müssen. Entweder basteln und malen wir oder wir gehen zu einem Spielplatz. Dabei achten wir jeden Tag darauf, durch unterschiedliche Aktivitäten für etwas Abwechslung zu sorgen, um die Kinder zu unterhalten.
Um 11:30 Uhr treffen wir uns wieder im Pavillon zu einem gemeinsamen Mittagessen. Häufig gibt es Reis mit Bohnen, das bekannteste Gericht Costa Ricas! Nach dem Mittagessen geht jedes der Kinder wieder in sein Haus zurück, um Zähne zu putzen. Anschließend habe ich immer um 12:00 Uhr Mittagspause. Danach geht es mit einem Unterhaltungsprogramm für die Kinder weiter, bis es um 14:00 Uhr einen süßen Mittagssnack gibt. Nach dem Mittagssnack folgt wieder Spielzeit, die die Tías bis 17:30 Uhr gestalten. Dann ist es auch schon Zeit für das Abendessen. Der Abend ist immer mit etwas Fernsehen gefüllt, während jedem Kind sein Pyjama angezogen und die Zähne geputzt werden.
Unsere Aufgabe im Heim ist es vor allem, die Tías bei allem zu unterstützen, wo es uns möglich ist. Das kann das Putzen der Zähne der Kinder sein, beim Waschen und Umziehen der Kinder zu helfen oder auch abzuspülen. Während der freien Zeit, in der sich die Tías allein mit den Kindern beschäftigen sollen, bekommen wir immer ein oder zwei Kinder zugeteilt, mit denen wir selbständig in der Zeit arbeiten und mit Aktivitäten unternehmen. Häufig sollen wir auch die Schulkinder aus dem Heim nach dem Schulende abholen oder sie morgens in die Schule bringen. Aber egal, was für Aufgaben anstehen, es gibt immer reichlich zu tun!
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