Ein Jahr BFD – eine Reise durch das Unbekannte

7. Juli 2023   |   Theo

Ein Jahr BFD – eine Reise durch das Unbekannte

Als ich im August vor knapp einem Jahr bei VISIONEERS als Bufdi angefangen habe, hatte ich wirklich überhaupt keine Erwartungen an meinen Freiwilligendienst. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Allein in einer neuen Stadt zu leben, ohne Leute, die ich kannte, war ein völlig neue Erfahrung für mich. Jedoch habe ich bereits nach ein paar Tagen und Wochen Kontakte geknüpft. Zum Beispiel bin ich allein auf ein Konzert gegangen, um dort Leute kennenzulernen und es hat geklappt. Aber auch im Büro wurde ich sofort herzlich aufgenommen.
Es war ein sehr aufregender Sommer. Ich habe gleich zu Beginn meines Freiwilligendienstes damit angefangen, als Deutschlehrer für minderjährige Geflüchtete zu arbeiten und den Jugendlichen die Grundlagen der deutschen Sprache zu lehren. Nach und nach kamen noch Aufgaben wie Nachhilfe geben und die Arbeit als Hausaufgabenhilfe zu meiner Arbeit hinzu.
Mit der Zeit hat sich aber eine gewisse Routine bei mir eingependelt und mit dem Herbst kam das erste Seminar als Freiwilliger. Für mich persönlich waren die Seminare mit die schönsten Bestandteile des Jahres, weshalb ich denen bestimmt auch des Öfteren nachtrauern werde. Dort haben sich Freundschaften geschlossen oder auch einfach gute und wichtige Gespräche mit Mitfreiwilligen über deren Erfahrungen ergeben.
Ende Oktober fand dann die Ferienschule bei uns statt. Zeitgleich hat uns eine Gruppe aus Costa Rica in Berlin besucht. Das waren auch drei sehr spannende und ereignisreiche Wochen, in denen ich deutlich gemerkt habe, welchen Mehrwert doch die soziale Arbeit und die Freiwilligendienste haben. Die Jugendlichen hatten so viel Spaß in der Ferienschule und ich ebenso, das war wunderschön zu sehen.
Irgendwann kam dann der Winter und damit die dunkle Jahreszeit. Das Aufstehen fiel mir schwerer, das Wetter zeigte sich öfter mal von seiner schlechten Seite und natürlich gab es auch mal Tage, an denen ich weniger motiviert war. Aber auch das war vorherzusehen. Bereits auf meinem ersten Seminar hat uns unser Referent Tipps mitgegeben, wie wir mit solchen Phasen in unserem Freiwilligendienst umgehen können. So habe ich gelernt, mich aufzuraffen, wenn ich lieber noch weiter im Bett liegen würde.
Dann kam auch schon Weihnachten und für mich ging es für ein paar Tage nach Hamburg, in die Heimat, bis es schließlich kurz darauf auf die große Reise nach Costa Rica ging.

Die Reise nach Costa Rica

Ich hatte die Möglichkeit, an einer weltwärts-Begegnungsreise teilzunehmen und ließ mir das natürlich nicht entgehen. Diese zwei Wochen in Lateinamerika gehören definitiv zu meinen Highlights des ganzen Jahres. Ich werde nie vergessen, wie ich den Truthahn aus dem Hühnergehege tragen musste, wir Pferdekot geschaufelt haben, ich nachts um 23 Uhr von einem Hund verfolgt wurde oder wir mit den Kindern in Esterillos Oeste Fußball oder Capture the Flag gespielt haben. Diese Reise war ein Traum.
Vollgetankt mit Sonne ging es zurück in den deutschen Winter nach Berlin. Allerdings habe ich nach der Winterpause und der Reise nach Costa Rica etwas Zeit gebraucht, um wieder in den Alltagsrhythmus zu finden. Nach ein bis zwei Wochen hatte ich aber das Gefühl, wirklich wieder in Berlin angekommen zu sein und es ging auch gleich weiter mit dem Deutschunterricht und einer neuen Aufgabe für mich: Skills on Wheels.

Änderungen

Seit Mitte Januar gehe ich mehrere Male in der Woche in eine Unterkunft, um dort mit jungen Menschen und Jugendlichen zu basteln und zu spielen. Mittlerweile sind es vier Unterkünfte, die ich besuche.
Bis Anfang März hat sich so wieder eine Routine etabliert. Dann ging es für mich auf ein weiteres Seminar. Wir waren sieben Tage im Norden von Bayern und es war sehr schön. Wie gesagt, die Seminare waren alle sehr bereichernd für mich. Wir lernten dort viel über Freiwilligendienste, über die Zeit danach aber auch sehr viel über uns selbst.
Ein paar Wochen nach dem Seminar kam ich in eine weitere Phase meines Freiwilligendienstes, die mir auch schon auf den Seminaren angekündigt worden ist.

Fazit

Mit dem Frühling wurde das Wetter besser, die Sonne schien öfter und es wurde allmählich wieder wärmer. Ich würde sagen, dieser Punkt kam kurz nach Ostern. Auf einmal verging die Zeit wie im Flug. Natürlich ist immer noch einiges passiert, aber dennoch sitze ich auf einmal hier und bin so gut wie fertig mit meinem BFD.
In der Zwischenzeit wurde meine Routine durch den Sporttag ergänzt. Jeden Donnerstag gehen wir mit den Jugendlichen aus unserer Wohngruppe an unterschiedliche Orte, um Sport zu treiben. Von Fußball über Volleyball und Zweifelderball ist alles dabei. Auch das macht mir immer sehr viel Spaß. Ich bin viermal die Woche mit Skills on Wheels unterwegs und habe somit immer prall gefüllte Tage, wodurch ich aber auch tagtäglich neue Dinge lerne, wofür ich sehr dankbar bin.
Ich persönlich kann nur sagen, dass ich in diesem Jahr auf jeden Fall gewachsen bin. Ich wohne in einer WG in Berlin, habe tolle Menschen auf dieser Reise kennengelernt, habe mich neu kennengelernt, habe viele Dinge von meinen Mitarbeiter:innen gelernt und auch von unseren Jugendlichen im Deutschkurs und der Wohngruppe konnte ich etwas lernen oder einfach sehen, wie dankbar sie sind, wenn wir etwas mit ihnen unternehmen.
An der Stelle bedanke ich mich bei all meinen Kolleginnen und Kollegen von VISIONEERS und allen anderen, die mir in diesem Jahr über den Weg gelaufen sind. Ich denke, dieses Jahr werde ich nicht vergessen.
Ein Satz zum Abschluss: Das Leben ist wie ein Spiegel. Man sieht sich.