Upcycling

26. Dezember 2018

Es weihnachtet sehr! Auch in unseren Visioneers-Räumlichkeiten. Und in diesem Jahr haben wir einen ganz besonderen Adventskalender, der gemeinsam mit den Jugendlichen in unserem Projekt „FairNähen und Verstehen“ entstanden ist.

Das durch Engagement Global, die Stiftung Nord-Süd-Brücken und Brot für die Welt geförderte Projekt soll das Verständnis der Jugendlichen für nachhaltigen Konsum im Sinne des SDG 12 der UN fördern.

Mehr davon haben wir euch bereits hier berichtet.

Und da unter nachhaltigem Konsum auch das Wiederverwerten von Produkten zu verstehen ist, haben wir uns in einem Workshop auch mit dem Thema Upcycling beschäftigt.

Wen interessiert schon unser Müll?

In unserer Wegwerfgesellschaft landet vieles schnell, manches auch viel zu schnell auf dem Müll. Die Farbe gefällt nicht mehr, der Pullover entspricht nicht den aktuellen Trends, und Reparieren ist meist sowieso viel teurer als Neukaufen. Aber was passiert mit den Dingen, die wir wegwerfen?

Was passiert generell mit den immensen Müllbergen, die wir produzieren – regional, aber auch global? Mit diesen Fragen haben wir uns beschäftigt und dazu unterschiedlichstes Filmmaterial angeschaut, vorwiegend kurze Spots, die in sozialen Netzwerken auf unser Müllproblem aufmerksam machen.

Hier stellte sich heraus, dass vielen Jugendlichen diese Problematik nicht bewusst ist. Besonders geflüchtete Jugendliche, die in ihren Heimatländern Angst um ihr Leben haben mussten, hatten bisher keine Möglichkeit, sich mit diesem Themenbereich zu beschäftigen. Aber auch in Deutschland aufgewachsene Jugendliche wurden, insbesondere durch visuelle Veranschaulichung des durch unser Konsumverhalten bedingen Umweltproblems, in diesem Bereich sensibilisiert.

Upcycling – Aus Altem Neues machen

Nach der theoretischen Erarbeitung des Themas beschäftigten wir uns mit Upcycling. Dieser Trendbegriff bezeichnet das Verarbeiten von alten Materialien zu Neuem. Dabei kann mit alten Paletten gearbeitet werden, die sich in Sitzmöbel verwandeln, aus Tetra Paks entstehen Portemonnaies, aus dem alten Hoodie werden zwei neue Mützen oder wir nähen aus unseren Einkaufstüten meterlange Wimpelketten für die nächste Party. Zusätzlich entstand als besonderes Projekt zur Weihnachtszeit ein Adventskalender.

Die Jugendlichen waren dabei komplett frei in der Materialwahl. Dem Basteln mit „Müll“ brachten die meisten zuerst eine gewisse Skepsis entgegen, aber kaum hatte der kreative Prozess begonnen, waren sie schnell vertieft in ihre Werke. Schön ist dabei, dass durch das verwendete Material das Gruppengespräch von ganz alleine sich wieder nachhaltigen Themen zuwandte und aus der individuellen Erfahrung heraus über Konsumverhalten diskutiert wurde.

So entstanden aus alten Pappkartons, Verpackungsmüll aus der Küche, Teeschachteln, Klorollen, dem kaputten Wasserkocher und vielen anderen Objekten mit viel Liebe und Geduld 24 einzigartige Türchen, die für die Adventszeit mit süßen Kleinigkeiten aufwarten. Der Visioneers-Upcycling-Adventskalender ist ein gemeinsames, ganz besonderes Projekt, an dem die Jugendlichen viel Freude hatten und das sich im Rahmen des SDG 12 für ein Umdenken und nachhaltigen Konsum, auch im Sinne von Wiederverwertbarkeit und Müllvermeidung, einsetzt.