¿Donde estoy? – Mein Start in den einjährigen Freiwilligendienst in Costa Rica

16. Mai 2017

Am 23. März dieses Jahres begann mein Abenteuer Costa Rica. Nach einem langen Flug mit Zwischenstationen in Frankfurt und Santo Domingo landeten wir morgens endlich in San José in Costa Rica. Ich hatte auf dem letzten Flug glücklicherweise eine ganze Sitzreihe für mich alleine, was mir ermöglichte, eine Runde zu schlafen.

Nach drei Tagen Vorbereitungsseminar, in dem wir weitere Informationen zur Kultur Costa Ricas

erhielten, ging es dann schon weiter von der Hauptstadt San José nach Turrialba. Turrialba ist

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eine kleine Stadt mitten im Dschungel Costa Ricas, die umgeben von Bergen am Fuße eines noch aktiven Vulkans liegt, den wir jeden Morgen beim “Rauch spucken” bewundern konnten. Natürlich waren wir nicht zum Spaß hier, sondern zum Lernen. Denn in Turrialba waren kein Sightseeing, sondern zwei Wochen Spanischkurs angesagt. Um den Lerneffekt noch zu verstärken, wurden wir Freiwilligen in verschiedenen Gastfamilien untergebracht, die wirklich nur Spanisch sprechen konnten (also kein Englisch und erst recht kein Deutsch). Patrick und ich landeten bei Norma und Guilliermo, einem sehr netten älteren Ehepaar. Da unsere Spanischkenntnisse eher dürftig waren, verliefen die ersten Dialoge zwischen uns und unseren Gasteltern etwas zäh. Folglich kam es zu sehr vielen witzigen Missverständnissen und ich kann mich auch nicht daran erinnern, jemals über so viele Witze gelacht zu haben, die ich überhaupt gar nicht verstanden habe.

Naja, Norma und Guilliermo meinten es auf jeden Fall sehr gut mit uns und wir wurden zwei Wochen lang wirklich nach Strich und Faden verwöhnt. Es gab eine Menge zu essen und mit

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einer Menge meine ich mehr als man sich vorstellen kann. Meistens hatten wir mit unserem (ersten) Nachtisch schon regelrecht zu kämpfen, da wurde in der Küche bereits der nächste Nachtisch vorbereitet. Dass es bei uns viel zu essen gab, fiel auch irgendwann den Mädels unserer VISIONEERS-Truppe auf und es ging der ein oder andere Witz auf Kosten meiner (sehr gesunden) Figur. Nicht nur das Essen zeigte seine Wirkung, sondern auch der Spanischunterricht, sodass die Dialoge mit unseren Gasteltern mit der Zeit an Lebhaftigkeit gewannen. Na gut, unsere Gespräche verliefen immer noch ein wenig holprig, aber wir konnten schon über Witze lachen, die wir zum Teil wirklich fast verstanden hatten.

Aufgrund der vielen Eindrücke vergingen die zwei Wochen in Turrialba wie im Fluge und es hieß für uns Abschied nehmen von Norma und Guilliermo, die uns wirklich sehr ans Herz gewachsen waren. Daher beschlossen Patrick und ich, den beiden zum Dank etwas Deutsches zu kochen und so gab es Schnitzel mit Kartoffelsalat (selbstverständlich gefolgt von mehreren Nachtischen, die Norma zubereitet hatte). Mit zusätzlichen Kilos unterm T-Shirt und einer Menge Vorfreude im Gepäck ging es für mich nun zurück nach San José, wo ich meine Gastfamilie für meine restliche Zeit in Costa Rica kennen lernen sollte…

Am Montag, den 10. April, wurde ich von meiner Gastfamilie, den Monteros, am Busterminal in San José abgeholt. Die Montero-Gang ist wirklich super nett und richtig witzig, sodass bereits auf dem Weg in meine neue Heimat schon viel gelacht wurde. Die Gegend, in der ich wohne, ist sehr ruhig, jedoch ist man mit dem Bus in zehn Minuten in der Stadt und in fünf Minuten am Parque La Sabana, der als die Lunge San Josés gilt und in dem auch das Estadio Nacional de Costa Rica zu finden ist. Mein Gastvater Enrique teilte mir mit, dass gerade Semana Santa (Ostern) ist und

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sich so gut wie jeder in Costa Rica Urlaub genommen hat, ebenso wie meine Kollegen bei Habitat for Humanity. Das bedeutete, dass auch ich frei hatte und erst am folgenden Montag starten sollte, was mir die Gelegenheit gab, San José ein wenig zu erkunden. Da auch die Monteros die gesamte Semana Santa frei hatten, hatten sie einen Campingtrip nördlich von San José geplant. Die Einladung, sie zu begleiten, nahm ich gerne an, denn ich hatte mich auf Anhieb sehr gut mit der Familie verstanden und wollte sie natürlich besser kennen lernen. Meine Gastfamilie hat in der Nähe von San Carlos eine Art Campingplatz mit einer Kochstelle und einem kleinen Häuschen mit Dusche und WC. Dort lernte ich auch den Freund meiner Gastschwester Nicol kennen mitsamt seiner Familie sowie weitere Mitglieder der Montero-Familie. Neben Schwimmen in einem nahegelegenen Fluss stand der Besuch der heißen Quellen von La Fortuna auf dem Programm. Nach vier Tagen ging es dann zurück nach San José, wo ich die Zeit nutzte, mich auf meinen ersten Arbeitstag vorzubereiten.

Nach drei Tagen Vorbereitungsseminar, zwei Wochen Spanischkurs und einer Woche Semana Santa ging es für mich endlich los bei Habitat for Humanity. In meiner ersten Woche sollte ich dort zunächst einmal alles und jeden kennenlernen. Habitat for Humanity ist eine weltweit agierende Organisation, die sich dafür engagiert, auch ärmeren Menschen ein Leben in einem richtigen Zuhause zu ermöglichen. Ich arbeite im Büro in San José, welches für die Projektkoordination der gesamten Region Lateinamerikas und der Karibik zuständig ist. Daher ist mein Team auch sehr international aufgestellt und ich arbeite neben Leuten aus Costa Rica auch mit Menschen aus Peru, Mexiko und Kolumbien zusammen.

Ich bin dem Team Disaster Risk Reduction and Response (kurz: DRRR) zugeteilt. Das DRRR-Team ist in erster Linie dafür zuständig, das Risiko für Katastrophen zu minimieren und bei eintretenden Katastrophen Hilfe zu leisten. Dabei sorgt es dafür, dass unsere Maßnahmen umweltverträglich und nachhaltig durchgeführt werden. Im Moment versuchen wir, neue Ansätze im Bereich Klimawandel zu finden. Ich werde in den nächsten Wochen damit beschäftigt sein, Recherchen durchzuführen und Interessensgruppen bzw. Organisationen zu suchen, die unsere Ansichten und Ziele teilen und mit denen wir in Zukunft im Bereich Klimawandel zusammenarbeiten können. Also, alles sehr spannend!

Das war es erst einmal von mir aus Costa Rica. Mehr News folgen dann in den kommenden Monaten. Wenn euch mein Bericht gefallen hat und ihr Lust habt, mich bei meiner Arbeit bei Habitat for Humanity zu unterstützen, könnt ihr dies unter diesem Link tun 😉

¡Muchos Saludos!

Henrik

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