Nicht „Lost in Translation“

3. Oktober 2016

Wie sich mein Tag bei der Integrationsmesse in Berlin als sprachliches Abenteuer erwies.

Am 18. September habe ich an einer Integrationsmesse im Flüchtlingszentrum Berlin Mertenstraße in Spandau teilgenommen, die von der Berliner Stadtmission und den Mitarbeitern des Flüchtlingszentrums organisiert wurde. Als Freiwillige von Visioneers e.V. war es unser Ziel, die wöchentlichen Aktivitäten und Mentorenprogramme den Menschen vorzustellen, die in diesem Zentrum leben, und Geflüchtete und Freiwillige zu ermutigen, sich daran zu beteiligen.

Visioneers e.V ist eine von vielen Initiativen in Berlin, die im letzten Jahr gegründet wurden, um die Integration von Geflüchteten zu fördern.

Unser Tisch befand sich zwischen dutzenden anderen Tischen, die ähnliche, aber auch sehr andere Programme anboten, wie zum Beispiel Integration in den Arbeitsmarkt, Vermittlung von Fähigkeiten oder allgemeine Unterstützung, um den Übergang in das Leben in Berlin zu erleichtern.

Wir haben die Besucher über die wöchentlichen Programme von Visioneers e.V. – wie Deutschkurse, Hausaufgabengruppen, Näh-Workshops und Gitarrenunterricht – informiert.

Ich habe an diesem Tag so viele verschiedene und interessierte Menschen aus der ganzen Welt getroffen. Von Achtjährigen bis hin zu Eltern und Großeltern konnte ich mich mit vielen Menschen austauschen, die großartig Deutsch sprechen und von denen viele erst in den letzten Monaten damit angefangen haben, Deutsch zu lernen. Die wenigen Erwachsenen, mit denen ich keine gemeinsame sprachliche Brücke finden konnte, ließen ihre Kinder übersetzen. Viele der Kinder nehmen an Deutschkursen im Flüchtlingszentrum teil und ich war sehr beeindruckt von ihrem umfangreichen Vokabular und korrekten Gebrauch der deutschen Grammatik. Ich habe erfahren, dass ihre Muttersprachen Paschtu, Dari, Russisch und Arabisch sind. Meine Muttersprache ist Englisch, da ich aus den Vereinigten Staaten komme. Ich war mir nicht sicher, ob ich an diesem Tag mehr Englisch oder mehr Deutsch sprechen würde und ich wusste wirklich überhaupt nicht, was mich erwartet!

Ich kann damit abschließen zu sagen, dass nur eine Person lieber Englisch sprechen wollte und dass der Tag extrem erfolgreich und aufregend war, weil alle, die ich getroffen habe – jeder Mann, jede Frau, jedes Mädchen und jeder Junge -, eine Tür geöffnet und kurze, flüchtige, aber liebenswerte Momente mit mir geteilt haben – auf Deutsch, wodurch unsere anfängliche Sprachbarriere überwunden wurde.

Übersetzung von Mirjam Stiegel