Einblick in die Visioneers-Nähworkshops

13. Juli 2016

Seit September 2015 bietet Visioneers jede Woche eine Nähwerkstatt an. Was mit einfachen Bastelkursen begonnen hat, ist inzwischen zu einem spannenden Projekt geworden, in dem in den letzten Monaten eine Vielzahl an schönen Dingen entstanden ist. Im Dezember 2015 haben wir zum Giving Tuesday 36 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge zu uns eingeladen, die mit uns gemeinsam kreativ gearbeitet haben. Einige dieser Jungen kommen seitdem jede Woche zu uns in die Nähwerkstatt. Ein Teil von ihnen hat bereits in der Heimat in der Textilindustrie an der Nähmaschine gearbeitet, aber auch die anderen sind inzwischen richtig gut im Umgang mit der Nähmaschine und alle haben viel Freude am gemeinsamen kreativen Arbeiten, sodass hierdurch bereits viele neue Freundschaften entstanden sind.

Ein paar der Nähprojekte, die in den letzten Monaten im Workshop entstanden sind, möchte ich euch gerne zeigen. Für alle, die selber nähen können, gibt es für die meisten der Nähprojekte kostenfreie Anleitungen zum Nachnähen online auf Funkelfaden, die ich euch hier auch mit Links hinterlegt habe. Bereits im letzten Jahr haben wir mit simplen Projekten, wie Stiftmäppchen, Schals, Handschuhen und Mützen angefangen.

Etwas komplizierter wurde es dann, als wir Portemonnaies genäht haben. Hier musste man schon etwas genauer arbeiten, denn es galt, mehrere Stofflagen übereinander zu legen. Bei den selbstgenähten Kissen durfte der Kreativität freien Lauf gelassen werden. Denn hier konnte man Motive oder auch seinen Namen auf die Kissen applizieren. Besonders schön fand ich dieses Kissen mit und für meinen Hund Blume, das einen Platz im Körbchen von Blume gefunden hat. Außerdem haben wir Mäppchen mit Reißverschluss genäht.

Wir haben viele Wochen damit verbracht, Messenger Bags zu nähen. Dies war eines unserer größten Projekte und das Material war etwas widerspenstig. Insbesondere die Jungs, die in der Industrie gearbeitet haben, waren schockiert, dass wir wochenlang an einer einzigen Tasche genäht haben. Aber Jungs: Wir sind hier in Deutschland, ihr seid Teenager und es gibt keinen Zeitdruck, keinen Fertigungsdruck und niemand, der euch ein Bügeleisen auf den Arm setzt, wenn ihr einen Fehler macht. Der Nähworkshop soll euch einfach nur Spaß machen und eure Kreativität fördern und ich denke, das tut er.

Das konnte man dann auch bei unserem zweiten Großprojekt sehen. Eine wunderschöne, großartige Patchworkdecke, an der wir ebenfalls viele Wochen genäht haben. Alle Teilnehmer des Workshops, seien es Flüchtlinge, ehrenamtliche Helfer oder einer der internationalen Besucher, haben Quadrate in Größe von 25cm x 25cm zugeschnitten und dann mit Namen, Bildern und Mustern verziert. Eine sehr zeitaufwendige Arbeit, deren Mühe sich aber gelohnt hat. Beim gemeinsamen Zuckerfest zum Ende des Ramadan wurde die Decke dann feierlich eingeweiht und Dank ihrer immensen Größe bietet sie Platz für viele Leute, sodass wir sie inzwischen immer bei unseren Ausflügen in den Park dabei haben.

Und wie geht es weiter? Wir freuen uns, dass die Workshops so gut angenommen werden und laden ab sofort auch andere Jugendliche ein, an den Workshops teilzunehmen und gemeinsam mit uns nähen zu lernen. Bei Interesse schreibt uns einfach eine Mail an