Letzte Woche hatte ich das große Vergnügen, mit ein paar Flüchtlingskindern und Freiwilligen zum Ponyhof in Kladow zu fahren und dort mit diesen den gesamten Tag zu verbringen – ein Erlebnis, das mich viel neues gelehrt hat.
Morgens, mit noch recht müden Kindern ging es mit dem Bus aus Spandau zur Ponyfarm Kladow, wo die Kinder erstmals die Möglichkeit hatten, verschiedene Tiere hautnah mitzuerleben. Nicht nur die Pferde waren heiß begehrt bei den Kindern – die verschiedenen Hunderassen, die uns durchweg begleitet haben, konnten sich ebenfalls nicht vor der Zuneigung mancher Kinder entziehen.
Begrüßt wurden wir von unseren freundlichen Gastgebern mit Kuchen und kühlen Getränken. Nach einer kleinen Stärkung, ging es dann ans Striegeln der Pferde – und für die Mädchen zudem ans Flechten der Mähnen. Abwechselnd hatten die Kinder anschließend die Möglichkeit auf insgesamt vier verschiedenen Ponys eine Strecke abzutraben. Einzige Kritik: „Das Pferd soll auch mal springen!“, sagte Melissa, die noch fünf Minuten vor dieser Aussage eher ängstlich mit der Vorstellung umgegangen war, auf einem der Ponys reiten zu müssen. Der letzte Programmpunkt des Tages: ein gemeinsames Picknick mit den mitgebrachten Köstlichkeiten aller Helfer – natürlich ohne jegliches Schweinefleisch. Auch das war schnell verschlungen und so ging es mit dem Bus auch schon zurück zu den Familien.
Um nochmal zurück zu meiner ersten Aussage zukommen: der Tag hat mich vieles gelehrt. Zum einen war es schön zu sehen, dass selbst kleine Gesten wieder wertgeschätzt werden. Für uns Helfer war es nur ein Tag an dem wir unsere Hilfe als Betreuer angeboten haben, doch viele der Kinder kommen selten aus dem Stadtteil Spandau heraus und hatten so endlich die Möglichkeit, wie ganz normale Kinder einen Ausflug zu machen und als Gruppe den Tag zu genießen. Einer der älteren Jungen war zudem von der Umgebung der Farm begeistert. „Wenn ich mal groß bin, dann möchte ich auch so was. Ich möchte einen Garten haben und dort ganz viel Obst und Gemüse anbauen. Guck doch mal was die hier alles haben!“, antwortete er mir auf die Frage, ob es ihm gefiele.
Auch unser Fotograph blieb nicht von der Begeisterung der Kinder verschont. Sobald wir uns auf den Heimweg machen wollten, wurde die Kamera das Objekt der Begierde. Das Posieren mit den Kindern für die Kinder hinter der Linse war definitiv ein schönes letztes Unterfangen bevor es dann zurück nach Spandau ging.
Es sei noch mal angemerkt, dass ich nicht an diesem Unterfangen hätte teilnehmen können, wenn mir nicht mein derzeitiger Arbeitgeber Wayfair den gesamten Tag frei gegeben hätte, um einen Freiwilligendienst zu leisten. Durch die Unterstützung konnte ich neue Eindrücke gewinnen und hoffe, auch in Zukunft in Gemeinschaft mit Visioneers helfen zu können. Zudem hoffe ich auch, immer wieder neue Menschen kennenzulernen, die ihre Zeit und ihre Interessen einsetzen, um mehr solcher Unternehmungen zu ermöglichen.