In der vergangenen Woche haben wir mit einer Gruppe von Kindern aus dem Flüchtlingsheim in Spandau einen Ausflug zur Ponyfarm Kladow gemacht. Das Team dieses wunderschönen Ponyhofs hat sich bereit erklärt, die Kinder auf einen kleinen Reitausflug mitzunehmen.
Als wir morgens voller Vorfreude im Flüchtlingsheim ankamen, waren noch gar keine Kinder da und wir vier Freiwilligen standen etwas ratlos da. Wir hatten uns so sehr auf den Ausflug gefreut und dann mag kein Kind mit. Dann aber kam Melisa, ein Mädchen aus Bosnien – ein wahrer Wirbelwind. Sie war gut drauf und auch sehr aufgeregt. Melisa war unser Schlüssel zu den anderen Kindern. Wir baten sie, noch einmal durch die Zimmer zu gehen und die anderen Kinder für den Ausflug zu motivieren. Gemeinsam schafften es Melisa und Natascha schließlich, sieben weitere Kinder für den Ausflug zu begeistern und wir starteten mit dem Bus Richtung Kladow.
Auf dem Weg dorthin hatten wir alle die Gelegenheit, einander kennenzulernen. Schnell merkten wir, dass einige der Kinder sehr offen, andere hingegen etwas schüchtern waren. Da außerdem einige noch nicht so gut Deutsch verstehen und sprechen, war die Verständigung gar nicht so einfach. Aber zum Glück waren die Kinder, die schon gut Deutsch sprechen, sehr hilfsbereit und haben geduldig für uns übersetzt.
Als wir am Ponyhof ankamen und die ersten Ponys sahen, konnte man die Veränderung in den Gesichtern freudig miterleben. Die Kinder blühten förmlich auf und die Aufregung stieg. Wir betraten das Gelände und durften gleich Esel, Hunde und Ponys streicheln. Ein kleine Erfrischung und selbstgebackene Muffins standen auch schon für uns bereit. Danach durften die Kinder die Ponys für den Ausritt startklar machen, sie striegeln, satteln und Zöpfe flechten. Die Vorfreude stieg von Minute zu Minute an und es war einfach toll, in so viele strahlende Gesichter zu blicken. Das macht einen selbst unglaublich glücklich. Als es dann auf den Ponys durch den Wald ging, war die Freude der Kinder nicht mehr zu halten und am Ende wollte keiner von ihnen sein Pony wieder hergeben. Zurück auf der Farm haben die Kinder die Ponys für den Stall fertig gemacht und sich von ihnen verabschiedet. Im Anschluss gab es noch einen gemeinsamen Lunch und bald stieg auch schon die Sehnsucht nach Zuhause – dem Heim, denn jeder wollte von seinem Erlebnis berichten.
Für uns alle war es ein ganz toller Tag und wir hoffen, dass die Eltern und die anderen Kinder im Flüchtlingsheim dieses Glück und diese Freude genauso spürten wie wir und beim nächsten Mal vielleicht noch mehr Kinder mitkommen, wenn es wieder heißt: Ein Ausflug mit Visoneers!