Meine Erfahrungen im Projekt Teenchallenge

14. März 2025

Alltag im Projekt Teen Challenge

Teen Challenge ist weit mehr als nur eine Betreuungseinrichtung – es ist für viele Kinder aus Patarrá, einem der ärmeren Stadtteile San Josés, ein sicherer Hafen. Die meisten von ihnen wachsen in beengten Wohnverhältnissen auf, oft mit unsicheren Einkommensquellen der Eltern und nur begrenzten Möglichkeiten, sich frei zu entfalten. Im Projekt bekommen sie etwas, das zu Hause manchmal fehlt: einen strukturierten Alltag, warme Mahlzeiten, Raum zum Spielen, zum Lernen – und Menschen, die ihnen zuhören.

Die Familien zahlen keinen Cent. Frühstück und Mittagessen sind genauso selbstverständlich wie kleine Aufmerksamkeiten zu besonderen Anlässen: Geschenke zu Weihnachten, neue Kleidung oder – wie erst kürzlich – Schulmaterialien zum Start ins neue Jahr. Möglich wird das durch die Unterstützung von PANI und IMAS, zwei Organisationen in Costa Rica, die sich für Kinder und Familien in schwierigen Lebenslagen einsetzen.

Mein Arbeitstag dort ist abwechslungsreich und voller kleiner Momente, die mir im Gedächtnis bleiben. Zweimal pro Woche spielen wir draußen Sport – Fußball, Volleyball oder einfache Spiele, wie ich sie selbst noch aus meiner Schulzeit kenne. Das Lachen der Kinder hallt oft bis auf die Straße hinaus, während staubige Bälle durch die Luft fliegen und Schuhe im Eifer des Spiels schon mal vom Fuß rutschen.

 

Seit Januar haben wir außerdem ein Langzeit-Bastelprojekt: Ich bringe den Kindern das Häkeln bei. Am Anfang war es eine echte Herausforderung – Fäden verhedderten sich, Maschen wurden zu locker oder viel zu eng, und manchmal endeten Versuche in einem Knoten, der eher an ein Kunstwerk als an Handarbeit erinnerte. Doch mittlerweile klappt es erstaunlich gut, und die Kinder sind stolz, wenn sich ihre bunten Wollstücke langsam zu kleinen Taschen oder Schals formen.

Ein weiterer Bestandteil unserer Arbeit ist der Englischunterricht. Mit Spielen, Liedern und Bildern versuchen wir, den Kindern neue Wörter beizubringen. Es ist nicht immer einfach – viele von ihnen haben kaum Berührungspunkte mit der Sprache. Aber jedes Mal, wenn ein Kind plötzlich ein Wort korrekt ausspricht oder sogar im richtigen Moment einsetzt, ist es ein kleiner Sieg.

Was mich immer wieder beeindruckt, ist die spürbare Dankbarkeit. Wenn die Kinder morgens lachend ins Projekt stürmen oder am Ende des Tages stolz ihre Häkelwerke zeigen, weiß ich, dass Teen Challenge mehr ist als ein Programm – es ist ein Ort, an dem sie einfach Kind sein dürfen.

 

Falls du mehr darüber wissen möchtest, wie ein Freiwilligendienst mit VISIONEERS aussieht, schau gerne auf Instagram vorbei:)