Hallo!
Mein Name ist Veronika, ich habe sowohl die ukrainische als auch die russische Staatsbürgerschaft und mache meinen Freiwilligendienst bei Visioneers seit September. Es ist kaum zu fassen, aber ich bin schon fast vier Monate in Berlin. Diese Zeit verging wie im Flug, und trotzdem kommt es mir vor, als wäre ich schon unglaublich lange hier – so viele verschiedene Dinge sind passiert!

Vorbereitung auf das Volontariat

Meine Vorbereitung auf das Volontariat war ziemlich chaotisch. Nach einer anderthalbjährigen Reise durch Lateinamerika flog ich direkt nach Paris zu den Olympischen Spielen. Zwischen all diesen Ereignissen beantragte ich mein langfristiges Visum für Deutschland und versuchte, die administrativen Aufgaben zu erledigen, die das Programm verlangte. Doch schließlich war das Visum da, der Vertrag unterschrieben – und ich machte mich auf den Weg nach Berlin!

Meine Anpassung in Berlin

Die Anpassung an Berlin fiel mir relativ leicht, da ich meinen Master in Paris abgeschlossen habe und diese beiden Städte sowie ihre bürokratischen Prozesse in gewisser Weise sehr ähnlich sind. Ich hatte keinen Kulturschock, aber viele Stereotypen über Deutsche und Deutschland wurden widerlegt, und ich begann, die deutsche Kultur besser zu verstehen.
Zunächst fiel es mir schwer, mir vorzustellen, auf Deutsch zu arbeiten (obwohl ich ein Zertifikat in Deutsch habe). In den ersten zwei Wochen hatte ich Angst, etwas nicht zu verstehen oder falsch zu verstehen. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, erkannte, dass man nachfragen kann, wenn man etwas nicht versteht, und begann, solche Situationen als Chance zu sehen, Neues zu lernen und zu erfahren!

Projekte, an denen ich aktiv beteiligt bin

Ich finde es großartig, dass es in unserer Organisation so viele Projekte gibt, in denen immer Raum für Kreativität und neue Ideen ist! Mein erstes Projekt, bei dem ich aktiv mitarbeite, ist der Deutschkurs, in dem wir geflüchtete Jungs aus verschiedenen Ländern in der deutschen Sprache unterrichten. Zusätzlich begleiten wir sie zu Ausstellungen, gehen gemeinsam ins Museum und integrieren sie auf vielfältige Weise in die deutsche Kultur.
In letzter Zeit beschäftige ich mich mit der Alphabetisierung – wir bringen arabischsprachige Jungs, die das lateinische Alphabet nicht beherrschen, das Schreiben und Lesen bei. In den letzten drei Monaten habe ich bereits Ergebnisse gesehen: Jungs, die zuvor kein Wort auf Deutsch lesen oder aussprechen konnten, beginnen, ihre ersten Sätze zu sprechen. Das motiviert mich sehr und gibt mir den Antrieb, kreativ an den Lernprozess heranzugehen!

Im Rahmen des Deutschkurses habe ich auch mein eigenes kleines Projekt organisiert – den Sprachclub. Wir treffen uns mit den Jungs bei einer Tasse Tee und Süßigkeiten und sprechen auf Deutsch über verschiedene Themen. So können wir uns in einer gemütlichen Atmosphäre besser kennenlernen, neue Vokabeln lernen und einfach eine tolle Zeit zusammen haben!

Hallo, mein Name ist Veronika und seit fast zwei Monaten engagiere ich mich als ESK-Freiwillige im Projekt Skills on Wheels.

Bei Skills on Wheels bieten wir vor allem in abgelegenen Gemeinschaftsunterkünften in Berlin Workshops für junge Menschen an. Ich bin dem Team beigetreten, als das Projekt bereits gut etabliert und die Abläufe eingespielt waren. Dennoch bietet das Projekt viel Raum für Kreativität, Austausch und neue Ideen!

Kreativer Ausdruck und individuelle Perspektiven

In unseren Workshops hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, etwas zu formen, zu gestalten oder zu zeichnen. Besonders spannend war es für mich zu beobachten, wie unterschiedlich die Jugendlichen die Aufgaben interpretierten und wie sie sich auf ihre ganz eigene Weise ausdrückten. Es war beeindruckend zu sehen, wie aus anfangs zaghaften Ansätzen mutige und kreative Werke entstanden.

Vielfalt und Zusammenhalt

Die beeindruckende Vielfalt der Teilnehmenden spiegelte sich in ihren verschiedenen Hintergründen wider. Mädchen und Jungen ab 13 Jahren aus unterschiedlichen Ländern brachten ihre Kulturen und Muttersprachen in das Projekt ein. Jeder von ihnen hat seine eigene Lebensgeschichte – manche sind erst vor Kurzem nach Deutschland gekommen, andere leben schon länger hier und versuchen, Fuß zu fassen.

Auch ihre Interessen waren vielfältig: Während einige sich für Kunst und Kreativität begeisterten, zogen andere Sport oder Technik vor. Dennoch entstand aus dieser heterogenen Gruppe nach und nach eine eng verbundene Gemeinschaft. Die Jugendlichen unterstützten sich gegenseitig, teilten Materialien und Ideen und entwickelten ein echtes Gefühl der Zusammengehörigkeit.

Jugendarbeit in Flüchtlingscamps: Wöchentliche Begegnungen und neue Freundschaften

Seit über einem Jahr bin ich als Freiwillige im „Skills on Wheels“-Projekt aktiv. Dieses Projekt hat zwei Hauptschwerpunkte: die Jugendarbeit in Flüchtlingscamps und die Unterstützung von obdachlosen Menschen, die in den kalten Jahreszeiten auf den Straßen Berlins leben. In meiner Freiwilligenzeit hatte ich die Möglichkeit, an beiden Aktivitäten mitzuwirken. Besonders die Arbeit mit Jugendlichen in den Flüchtlingslagern ist mir von Beginn an ans Herz gewachsen.

Normalerweise fahre ich gemeinsam mit meinem Team viermal pro Woche zu den Camps, um Zeit mit den Jugendlichen zu verbringen. Dort organisieren wir kreative Workshops oder sportliche Aktivitäten. Dieses Jahr konnte ich beobachten, wie die Teilnehmenden unserer Aktivitäten gewachsen sind, Schwierigkeiten bewältigt und neue Freundschaften geschlossen haben. Besonders wertvoll ist es, dass junge Menschen die Gelegenheit haben, ihre Altersgenossen in den Camps besser kennenzulernen und einen stärkeren Zusammenhalt zu entwickeln.

Skills on Wheels – Das VISIONEERS-Mobil bringt Ehrenamt ins Rollen 

Was ist Skills on Wheels?

Skills on Wheels – das ist unser neues Projekt, welches seit Mai 2022 in der Planungsphase steckt. Das VISIONEERS-Mobil, ein umfunktionierter Kleinbus, ermöglicht die Stärkung und Sichtbarmachung von ehrenamtlichem Engagement: Junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund begleiten das Mobil und bringen ihre Talente in Aktionen mit und für andere Heranwachsende ein, z.B. in Wohnheimen oder an sozialen Brennpunkten.
Bevor wir mit einem geleasten Kleinbus in Gemeinschaftsunterkünfte fahren und mit den Kindern und Jugendlichen vor Ort spielen, neue Dinge erleben und eine Menge Spaß haben konnten, gab es viel zu tun, wie z.B. das Erstellen von Flyern, T-Shirts, Poster, Logos sowie die Akquise von Spielmaterialien und tollen Ehrenamtlichen.

Nach einer dreimonatigen Planungsphase hatten wir Ende September unseren ersten Aktionstag. Mit Sonnenschein und viel Spaß haben wir mit circa 15 Kindern und Jugendlichen auf dem Hof gespielt. Wir konnten die jungen Menschen und die Einrichtung in der Alten Jakobstraße kennenlernen und freuen uns, seitdem regelmäßig dort zu sein.
Nun gehen wir drei Mal wöchentlich in verschiedene Gemeinschaftsunterkünfte, in Kreuzberg, Lichtenrade und Mariendorf, in denen wir mit den jungen Menschen vor Ort spielen und gemeinsam miteinander und voneinander lernen.