Hi, ich bin Jorsua, aber alle nennen mich Chino. Ich mache einen Freiwilligendienst im Schloss Ascheberg und möchte dir von meinen Erfahrungen erzählen…
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll, um von meinen Erfahrungen der letzten drei Monate in Deutschland zu berichten. Es war eine komplett andere Erfahrung, voller neuer Erlebnisse und Emotionen. Während dieser Monate gibt es Höhen und Tiefen, aber das ist normal, wenn man die Komfortzone verlässt. Es ist eine komplette Wendung im Leben, aber ich glaube, dass dies sehr gut ist, da man viele neue Dinge lernt und unterschiedliche Perspektiven gewinnt, die vorher vielleicht nicht im eigenen Denkhorizont lagen.
Höhen und Tiefen
Die Erfahrung ist unglaublich. Wie ich bereits erwähnt habe, gibt es Höhen und Tiefen. Es gibt Momente, in denen man sein Heimatland vermisst, aber das ist normal. Man muss es einfach akzeptieren und nicht verbittert werden, sondern die Dinge positiv sehen und die Zeit, die man hier ist, genießen. Man lernt viele neue Orte kennen und knüpft neue Bindungen zu neuen Menschen. Letztendlich prägt man all diese Menschen und sie prägen einen selbst. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man in den Herzen dieser Menschen bleibt und sie in deinem.
Wachsen mit weltwärts
Bisher konnte ich durch die ehrenamtliche Tätigkeit auf Schloss Ascheberg eine Zeit der persönlichen Weiterentwicklung erleben und eine neue Kultur mit allem, was dazugehört, kennenlernen. Der ständige Kontakt mit verschiedenen Altersgruppen und Bereichen wie Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Kirchen und Schulen hat mir geholfen, mich besser in die deutsche Kultur zu integrieren. Ich habe die Sprache und die Bräuche, die hier gepflegt werden, kennengelernt und bin bereits an das Frühstück und Abendessen gewöhnt, welche, im Gegensatz zu den warmen, schweren Mahlzeiten in El Salvador, sehr leicht sind.
Jetzt genieße ich sogar auch die Kälte und die drastischen Temperaturschwankungen. So kann es vorkommen, dass es am Tag 25 Grad sind, die Temperaturen aber in der Nacht auf 12 Grad oder 13 Grad fallen. Das ist eines der Dinge, die ich in meinem warmen Land noch nie erlebt habe. Mit meinen ehrenamtlichen Kolleg:innen und den Gästen, die im Schloss ankommen, habe ich tolle Menschen kennengelernt, mit denen ich lange Gespräche führen konnte. Schade ist jedoch, dass ich mich jede Woche wieder von ihnen verabschieden muss.
Außerdem gefällt es mir, dass ich auf einem christlichen Campingplatz arbeite. Hier werden also christliche Werte vertreten, die die Arbeit hier stark beeinflussen und lenken. Das motiviert mich zusätzlich, hier mit all meiner Kraft zu dienen. In meiner Freizeit und in meinen Ferien konnte ich bereits viel über Deutschland und seine verschiedenen Städte lernen. Die unterschiedlichen Infrastrukturen und die Geschichte des Landes halfen mir sehr dabei, die Gründe für viele Stereotypen und Realitäten im heutigen Deutschland zu verstehen. Ich konnte viele neue Dinge erleben und machen.
Es ist ganz schön viel passiert
Während meinem bisherigen Freiwilligendienst in Deutschland ist ganz schön viel passiert. Hier erzähle ich euch von den verschiedenen Facetten, die so ein Freiwilligendienst in der ersten Zeit haben kann und wie ich diese Zeit erlebt habe.
Bevor ich nach Deutschland ging…
Ich hatte nur zwei Monate Zeit, um alle Dokumente zusammenzusammeln, die die Deutsche Botschaft in Costa Rica als Voraussetzung für mein Visum von mir verlangte. Glücklicherweise waren das nicht so viele Dokumente und auch die Mitarbeiter:innen in der Botschaft waren sehr herzlich zu mir, als ich dort war, um alles abzugeben. Währenddessen war ich auch mit VISIONEERS immer im Kontakt. Sie haben mir gesagt, welche Dokumente ich in der Botschaft vorlegen muss und mir dabei geholfen, einen Überblick zu behalten. Durch VISIONEERS wusste ich also, dass das Visumverfahren nach dem Gespräch in der Botschaft noch bis zu einer Woche dauern kann, weshalb ich mir nicht so viele Sorgen darum gemacht habe.
Als ich in Deutschland ankam…
Am elften April verließ ich Costa Rica. Ich hatte eine lange Reise vor mir. Aber als ich in Deutschland ankam, war ich froh und stolz, weil ich noch nie allein so weit gereist bin. Trotzdem war ich am Anfang meines Freiwilligendienstes ein bisschen gestresst. In Deutschland und ganz allein zu sein, stellt eine vollkommen neue Situation für mich dar, an die ich mich erst einmal gewöhnen musste. Allerdings war das nichts, womit ich nicht auch zurechtgekommen wäre.
Gesegnet
Mein Name ist Miguel (Mike) Lazo. Ich komme aus El Salvador und leiste seit ein paar Monaten meinen Freiwilligendienst im Schloss Ascheberg in Schleswig-Holstein. Hier ist eine Zusammenfassung meiner ersten Monate in Deutschland:
Es gibt viele Worte, die ich verwenden könnte, um diese letzten vier Monate zu beschreiben. Dazu gehören Freude und Glück, aber das wohl passendste Wort ist wahrscheinlich „gesegnet“. Seit dem Moment, in dem ich Deutschland betreten habe, kann ich die Hand Gottes sehen. In der ersten Woche hatten wir ein sehr bereicherndes Seminar, bei dem ich etwas über die Erfahrungen anderer Freiwillige lernen konnte. Sowohl deutsche als auch lateinamerikanische Freiwillige konnten mir dabei helfen, darüber nachzudenken, wie dieses Arbeitsjahr für mich werden würde. Die erste Woche war ein sehr schöner Anfang für mich. Doch dann erfuhren Julio (mein Mitfreiwilliger) und ich, dass es nun an der Zeit für uns war, zu gehen. Außerdem mussten wir dabei auch feststellen, dass uns eine längere Reise nach Ascheberg bevorstand. Wir fuhren mehr als fünf Stunden, was mich aber nicht störte, da wir an wunderschönen Landschaften vorbeifuhren. Außerdem war ich mit Julio und Esteban in guter Gesellschaft.
Ankunft im Schloss
Im Schloss habe ich mich schnell wohlgefühlt, weshalb ich mich bald gut einleben konnte.
1. Monat:
So verging der erste Monat wie im Flug. Alle Mitarbeitenden und Freiwillige vom Schloss Ascheberg waren sehr nett und verständnisvoll und konnten uns so dabei helfen, hier richtig anzukommen. Sie haben uns alles gegeben, was wir brauchten.
2. Monat
Im zweiten Monat habe ich mich vollständig an den Ort, meine Arbeit und die Gruppen gewöhnt, sodass sich allmählich eine Routine entwickelt hat. Ich führe mit den Gruppen, die zum Schloss kommen, verschiedene Aktivitäten durch, wozu beispielsweise Klettern, Kanufahren und Spaziergänge im Wald zählen.
Deutschland ist eine andere Ebene
Hallo, mein Name ist Julio, ich komme aus El Salvador und werde im Schloss Ascheberg für ein Jahr ehrenamtlich arbeiten. Ich bin am 17. September zusammen mit meinem ehrenamtlichen Partner Miguel in Deutschland angekommen und habe seitdem eine der bedeutsamsten Zeiten meines Lebens in diesem wunderschönen Land verbracht.
Das erste Wochenende in Berlin verbrachten wir zusammen mit Sarah vom VISIONEERS-Team, mit der wir eine wirklich tolle Zeit hatten. Wir lernten die Stadt Berlin per Rad und Zug kennen und haben viel über die für uns neuen Bräuche sowie über die Geschichte Deutschlands gelernt. In der darauffolgenden Woche waren wir mit verschiedenen Freiwilligen aus dem Programm auf einem Seminar in Brandenburg, von denen die meisten junge Deutsche waren, die gerade aus Costa Rica zurückgekehrt sind. Außerdem waren auch Latinos, die in Deutschland ihre Freiwilligenarbeit leisten da und einige, die als Freiwillige erst noch nach Lateinamerika gehen würden. In der ersten Woche konnte ich mein Deutsch nicht viel üben, da alle Spanisch gesprochen haben. Die Zeit in der ersten Woche war daher sehr angenehm für uns. So begann die eigentliche Herausforderung erst in der folgenden Woche, als wir in die Stadt Ascheberg im Bundesland Schleswig-Holstein im äußersten Norden Deutschlands gezogen sind. Esteban, ein Freiwilliger von VISIONEERS, begleitete uns. Bei der Ankunft am Kieler Busbahnhof wurden wir vom Team des Schlosses sehr nett und freundlich empfangen.