Hallo, mein Name ist Olga, und ich absolviere derzeit einen Freiwilligendienst im Rahmen des BFD-Programms bei VISIONEERS.
Jetzt geht mein sechster Monat zu Ende, und ich kann auf eine ereignisreiche Zeit zurückblicken. Ich habe nicht nur viel gelernt und mich in neuen Berufsfeldern ausprobiert, sondern bin auch viel gereist, habe mein Deutsch verbessert und neue Menschen kennengelernt. Besonders Letzteres hat mein Leben nachhaltig bereichert.
Menschen aus aller Welt kennenlernen
Für mich war es besonders wertvoll, während des Programms so viele inspirierende Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen. Ich bin sehr glücklich, meinen Freiwilligendienst in einer großen Organisation leisten zu dürfen, in der es viele andere Freiwillige gibt. Wir sind junge Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren, die ähnliche Werte und Sichtweisen teilen. Die Organisation legt großen Wert darauf, Menschen mit gemeinsamen Werten auszuwählen, was uns zu einem starken und harmonischen Team macht. Gleichzeitig habe ich festgestellt, wie unterschiedlich wir in unserer Kommunikation, unserem Umgang mit Emotionen und unseren Prioritäten sind – ein spannender Lernprozess.
Hallo liebe Leser, ich bin Furkan, komme aus der Türkei und bin nun schon seit drei Monaten ein Teil des großartigen Teams von VISIONEERS, als ESK-Freiwilliger.
Meine Anfänge
Ehrlich gesagt, war ich am Anfang ein bisschen nervös, weil alles so neu für mich war. Doch diese wunderbare Familie hat mich schnell aufgenommen und mich bei allem unterstützt.
Ich hatte zuvor noch keinen Freiwilligendienst gemacht, aber es freut mich sehr, den Menschen hier auch nur ein wenig helfen zu können. Ich habe gemerkt, dass die Arbeit im Erstaufnahmehotel mein lösungsorientiertes Denken und meine Kommunikationsfähigkeiten erheblich verbessert hat. Außerdem habe ich dort gelernt, wie wichtig es ist, gemeinsam viele kleine, aber entscheidende Aufgaben zu erledigen.
Kulturelle Vielfalt
Ein besonders schöner Teil meiner Zeit hier ist, die deutsche Kultur sowie andere verschiedene Kulturen kennenzulernen. Ich lerne viel von den Jungen, die aus Syrien, Afghanistan, Afrika und dem Osten der Türkei kommen, und bekomme spannende Einblicke in ihre Kulturen und Länder. Besonders der Weihnachtsabend, den wir im Büro gefeiert haben, hat mir sehr gefallen.
Hallo!
Mein Name ist Veronika, ich habe sowohl die ukrainische als auch die russische Staatsbürgerschaft und mache meinen Freiwilligendienst bei Visioneers seit September. Es ist kaum zu fassen, aber ich bin schon fast vier Monate in Berlin. Diese Zeit verging wie im Flug, und trotzdem kommt es mir vor, als wäre ich schon unglaublich lange hier – so viele verschiedene Dinge sind passiert!
Vorbereitung auf das Volontariat
Meine Vorbereitung auf das Volontariat war ziemlich chaotisch. Nach einer anderthalbjährigen Reise durch Lateinamerika flog ich direkt nach Paris zu den Olympischen Spielen. Zwischen all diesen Ereignissen beantragte ich mein langfristiges Visum für Deutschland und versuchte, die administrativen Aufgaben zu erledigen, die das Programm verlangte. Doch schließlich war das Visum da, der Vertrag unterschrieben – und ich machte mich auf den Weg nach Berlin!
Meine Anpassung in Berlin
Die Anpassung an Berlin fiel mir relativ leicht, da ich meinen Master in Paris abgeschlossen habe und diese beiden Städte sowie ihre bürokratischen Prozesse in gewisser Weise sehr ähnlich sind. Ich hatte keinen Kulturschock, aber viele Stereotypen über Deutsche und Deutschland wurden widerlegt, und ich begann, die deutsche Kultur besser zu verstehen.
Zunächst fiel es mir schwer, mir vorzustellen, auf Deutsch zu arbeiten (obwohl ich ein Zertifikat in Deutsch habe). In den ersten zwei Wochen hatte ich Angst, etwas nicht zu verstehen oder falsch zu verstehen. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, erkannte, dass man nachfragen kann, wenn man etwas nicht versteht, und begann, solche Situationen als Chance zu sehen, Neues zu lernen und zu erfahren!
Projekte, an denen ich aktiv beteiligt bin
Ich finde es großartig, dass es in unserer Organisation so viele Projekte gibt, in denen immer Raum für Kreativität und neue Ideen ist! Mein erstes Projekt, bei dem ich aktiv mitarbeite, ist der Deutschkurs, in dem wir geflüchtete Jungs aus verschiedenen Ländern in der deutschen Sprache unterrichten. Zusätzlich begleiten wir sie zu Ausstellungen, gehen gemeinsam ins Museum und integrieren sie auf vielfältige Weise in die deutsche Kultur.
In letzter Zeit beschäftige ich mich mit der Alphabetisierung – wir bringen arabischsprachige Jungs, die das lateinische Alphabet nicht beherrschen, das Schreiben und Lesen bei. In den letzten drei Monaten habe ich bereits Ergebnisse gesehen: Jungs, die zuvor kein Wort auf Deutsch lesen oder aussprechen konnten, beginnen, ihre ersten Sätze zu sprechen. Das motiviert mich sehr und gibt mir den Antrieb, kreativ an den Lernprozess heranzugehen!
Im Rahmen des Deutschkurses habe ich auch mein eigenes kleines Projekt organisiert – den Sprachclub. Wir treffen uns mit den Jungs bei einer Tasse Tee und Süßigkeiten und sprechen auf Deutsch über verschiedene Themen. So können wir uns in einer gemütlichen Atmosphäre besser kennenlernen, neue Vokabeln lernen und einfach eine tolle Zeit zusammen haben!
Wusstet ihr, dass unser Projekt „Fair Play – Boxen schafft Gemeinschaft“ für die Jahre 2024 und 2025 verlängert wurde?
Dank der Aktion Mensch konnten wir unsere Trainings, Sozialkompetenzworkshops und gewaltfreies Miteinander weiterführen. Unsere Gruppe trainiert regelmäßig und fleißig und setzt sich im Rahmen des Projekts mit Konfliktbearbeitung, Anti-Diskriminierung und Teamgeist auseinander.
Mit dem Projekt bieten wir Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Berliner Gemeinschaftsunterkünften die Möglichkeit, Aggressionen abzubauen und besser mit Konflikten umzugehen. Unser Streetworker Giresse ist außerdem ein echter Freund für die Jungs geworden und fungiert als Ansprechpartner bei allen möglichen Problemen. Er selbst hat schon viel erlebt und weiß, wie es sich anfühlt, in einem fremden Land zu leben – so kann er sich besonders gut in die Jugendlichen reinversetzen.
Wir haben ein neues Projekt und freuen uns riesig!
Das Projekt „Sprungbrett Zukunft“ unterstützt unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Berlin auf vielfältige Art. Es bietet intensiven Deutschunterricht und Nachmittagsaktivitäten wie Sport, Kunst und Musik an, um sprachliche, soziale und persönliche Entwicklung zu fördern.
Unser Umgang mit Menschen ist geprägt von tiefem Respekt, Wertschätzung und Mitgefühl in ihren Nöten – wir begleiten die jungen Menschen und leben ein Miteinander, was geprägt ist durch Ermutigung, Annahme und Authentizität. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, junge Geflüchtete in ihrem Leben und ihrem Lernen zu unterstützen und die Liebe Gottes weiterzugeben.
Durch das neue Projekt können wir dies noch besser umsetzen. Es erhöht die Bildungschancen unserer Jugendlichen und bereitet auf Schule und Beruf vor. Deutschlernen ist die Basis erfolgreicher Integration und wir freuen uns sehr, dieses Projekt umsetzen zu können.
Wir danken der Postcode-Lotterie für die Förderung dieses wichtigen Projekts.
Ein Jahr bei VISIONEERS
Ich habe nie geplant, einen Freiwilligendienst zu machen.
Ich war die Schülerin, die gesagt hat, dass sie kein Jahr „Pause“ brauche. Ich wollte lieber gleich anfangen zu studieren, von einer Schule in die nächste. Doch es kam alles anders. Nun sitze ich hier, ein Jahr später und bin am Ende meines Freiwilligendienstes angekommen. Ein Jahr Pause war es nicht, eher im Gegenteil.
Ich habe gelernt, Verantwortung übernommen, Fehler gemacht und die Chance dazu bekommen, es besser zu machen. Ich wurde gefordert und war manchmal auch überfordert, aber nie allein.
Ein Freiwilligendienst bei VISIONEERS bedeutet Arbeit
Das wohl größte Klischee über Freiwilligendienste ist es, als Freiwillige:r ausgenutzt zu werden. Du sollst Kaffee kochen, den Boden wischen, die Fenster putzen, aber bloß keine Verantwortung übernehmen, bloß keine Aufgaben aufgetragen bekommen, die wirkliche Mitarbeit bedeuten, denn du leistest nur deinen Freiwilligendienst. Bei VISIONEERS ist das anders.
Ich habe mich bewusst für den internationalen Bereich entschieden, da der Aufgabenbereich hier sehr organisations- und verwaltungslastig ist. Genau das wollte ich machen. Allerdings gehörte zu meiner Aufgabenbeschreibung ebenso stundenweise in der Jugendarbeit mitzuarbeiten: Nachhilfe geben, Hausaufgabenhilfe in Wohneinrichtungen sein und den Deutschkurs immer mal wieder unterstützen. Auch das habe ich getan, am Anfang zumindest. Denn mit der Zeit wurde immer klarer, dass das nicht mein Weg ist, nicht der Platz, an den ich gehöre. Und das war okay so. Es gab keine starren Strukturen, in die ich hineinzupassen hatte, sondern flexible Gerüste, in denen ich meinen Platz finden durfte. Meine Chefin hat gesehen, wo meine Stärken liegen und mich entsprechend meiner Fähigkeiten eingesetzt und sie dadurch gefördert. Trotzdem hat die Arbeit hohe Flexibilität von mir verlangt, die ich nicht immer zu geben wusste. Gleich in meiner ersten Woche bin ich auf ein Seminar gefahren, dessen Sinn ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht begreifen konnte. Plötzlich sollte ich Tische und Schränke aufbauen, dabei hatte ich noch nie zuvor einen Bohrer in der Hand gehabt. Auf einmal musste ich für 30 Personen kochen, ohne selbst jemals richtig gekocht zu haben. So wurde aus jedem Tag, eine Überraschungstüte. Überraschungen sind gut, ja, ich mochte die Lebendigkeit der Arbeit, aber manchmal, nur manchmal mochte ich meinen klar strukturierten Plan mehr als jede Überraschung.
Hallo! Mein Name ist Olga. Ich bin eine ESK-Freiwillige aus Russland.
Seit Juli helfe ich bei den Projekten von Visioneers. Ich bin an zwei Projekten beteiligt.
Beim Hauptprojekt unterstütze ich einen der Deutschlehrer, Marc.
Jeden Werktag von 10:00 bis 14:00 Uhr bieten wir Deutschunterricht für Jugendliche an, die von unserer Organisation betreut werden. Es sind Jungs zwischen 14 und 17 Jahren aus verschiedenen Ländern wie Afrika, Kurdistan, Syrien und Afghanistan.
Ich habe in Russland Fremdsprachenlehrerin studiert und habe bereits Lehrerfahrung. Das hält mich aber nicht davon ab, fast jeden Tag während meines Freiwilligendienstes etwas Neues zu lernen.
Wir geben Kurse für Menschen, die gerade erst mit der deutschen Sprache anfangen. Mir war nie bewusst, wie schwierig es ist, eine Klasse zu unterrichten, in der einige der Schüler nur Arabisch, andere nur Paschtu oder Dari, wieder andere nur Türkisch oder Französisch sprechen. Die Jungen können oft überhaupt kein Deutsch, wenn sie zu uns kommen. Und ich spreche keine ihrer Muttersprachen. Ich habe Russisch, Englisch und Deutsch in meinem Arsenal, was manchmal nicht ausreicht.
Für einige Jungen aus arabischsprachigen Ländern ist es schwierig, lateinische Buchstaben zu schreiben und auf deutsch zu lesen. Bei ihnen fangen wir ganz von vorne an, und sie lernen zuerst die lateinischen Buchstaben zu schreiben und sich mit den Regeln der Phonetik vertraut zu machen. Ich muss sagen, dass die meisten von ihnen sehr fleißig beim Schreiben der Buchstaben sind und die Phonetik sehr schnell lernen.
Ihre Bemühungen spornen mich an, langsam mehr zu lernen und mich mehr für ihre Muttersprachen zu interessieren. So begann ich, einige grundlegende Sätze und Zahlen auf Arabisch und Türkisch zu lernen.
Wie ich bereits erwähnt habe, lerne ich jeden Tag etwas Neues. Ich muss die grammatikalischen Systeme des Deutschen und der von den Jungen gesprochenen Sprachen analysieren, damit ich die beiden Sprachen miteinander in Beziehung setzen und die beiden Systeme miteinander verknüpfen kann, wenn ich neuen Stoff erkläre. Das ist die effektivste Art, eine Fremdsprache zu lernen – zwei grammatikalische Systeme miteinander zu verknüpfen und nach Analogien zu suchen.
In Situationen, in denen einige grammatikalische Phänomene oder Themen erklärt werden, nutzen wir die Hilfe von Online-Übersetzern.
WG Next Step: Stationäre Jugendhilfe in Herzen von Berlin
Jugendliche, die vorübergehend oder für einen längeren Zeitraum keine angemessenen Lebens- und Entwicklungsbedingungen in ihrer Familie finden, werden mit unseren Hilfeangeboten intensiv unterstützt.
Ziel der Hilfe ist die Reintegration der Kinder und Jugendlichen in ihre Herkunftsfamilie. In enger Zusammenarbeit mit den belegenden Jugendämtern und externen Kooperationspartner*innen werden klare Zeiträume der Unterbringung festgelegt und regelmäßig überprüft.
Die Eltern und Familien werden mittels enger Anbindung an den Alltag ihrer Kinder und intensivem Training ihrer Erziehungskompetenzen befähigt, die Erziehung der Kinder und Jugendlichen nach der Unterbringung wertschätzend und respektvoll weiterzuführen. Die Betreuung der jungen Menschen wird von staatlich anerkannten Erzieherinnen bzw. Sozialarbeiterinnen im Schichtdienstsystem sichergestellt.
Die pädagogische Arbeit in den Jugendwohngruppen wird im Sinne des Kinderschutzes und mittels eines altersgerechten Maßes an Beteiligungsmöglichkeiten umgesetzt. Dabei finden systemische und traumapädagogische Sichtweisen im pädagogischen Alltag Anwendung.
Liebe Leserinnen und Leser,
Wir möchten Ihnen einen Rückblick auf unser abgeschlossenes Projekt „Kieztreff am Südkreuz – Linse statt Brennpunkt“ geben. Dieses Projekt wurde ins Leben gerufen, um Menschen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg wöchentliche Aktivitäten und Begegnungsmöglichkeiten anzubieten. Hier sind einige der Höhepunkte, die wir dank Ihrer Hilfe erreichen konnten:
Deutschkurse für junge Menschen: Dieses Projekt half uns dabei im Sachsendamm, Deutschkurse für junge Menschen anzubieten, die auf einen Schulplatz warteten. Diese Kurse waren entscheidend, um ihnen beim Erlernen der deutschen Sprache zu helfen und sich besser in unserer Gemeinschaft zu integrieren.
Exkursionen und Nachbarschaftshilfe: Wir konnten Exkursionen organisieren und sporadische Nachbarschaftshilfe in Form von Unterstützung bei Anrufen, Formularen und Nachhilfe anbieten.
Jugendtreffs und Interkultureller Dialog: Die wöchentlichen Jugendtreffs, die wir dank Ihrer Unterstützung durchführen konnten, förderten den interkulturellen Dialog und schufen Begegnungsräume für Menschen unterschiedlicher Herkunftsgeschichten und Altersgruppen.
Beratungsangebote und lokale Präsenz: Niedrigschwellige Beratungen und unsere lokale Präsenz wurden ausgebaut, um den Bedürfnissen unserer Teilnehmende gerecht zu werden und unsere Angebote in der Gemeinschaft bekannt zu machen.
Ein Herzensprojekt endet
Das Projekt „Ukraine Nothilfe“ neigt sich dem Ende und es ist an der Zeit für uns, Abschied zu nehmen. In den letzten Monaten haben wir uns intensiv mit den Herausforderungen und Bedürfnissen der Kinder auseinandergesetzt und versucht, ihnen eine sichere und unterstützende Umgebung zu bieten.
Unsere Aufgabe war es, ihnen ein sicherer Hafen in dieser schwierigen Zeit zu sein und ihnen zu zeigen, was ihre neue Umgebung so alles zu bieten hat.
Wir haben verschiedene Aktivitäten und Workshops organisiert, um den Kindern dabei zu helfen, ihre Emotionen auszudrücken und ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln. Gemeinsam haben wir viele schöne und interessante Orte in Berlin gesehen. Wir haben kulturelle Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten angeboten, um ihnen eine Möglichkeit zu geben, sich auszudrücken und ihre Talente zu entdecken.