Mit Uno+ haben die Gründer sicherlich einen sehr passenden Namen für ihr Projekt gefunden. Es bedeutet „ein weiteres” und bezieht sich auf das Ziel, Kinder besser zu fördern und so die Welt positiv zu verändern.
UNO+ wurde 2013 von Kyle und Dennis León in Esterillos Oeste gegründet und betreut heute in Esterillos und an drei weiteren Orten bis zu 70 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren. Neben den Tutorien in Bandera, Esterillos Oeste, Jacó und Parrita soll demnächst noch ein weiteres in La Loma stattfinden. Dazu wurde bereits ein Haus gemietet, dass im Moment renoviert und für die Kinder vorbereitet wird.
Ziel des Projektes ist es, die Kinder und Jugendlichen ganzheitlich zu fördern. Zwei Mal pro Woche werden Tutorien angeboten, in denen die Kinder und Jugendlichen je nach Bedarf bei ihren Hausaufgaben oder der Klausurenvorbereitung unterstützt werden. Zusätzlich können die Kinder und Jugendlichen sich in den Kunst- und Handwerksangeboten kreativ ausleben und während der Sporteinheiten Team- und Kooperationsfähigkeit erlernen.
In allen Angeboten werden christliche Werte vermittelt, um neben der Förderung der Kinder und Jugendlichen auch die Natur zu bewahren. Die Arbeit von UNO+ ist besonders an der Pazifikküste Costa Ricas von großer Bedeutung, da hier die Schulabbrecherquote deutlich höher ist als in anderen Regionen des Landes. Die Tutorinnen und Tutoren hoffen durch ihre Arbeit, den Kindern eine gute Schullaufbahn und somit einen guten Start in ihr späteres Leben ermöglichen zu können.
Sicherlich wird es nicht bei Uno+ bleiben, sondern sich schon bald zu Muchos+, zu „vielen weiteren“ entwickeln.
David hat letztes Jahr sein Bachelor-Studium zum Wirtschaftsingenieur Bau abgeschlossen. Auf Visioneers ist er über eine Kontaktanzeige im Internet aufmerksam geworden. Er hat einen Monat lang am Projekt für den Bau der Sanitäranlagen einer Schule in Limon2000 teilgenommen. Nachfolgend sein Bericht:
Bevor ich nach Limon kam, hatte ich vier Wochen Spanischunterricht in Jacó. Das war auch eine sehr spannende Zeit, und sie war unbedingt notwendig für das Projekt, da ich kein Wort Spanisch sprach. Jetzt kann ich mich immerhin halbwegs verständigen. Bei meiner Ankunft in Limon wurde ich sehr herzlich empfangen, und bereits an meinem ersten Tag traf ich auch schon einige Gemeindemitglieder in der Kirche.
Am nächsten Tag ging es gleich auf die Baustelle. In Abstimmung mit den Arbeitskräften vor Ort und dem Pastor haben wir ein paar Änderungen am Bauplan der Bäder vorgenommen. Zwar gestaltete sich die Kommunikation teils schwierig, aber mit Händen und Füßen ging es ganz gut. Zur Not tat es auch mal eine Handskizze oder das gute alte Wörterbuch.
Nach einigen Tagen in Jacó bin ich dann gemeinsam mit dem örtlichen Pastor nach San José gefahren, um eine Gruppe von Freiwilligen zu treffen: Conny, Jenny, Willi und Joana. Gemeinsam fuhren wir mit dem Bus nach Limon zurück.
Am Abend wurden alle begrüßt und warmherzig von den Gemeindemitgliedern aufgenommen. Und am nächsten Tag ging es direkt wieder auf die Baustelle. Conny und Jenny arbeiteten mit mir auf der Baustelle, und Willi und Joana gaben am Nachmittag Englischunterricht für die Menschen in Limon2000. Alle haben haben ihr Bestes gegeben, und wir sind auf der Baustelle schnell vorangekommen. Zum Teil war es aufgrund der Hitze recht anstrengend, aber das hat uns nicht abgehalten!
Mittags wurden wir von einigen Frauen aus der Gemeinde mit leckerem Essen versorgt. Und nach der Arbeit sind wir auch mal an den Strand, um uns abzukühlen. Willi und Joana hatten eine Menge für den Englischunterricht vorzubereiten, es hat sich jedoch gelohnt! Der Unterricht wurde sehr gut von der Gemeinde angenommen, und nach ein paar Stunden konnten die beiden sehr gut auf ihre unterschiedlichen Schüler eingehen. Die beiden haben wirklich Hervorragendes geleistet!
Ein paar Tage später erhielten wir noch Verstärkung von Volker. Wir hatten viel zu tun, da war ein weiteres Paar Hände gerade recht. Wir habe nach und nach die ersten Fundamente hergestellt. Immer wieder wurde Beton neu gemischt und per Schubkarre quer durch den Rohbau der Schule zu den zukünftigen Bädern gebracht.
Auch Willi und Joana haben uns zwischendurch auf der Baustelle unterstützt. Nach den 9 Tagen hatten wir zusammen mit allen Freiwilligen bereits einen Großteil des Fundaments hergestellt. Darauf waren alle sehr stolz. Ein Teil der Freiwilligen reiste dann ab, und zurück blieben Joana, Willi und ich. Irgendwann ging auch der Englischunterricht zu Ende, und auch Willi und Joana verließen Limon. Alle Schüler haben eine Menge gelernt, und besonders die Kinder hatten viel Spaß im Unterricht.
Die letzte Woche im März war ich dann allein auf der Baustelle, um das letzte Stück des Fundamentes vorzubereiten. Die Arbeit wurde zum Teil durch heftige Regenfälle (wir sind in den Tropen!) in der Nacht erschwert, trotzdem ging es Schritt für Schritt immer weiter.
Am Ende bin auch ich mit den besten Wünschen und Dank für mein Engagement verabschiedet worden. Ich einiges gelernt und verlasse das Projekt mit vielen tollen Erfahrungen. Ich werde noch eine Zeit lang in Costa Rica bleiben und das Projekt weiterhin aus der Ferne unterstützen. Sollte es notwendig sein, kann ich zurückkehren und wieder mit anpacken.
Zum Schluss will ich mich bei allen Freiwilligen und bei den Menschen in Limon bedanken, die auf der Baustelle geholfen haben, ebenso bei dem örtlichen Pastor Julio und seiner Frau, bei der ich die Zeit über gewohnt habe und mich versorgt haben. Dann auch bei dem Pastor Carlos, der mit uns auf der Baustelle angepackt hat, uns durch die Gegend gefahren hat und uns mit seiner witzigen Art unterhalten hat. Ganz lieben und herzlichen Dank auch an Natascha die Gründerin von Visioneers, die uns auch in der Zeit unterstützt hat und mir erst die Möglichkeit gegeben hat, mich für das Projekt und die Menschen einzusetzen. Vielen Dank an alle!
Letzte Woche wollte ich mit Ali, Sabih und seiner deutschen Freundin ins Kino gehen. Ich schlug Ali mehrere Filme zur Auswahl vor und er entschied sich für „Superman“. Also gingen wir in diesen Blockbuster in Dolby Atmos und 3 D! Wenn schon, denn schon…
Wir kamen also an und zuerst waren die beiden Jungs etwas eingeschüchtert von diesem riesengroßen Kinosaal, allerdings überwog die Vorfreude und zur Stärkung bekam jeder einen großen Becher Popcorn, an dem er sich festhalten konnte.[if !supportLineBreakNewLine]
Da in dem Film auch immer wieder Kriegsszenen zu sehen waren, befürchtete ich schon das Schlimmste für die beiden Jungs. Aber als ich zur Seite guckte und sah, wie die beiden Popcorn kauend in ihren Sitzen lümmelten, war klar: Es gab kein Problem!
Ich hatte von der ganzen Superman/Batman-Story überhaupt keine Ahnung und habe in der ersten Stunde noch versucht, einen Sinn in der Handlung zu finden. Das gab ich irgendwann auf und beschloss, einfach nur die Special Effects zu genießen, auch wenn das nicht gerade mein Lieblingsgenre im Kino ist… Und so habe auch ich die 3 Stunden (Werbung + Film) gut überstanden und hatte sogar Spaß :-)Danach haben uns Ali und Sabih noch ein bisschen von ihren eigenen „Superman-Erfahrungen“ aus ihrer Kindheit erzählt.
Auf dem Rückweg kamen wir auch über den Kurfürstendamm und trafen auf eine Kolonne hupender Autos, die zu einer türkischen Hochzeit gehörten. Den beiden Jungs war das vertraut, denn sie plauderten über Ähnliches aus der Heimat. Alle waren entspannt und fröhlich und ich denke, für die beiden Jungs und natürlich auch für Sabihs deutsche Freundin war es ein toller Nachmittag.
Fazit und Feedback der Jungs: Das Kino war ein toller Erfolg mit Lerneffekt auf allen Ebenen :-)[if !supportLineBreakNewLine][endif]
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Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an die Freiwilligen von Wayfair, die unsere Gemeinschaft einen Tag lang versorgt haben.
Wayfair ist ein e-Commerce-Unternehmen mit Sitz in Berlin, das online Möbel vertreibt. Wir durften das Freiwilligenteam von Wayfair letzten Donnerstag zu einem „Freiwilligentag“ im Café Connections in Schöneberg willkommen heißen. Adam, Samuel, Florence und Lucy sowie die Flüchtlinge Omar, Idris und Hogir und unsere Mitarbeiter hatten viel Spaß bei der Verköstigung unserer Gemeinschaft.
Die Freiwilligen von Wayfair haben gute Laune, Zeit und Energie für ein leckeres Mittagessen vor Ort mitgebracht. Sie haben Selbstgebackenes an ihre Kollegen verkauft und konnten so 310 € für unsere Flüchtlingsprogramme für Teenager (Visioneers) sammeln. Das Essen bestand aus selbstgemachten Bagels mit Lachs, Salami, Huhn und vegetarischem Aufstrich, Sandwiches mit Käse und Wurst sowie selbstgemachtem Käsekuchen und Pfirsich-Streuselkuchen. Sehr lecker!!! Am Ende war alles ausverkauft!
Vor Ort haben die Freiwilligen außerdem heiße Schokoladenwaffeln mit Zuckerglasur gemacht. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und wir bedanken uns bei den Mitarbeitern und der Geschäftsleitung von Wayfair für ihre Gastfreundschaft und Unterstützung. Obendrein war die Geschäftsleitung von Wayfair so großzügig, die für unsere Flüchtlings- und Costa Rica-Programme erwirtschaftete Summe zu verdoppeln und auf 620 € aufzustocken (siehe https://www.visioneers.berlin/#!costa-rica-trip/c19z8) !
Im Team fanden wir sehr viele Synergien zwischen den Freiwilligen, den Geflüchteten und unseren Mitarbeitern.
Die Freiwilligen haben die teilnehmenden Flüchtlinge und unsere Mitarbeiter zu einer ganz besonderen Unternehmenstour mitgenommen und ihnen einen Rundumeinblick in die Arbeiten vermittelt, die der Online-Möbelvertrieb in ganz Europa umfasst.
Am Ende haben wir versprochen, bei der Wellness-Woche von Wayfair mit noch mehr Leckereien wiederzukommen.
Bis dahin gratulieren wir den Freiwilligen von Wayfair zu einem erfolgreichen Tag, der viel Spaß gemacht hat und sich positiv von unserem Alltag abgehoben hat!!!
Nach fast 2 Tagen Reise kamen wir im wunderschönen Esterillos Oeste an: ein kleines Dorf neben Jacó am angeblich längsten Strand Costa Ricas. Nach einem kleinen Zwischenfall mit dem Auto konnten wir unser Apartment beziehen. Sofort fiel uns auf, wie freundlich alle Menschen waren, denen wir begegneten. Natürlich faszinierte uns auch die Schönheit der Natur und die ganzen Tiere, die wir schon auf der Fahrt nach Esterillos sahen. Überall Mangobäume und Kokospalmen, wie im Film! Der Winter in Deutschland war sofort vergessen. Morgens wachten wir mit der Sonne und den Tieren auf.
Am ersten Tag in der Schule spielten wir ein bisschen mit den Kindern, lernten dabei schon ein paar neue spanische Wörter und Spiele und teilten unseren Ferienplan aus. Da wir nicht viel verstanden, machten sich die Kinder natürlich ein bisschen über uns lustig, aber sie waren trotzdem alle sehr lieb. In den nächsten 4 Wochen boten wir eine Art Feriencamp für die Kinder an: 5 mal pro Woche Kunst-, Sport- und Englischunterricht. Dabei hatten wir oft Hilfe von Krissia, die unsere Ansprechpartnerin während der ganzen Zeit war und für fast alles einen guten Tipp parat hatte. Während der ersten Woche im Projekt waren wir als Freiwillige mit Marion zu dritt, was viel Spaß machte, und freitags im Kunstunterricht half uns Esteban, der auch sonst Kunst mit den Kindern macht. Da die Kinder nicht verpflichtet waren zu kommen, saßen wir auch öfter mal allein oder mit nur 2 Teilnehmern im Projekt. Beim Sport waren sie aber immer alle dabei. Sie lernten neue Sportarten extrem schnell und so war der Sportunterricht, der von Ultimate Frisbee und Völkerball geprägt war, immer ein Riesenspaß.
Die Schüler waren zwischen 6 und 14 Jahren und kamen alle aus Esterillos. Unsere Aufgabe war, ihnen schulergänzend ein Programm anzubieten, da sie zu Hause zum Teil wenig Unterstützung bekamen und die meisten Eltern keine abgeschlossene Schulausbildung hatten. Es sollte aber auch ein Freizeitangebot sein, bei dem die Kinder Spaß haben können. Die Zeit im Projekt hat uns viel Freude bereitet. Und obwohl wir die “Professores” waren, haben auch wir einiges gelernt.
„Wie gefährlich!“ – überall, wo wir hinkommen, bekommen wir die gleiche Antwort, wenn wir von Limon 2000 erzählen. Jeder, der dort lebt, scheint schon einmal im Gefängnis gewesen zu sein oder krumme Dinger gedreht zu haben. Unser Gruppenleiter vor Ort, Carlos, schärft uns von Anfang an ein, nicht alleine vor die Tür zu gehen, keine Wertsachen mit uns rum zu tragen und niemandem über den Weg zu trauen. Wir machen uns jetzt ein paar Sorgen, was unseren Einsatz vor Ort betrifft und haben ein wenig Angst davor, was uns erwarten wird. Aber es nützt ja nichts, wir haben uns dazu entschieden, am Projekt teilzunehmen. Gestern sind wir in Costa Rica eingetroffen und wir werden so gut wie möglich von Carlos auf das Projekt sowie auf Land und Leute vorbereitet. Mit einem etwas mulmigen Gefühl und vielen Unsicherheiten machen wir uns auf den Weg nach Limon 2000, einem kleinen Ort in der Nähe der Küstenstadt Limon.
Wir kommen am Samstagnachmittag zusammen mit Carlos am Einsatzort an und sind für einen Moment sprachlos. Nicht vor Angst oder beim Anblick des Dorfes, nein, wir sind überwältigt von den Menschen, die uns empfangen. Wir werden begrüßt, als wären wir alte Bekannte. Jeder freut sich, uns zu sehen und umarmt uns herzlich. Wir scheinen für den Pastor sowie seine Gemeinde, eine enorme Bedeutung zu haben, was uns zum ersten Mal richtig bewusst wird. Unsere Sorgen sind auf einmal verschwunden. Die Herzlichkeit, Wärme und Zuversicht, die uns entgegengebracht werden, lassen alles, was wir über den Ort gehört haben, auf einmal ganz unwichtig werden. Niemals hätten wir damit gerechnet, dass wir so positiv empfangen werden, Wahnsinn! Nachdem wir uns einen Eindruck von der Baustelle gemacht haben, begrüßt uns der Pastor in der Kirche und wir stellen uns kurz der Gemeinde vor. Im Anschluss daran nehmen uns unsere Gastfamilien, bei denen wir für die nächste Woche untergebracht sind, in Empfang.
Die nächste Woche stellen wir uns alle als sehr anstrengend vor, da wir jeden Tag auf der Baustelle arbeiten wollen. Für den Sonntag hat der Pastor die Gemeinde zur Hilfe aufgerufen, die restlichen Tage sollen wir mehr oder weniger alleine arbeiten und den Boden begradigen, Beton gießen und das Dach vorbereiten. In Deutschland benutzt man für sowas moderne Maschinen wie einen Kran, Bagger, oder Ähnliches. Die modernste Technik, die wir hatten: ein Zementmischer, Schaufeln, Hacken, Eimer mit Löchern und ein Stromgenerator, den wir lieber nur aus der Ferne betrachtet haben.
Klingt also nach viel harter Arbeit und wir fragen uns, ob wir das wirklich hinbekommen. Es ist tierisch heiß und außer Jonas hat noch keiner von uns große Erfahrung auf dem Bau. Als wir dann am ersten Arbeitstag beginnen, läuft alles ein wenig schleppend, wir sind vielleicht zehn Leute, wissen nicht genau, was zu tun ist und warten darauf, klare Anweisungen zu bekommen. Im Laufe des Tages kommen aber immer mehr Menschen dazu, um uns zu helfen und das Projekt zu unterstützen, sei es auf der Baustelle direkt oder bei der Zubereitung vom Essen und Erfrischungsgetränken (welche bei 42°C in der Mittagssonne echt nötig sind).
Durch die Unterstützung von professionellen Arbeitern wird schnell klar, was zu tun ist. Wir sind überwältigt von so viel Tatendrang und wissen zum Teil gar nicht mehr, wo wir anfassen können, da so viele Einheimische gekommen sind, um mit anzupacken. Der Pastor bezieht uns immer wieder in seine Gebete mit ein und äußert oft, dass durch unsere Ankunft und unsere Unterstützung eine neue Motivation aufgekommen sei, das Projekt weiter zu führen.
In der ganzen Woche sind so viele Menschen an dem Projekt beteiligt, sodass wir nie alleine sind und unser Wochenziel, den Boden zu betonieren, schon nach 3 ½ Tagen geschafft haben. Wir sind überwältigt und überglücklich. Da uns durch die gute und schnelle Arbeit noch Zeit zur Verfügung steht, halten wir noch Vorträge am College, um über unsere Bildungswege zu erzählen und den Schülern zu erklären, wie wichtig es ist, in die Schule zu gehen und eine Ausbildung zu machen.
Außerdem laden wir die Kids aus dem Dorf ein, mit uns auf dem Kirchplatz Fußball zu spielen. Ihre Begeisterung ist unbeschreiblich und die Neugier und Offenheit, die uns von den Kindern entgegengebracht wird, ist beeindruckend („Wie groß ist Deutschland? Mit was zahlt man da?“…und das wichtigste: „Was kostet eine Playstation?“).
Es war uns allen von Anfang an wichtig, nicht als Truppe Freiwilliger irgendwo hin zu kommen und dort unser Ding zu machen, sondern gemeinsam mit den Einheimischen etwas zu schaffen und Spaß zu haben. Für uns war es deshalb von vorneherein klar, dass wir nicht bevorzugt werden wollten und alle gleich behandelt werden sollten. Man muss vielleicht dazu sagen, dass das nicht ganz der Kultur der Ticos (der Costa Ricaner) entsprach, da bei ihnen der Gast in der Regel besser behandelt wird. Außerdem war es uns wichtig, jeden so anzunehmen, wie er war und als Mensch zu betrachten und unvoreingenommen zu sein, auch wenn wir zum Teil von den erschreckenden Vergangenheiten wussten. Wir begegneten jedem ohne Vorurteile und schenkten jedem ein Lächeln, teilten Essen und Getränke und machten viele Erinnerungsfotos. Wir wechselten uns bei der Arbeit ab und luden die Helfer ein, uns zum Strand zu begleiten, um nach dem Arbeitstag noch ein wenig zu entspannen.
Klar, unser Hauptziel war es, den Bau der Weiterbildungsstätte voran zu treiben und tatkräftig auf der Baustelle mitanzupacken. Es zeigt sich jedoch schnell, dass unser Aufenthalt in Limon 2000 mit erheblich mehr verbunden war: offensichtlich spendeten wir Hoffnung, schenkten Zuversicht und motivierten die Einheimischen, sich mehr für das Projekt zu engagieren. Wir sind unendlich dankbar für die enorme Gastfreundschaft und die umsorgende Art und Weise, die uns von allen und insbesondere von den Gastfamilien entgegengebracht wurden. Auch wenn die Unterkünfte sich deutlich in ihrem Standard unterschieden und jeder Familie unterschiedliche Mittel zur Verfügung standen, so kümmerten sich alle rührend um uns und versuchten, uns jeden Wunsch zu erfüllen. Wir hatten Glück und durften die Zeit bei einer tollen Familie mit Kindern verbringen, mit denen wir uns schnell anfreundeten und die uns jeden Abend zum Spielen in Beschlag nahmen.
Außerdem sind wir für die Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch unseren Organisator Carlos dankbar, der uns mit seiner abenteuerlichen Fahrweise, seiner Arbeitskraft und Ausdauer, seiner musikalischen Ader sowie seiner andauernden Art und Weise, uns zum Lachen zu bringen, beeindruckte.
Wir lachten viel und machten Späße, wir arbeiteten und kamen als Team gut voran. Wir alberten rum, freuten uns über das gute Essen (Reis und Bohnen und Reis mit Bohnen, mal getrennt, mal gemischt, morgens, mittags und abends) und viel zu süße Erfrischungsgetränke. Wir entspannten am Strand und gingen lachend durch den gefährlichsten Ort des Landes. Wir schlossen Freundschaften, wurden Teil einer Familie und weinten beim Abschied.
Wir bekamen letztendlich mehr, als wir geben konnten.
Hoffnung. Freunde. Don’t worry, be happy. Pura Vida. Amen.
„Ich möchte die Arbeit in Casafé unterstützen und den Mitarbeitern eine Hilfe sein!“ Das waren meine Gedanken, als ich mich für drei Wochen Freiwilligenarbeit in einem christlichen Jugendzentrum in Jacó (Costa Rica) entschied. Dieser Entschluss war ein sehr guter und ich bin froh, ihn gefasst zu haben! Diese drei Wochen waren perfekt für mich. Das hört sich jetzt übertrieben an, aber ich habe es die meiste Zeit tatsächlich so empfunden.
Gewohnt habe ich in Casafé – zusammen mit Lisa, Emily und Krissia, die dort die Jugendarbeit machen. Ich habe sie bei ihren verschiedenen Aufgaben unterstützt und einfach mit ihnen gelebt. Beispielsweise habe ich den Teenkreis mitgeplant, Englisch-Nachhilfe gegeben, bei der Hausaufgabenbetreuung geholfen, aber auch gemeinsam mit ihnen gekocht, gebetet und getanzt – einfach den Alltag geteilt.
Die Vorstellung, die ich vor meinem Freiwilligeneinsatz hatte, hat sich mehr als erfüllt. Tatsächlich habe ich es so empfunden, als wurde ich weit mehr beschenkt, als dass ich geschenkt habe! Es war unglaublich, wie herzlich mich alle in ihrem Zuhause aufgenommen und alles mit mir geteilt haben und wie mir alles mögliche, typisch Costa Ricanische gezeigt wurde. Sei es der Bauernmarkt, zu dem wir jeden Freitag gingen, der Wasserfall im Dschungel zu dem wir wanderten, der Nationalpark, den wir gemeinsam besuchten oder auch einfach nur regionale Spezialitäten. Und ganz wichtig: Sogar Surfen wurde mir beigebracht! 😉
Mein Tipp an alle, die als Volunteer nach Costa Rica oder in ein anderes Land gehen: Seid offen für Ungewohntes, bereit zu unterstützen wo es geht, aber auch bereit, euch selbst beschenken zu lassen und die Zeit zu genießen! Dann steht einer tollen Zeit als Volunteer nichts mehr im Weg.
Hat dich die Lust gepackt, auch freiwillig aktiv zu werden? Als Volunteer in Berlin oder auch in Lateinamerika? Dann melde dich bei VISIONEERS. Wir helfen dir gerne dabei, das passende Projekt zu finden. Einen Überblick über unsere Angebote findest du hier.
- Ceviche ist eine großartige Kombination aus Aromen und Farben und eine schmackhafte Gaumenfreude an heißen Tagen. Es besteht aus einer Vielzahl von Zutaten, wie zum Beispiel Zwiebeln, Tomaten, Koriander, Limetten oder Zitronen, Worcester Soße, Salz, Pfeffer, Ketchup, Garnelen und gelegentlich auch Fisch oder anderen Meeresfrüchte wie Muscheln oder Schnecken. Die Zitronensäure zersetzt die Proteine des Fischs und der Garnelen, kocht diese also im Grunde. Bei guter Zubereitung und Kombination wird dich dieses Geschmackserlebnis umhauen.
- Chicharrón ist eine Abwandlung eines traditionellen spanischen Gerichts: gebratene Schweinehaut (um genau zu sein), die mit einer Tortilla, ein bisschen Salz und manchmal noch mit einer Jalapeño gegessen wird. Obwohl der Name buchstäblich „gebratene Schweinehaut“ bedeutet, wird das Gericht häufig auch mit geschnetzeltem Schweinefleisch und nicht nur mit der Haut oder Schwarte zubereitet.
- Unter den Street Food Gerichten gibt es auch einen kulinarischen Zuwanderer aus Salvador, der einen Platz in den Herzen der Guatemalteken und der Reisenden ergattern konnte. Papusas sind dicke Tortillas aus Maismehl gefüllt mit verschiedenen Zutaten, wie zum Beispiel Käse, verschiedene Fleischsorten oder gelegentlich auch nur Gemüse. In den meisten Teilen Lateinamerikas findet man kaum oder nur selten vegetarische Gerichte, aber Reis und vegetarische Bohnen oder jegliche Art von frischem Obst und Gemüse sind immer eine gute Lösung.
- Bei vielen Straßenverkäufern und in den günstigeren Restaurants der Region findet man auch verschiedene Tacosorten mit sautiertem Fleisch, Gemüse, Gewürzen und Käse. In den meisten Fällen bestehen diese Gerichte aus zwei bis drei Tacos und sie kosten oft nicht viel mehr als ein paar US Dollar oder Euros. Wenn du scharfes Essen magst, solltest du unbedingt nach Salsa picante fragen. Dieses Land bietet zwar viele aromatisch gewürzte Gerichte, die guatemaltekische Küche wird jedoch selten als scharf charakterisiert.
- Solltest du eher Lust haben, mit einer Suppe deinen Hunger zu stillen, musst du unbedingt auch in der Hitze der trockenen Perioden (sprich: der heißesten Jahreszeit) die Caldo de Res oder Caldo de Gallina probieren. Erstere ist ein Rindereintopf, also ein Mix – bzw. Mescla – aus Gemüse und Rind. Letztere wird statt mit Rind, mit Huhn zubereitet. Beides sind sehr deftige Brühen und durch und durch köstlich. Sie werden meist mit einer Beilage serviert, von Brot über Tortillas bis hin zu Reis ist alles möglich.
Photos: Wix Free Photos
- Im Bereich der süßeren Küche – jedoch nicht diese unangenehme Süße – gibt es den Arroz con Leche, der wie ein Reispudding ist. Er wird aus Reis, Milch, Wasser, Zucker und Zimt zubereitet und manchmal noch mit Vanille oder anderen Gewürzen angereichert, um nur ein paar der anderen regionalen Aromen zu nennen. Rohrzucker ist eines der wichtigsten Exportgüter Guatemalas, weswegen der Zucker, der für dieses Gericht genutzt wird, höchstwahrscheinlich aus der Region stammen und nicht zur Umweltbelastung durch Exporte beitragen wird.
- Buñuelos sind leckere süße, gebratene Teigbällchen, die häufig einen etwas weicheren Kern haben. Man findet sie in vielen lateinamerikanischen Ländern, einschließlich Kolumbien; die Anzahl und Varianten des süßen Brotes sind jedoch je nach Region, Stadt und Verfügbarkeit unterschiedlich. In manchen Ländern und Varianten sind sie mit Früchten oder Marmelade gefüllt, aber normalerweise sind sie in der Mitte einfach etwas weicher und teigiger. Sie passen zu jeder Tageszeit gut zu einer Tasse des regionalen Kaffees.
- Plátanos ähneln Bananen, sind aber größer und ihre Süße tritt beim Braten hervor. Am besten schmecken sie demnach gebraten und in Kombination mit einer Beilage wie schwarzen Bohnen oder einem Dip; ihre natürliche Süße wird jede Naschkatze glücklich machen.
- Obwohl sie häufig für eine mexikanische Spezialität gehalten werden, sind Tamales in Guatemala genauso beliebt. Sie bestehen aus einer Masa (Maisteig) „Schale“, aber anstatt in Maisblätter werden sie in grüne Blätter der ‚Calathea lutea‘ (aus der Familie der Marantaceae) gewickelt. Die Füllungszutaten können schlicht Käse und Gemüse oder bei aufwändigeren Varianten verschiedene Fleischsorten beinhalten. Viele Reisende haben häufig Bedenken wenn es um Streetfood geht, da es viele verschiedene Gruselgeschichten gibt (und ja, manchmal dauert es ein bisschen, bis sich die Verdauung an die lokale Kost gewöhnt), aber es lohnt sich wirklich. Viele der einheimischen Frauen, die ihre Ware auf der Straße verkaufen, haben die Rezepte von ihren Müttern gelernt, die diese wiederum von ihren Müttern gelernt haben, die diese wiederum von ihren Müttern lernten und so weiter und so fort.
- Man kann auch selber mit Hilfe der Angebote auf den lokalen Mercados bzw. Märkten viele Spezialitäten zubereiten. Vom tropischen Obstsalat bis hin zu komplexeren Gerichten – meist findet man fast alle Zutaten auf dem lokalen Markt. Natürlich gibt es auch Supermärkte in den meisten Städten und Dörfern, aber ein Besuch und Einkauf bei den Märkten am Markttag ist ein echtes kulturelles Erlebnis. Sieh dich nicht gezwungen, etwas zu kaufen nur weil es günstig klingt. Hör dich um. Da die Leute wissen, dass du ein Reisender bist, erhöhen sie häufig die Preise auf Grund deines Aussehens. Du wirst nicht nur deine Sprachkenntnisse verbessern, wenn du dich auch bei anderen Verkäufern erkundigst, sondern bekommst auch einen guten Eindruck, welche Ständen du am nächsten Markttag wieder besuchen möchtest – nicht nur wegen der Preise, sondern auch wegen der Art und Weise wie die Einheimischen mit dir umgehen.
Dieser Text ist zuerst auf unserem englischsprachigen Blog erschienen und wurde von Lisa Chapman ins Deutsche übersetzt.