Alles ist anders hier: die Sprache, das Klima, die Landschaft, das Essen, die Geldscheine, der Alltag, das Busfahren, die Häuser, der Lebensstandard, die Temperatur des Wassers in der Dusche,…
Obwohl ich diese Aufzählung nach einem Monat in Costa Rica wohl noch um einiges weiterführen könnte, gewöhne ich mich so langsam an all die neuen Umstände und sie werden zum neuen „Normal“. Über vier Wochen ist es nun schon her, dass ich mich von meiner Familie und von meinen Freunden und Freundinnen verabschiedet habe. Seitdem lebe und arbeite ich nun in Palmichal, Costa Rica.
Am 6. Oktober brachen wir Freiwillige gemeinsam vom Sprachkurs aus auf, um zu unseren im ganzen Land verteilten Projekten zu reisen. Meine Mitfreiwilligen waren in einem anderen Sprachkurs – in einer anderen Stadt. Wir mussten uns erst einmal in der chaotischen Stadt San José treffen: was alleine mit einem riesigen Koffer, zwei Rucksäcken und zwei Taschen gar nicht so einfach war. Nachdem wir uns dann gefunden hatten, entschieden wir uns dazu, per Uber nach Palmichal zu fahren. In San Jose gibt es weder Busfahrpläne noch Haltestellen und oft hängt es von der Laune der Busfahrer ab, wann sie wohin fahren. Im Uber, während wir uns immer weiter durch die Wälder in den Bergen schlängelten, stieg dann auch meine Aufregung darüber, wie der Ort, in dem ich nun für ein Jahr leben werde, wohl aussieht.
Angekommen in Palmichal wurden wir direkt im „Red de Cuido“, dem Kinderzentrum, in welchem wir arbeiten, mit Plakaten und Blumen empfangen und nach dem Mittagessen hat uns der Leiter unseres Projektes dann auch gleich in unser Häuschen gebracht.
Unser rosafarbenes Haus lässt sich nur über einen ziemlich steilen Schotterweg erreichen und ist umgeben von Palmen, Bäumen mit Zitrusfrüchten und viel Kaffeepflanzen. Wir haben einen großen Raum, in dem sich unsere Küchenzeile und ein Tisch mit vier Stühlen befinden, ein Badezimmer und drei Schlafzimmer, obwohl wir nur zu zweit sind. Beim Losen hatte ich außerdem Glück und ich habe dadurch das etwas größere Zimmer mit der schöneren Aussicht bekommen.
Unter der Woche sind wir tagsüber im „Red de Cuido“ und unterstützen dort bei der Betreuung der Kinder (mehr Informationen zu unserem Projekt findet ihr in dem Blogartikel über das Red de Cuido). Unser Programm nach der Arbeit war in den ersten Wochen immer sehr abwechslungsreich und obwohl wir hier niemanden so richtig kennen und es aufgrund der Regenzeit nachmittags viel regnet, hatten wir immer viel zu tun. Denn da wir hier auf dem Land als Ausländerinnen durchaus eine Sensation sind, werden wir sehr offenherzig aufgenommen. So waren wir beispielsweise oft bei unseren Nachbarn. Außerdem waren wir bei unserer Mentorin zum Kaffee trinken und fuhren mit dem Bus in Städte, die hier in der Nähe sind, zum Einkaufen und um herauszufinden, was man denn so in seiner Freizeit hier machen kann. In Palmichal selbst gibt es leider nicht wirklich Aktivitäten gibt, um neue Leute kennenzulernen.
An unserem ersten Wochenende fuhren wir dann samstags nach San José, um ein paar Dinge für unser Haus zu kaufen und gingen am Sonntag mit unserer Vermieterin wandern. Außerdem habe ich auch schon alleine einen Wochenendausflug nach Heredia zu anderen Freiwilligen gemacht. Zugegebenermaßen war es eine Herausforderung, alleine in San José ohne irgendeinen Busfahrplan, sondern nur durch das Fragen von Leuten (mit nicht flüssigem Spanisch) herauzufinden, wo der Bus nach Heredia abfährt. Aber das habe ich dann auch geschafft ;). Das letzte Wochenende haben wir dann in Alajuela, einer Stadt in der Nähe von San Jose, verbracht, wo wir uns mit anderen Freiwilligen getroffen haben. Hier besuchten wir ein Animal Rescue Center.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die letzten Wochen zwar sehr spannend und aufregend, aber durchaus auch ziemlich anstrengend und fordernd waren. Aber hier trifft wohl auch das Sprichwort „Gut Ding braucht Weile“ zu. Ich hoffe in den nächsten Wochen noch mehr Leute kennen zu lernen und mich weiterhin gut einzuleben.
Liebe Familie, Freunde, Bekannte und sonstige Interessierte!
Hiermit wende ich mich erstmals an Euch/Sie, um von meinen ersten drei Monaten zu berichten. Ich habe viele neue Menschen und Orte kennengelernt und bin jetzt schon sehr dankbar für diese Erfahrungen. Aber der Reihe nach: Meine Anreise verlief reibungslos und ohne größere Umwege, was, wie ich erfuhr, nicht selbstverständlich ist.
Statt meiner 16 Stunden waren andere Freiwillige die doppelte Zeit unterwegs.
Im Willkommensseminar, das wir die ersten paar Tage widmeten wir uns nochmal in einem den Besonderheiten und Gepflogenheiten des Landes und lernten die Visioneers Verantwortlichen in Costa Rica kennen. Von Anfang an war ich beeindruckt von der Offenheit und Herzlichkeit der Costa Ricaner den sogenannten „Ticos“. Darüber hinaus wurde die Ananas schnell zu meiner Lieblingsfrucht. Im Vergleich zu dem, was in Deutschland als solche verkauft wird, scheint diese hier, ohne zu lügen von einem anderen Stern zu kommen. Sie sind unglaublich gut.
In den ersten Tagen lernte ich auch San José, die Hauptstadt, kennen. Da ich noch nie in einer lateinamerikanischen Stadt war, prasselten ganz schön viele neue Eindrücke auf mich ein. Die Häuser unterscheiden sich sehr von denen in Europa, außer man befindet sich gerade in einer der zahlreichen Shopping Malls. Auch die Kokosnuss, als Erfrischung, ist in Europa schwer aufzutreiben.
Fünf Tage nach meiner Ankunft kam ich dann auch in meiner Gastfamilie und meinem Projekt an. Ich wurde am ersten Abend mit einem wahren Festessen begrüßt und brauchte nicht viel Eingewöhnungszeit, da es sich bei meiner Gastfamilie um sehr angenehme, nette Menschen handelt.
Das Gelände des Projekts ist ziemlich groß und bietet den Kindern neben Klassenräumen einen großen Speiseraum, gepflegte Gärten und sogar eine Sporthalle.
Meine Hauptaufgabe besteht darin, den 2- bis 12-jährigen Sportunterricht zu geben. Die Hälfte der Zeit hilft mir dabei ein Sportlehrer.
Vor allem die ganz Kleinen stellten für mich eine Herausforderung dar, weil mir die Möglichkeiten von 2-4-jährigen nicht bewusst waren. Zu Beginn waren die Übungen deutlich zu schwierig und ich musste einige Schritte weiter vorne anfangen. Allgemein ist mir aufgefallen, dass auch den älteren Kindern viele koordinative Fähigkeiten fehlen. Ich vermute, dass viele von ihnen noch nie Sportunterricht hatten und leider ist auch das Vereinsleben in Costa Rica nicht so ausgeprägt wie bei uns. Unter den Kids sind viele Fußballfans, aber kaum einer spielt in einem Verein. Umso wichtiger ist es, dass die Kinder jetzt durch uns erste Impulse bekommen und sich dann hoffentlich in ihrer Freizeit mehr bewegen. Ein Großteil der Kinder hat jedenfalls Spaß und es gibt keinen Tag, an dem mir nicht gefühlte 30 „hola, profesor de física“ über den Hof zugerufen wird, was mich natürlich freut.
Einen ganz anderen Teil meiner Arbeit absolviere ich in der construcción. Dort werden Häuser für alleinerziehende Mütter gebaut. Unseres ist kurz vor Fertigstellung, weshalb vor allem Streicharbeiten und ein bisschen Putzen anfallen. Dort lernte ich auch einige Amerikaner kennen, die über die Organisation Máximo Nivel einen mehrwöchigen Freiwilligendienst leisten.
Kurzerhand entschlossen wir uns, gemeinsam nach nach Manuel Antonio zu fahren. Nach vier Stunden im stickigen Bus stand ich zum ersten Mal an einem der vielen schönen Strände von Costa Rica. Und wer war natürlich auch da? Touristen aus Deutschland, den USA, Holland, Québec und dem Rest der Welt.
Das ist an sich kein Problem, die nervige Seite davon ist allerdings, dass man als fremdländischer Besucher alle 5 Minuten angesprochen wird ob man etwas kaufen möchte. Denn schließlich möchte jeder an den „reichen Touristen“ mitverdienen.
Man lernt schnell eine wichtige Antwort, in diesem Fall: „No, gracias.“
Bei Ausflügen nach Tamarindo und Jacó sammelte ich meine ersten Erfahrungen beim Surfen. Das Timing und richtige Aufstehen fielen mir am ersten Tag sehr schwer. Kaum war ich auf dem Board, war ich auch schon wieder unten. Mir hat es trotz allem Spaß gemacht. Und schon beim zweiten Mal, mit ein paar Tipps von einem Freiwilligen, der schon besser surfen konnte, klappte es: ich wurde von der Welle mitgenommen. Ein echt krasses Gefühl von der Kraft des Wassers angeschoben zu werden. Nachdem klar war, wie ich die Welle catchen musste, versuchte ich mich am bremsen. Auch das klappte nach einigen Versuchen.
Surfen ist aber nicht das einzig Neue, an dem ich mich versucht habe. Zweimal die Woche besuche ich einen Tanzkurs in der Nähe meines Hauses und lerne die lateinamerikanischen Tänze, direkt von den Costa Ricanern. Mit ihrer Anleitung und einiger Übung wurde ich in den letzten zwei Monaten ein halbwegs anständiger Tänzer. Außerdem gibt es Möglichkeiten Fußball und Volleyball zu spielen, nur Handball ist weder bekannt noch verbreitet.
Zu guter Letzt berichte ich noch kurz von meinen Begegnungen mit den Ticos im Alltag. Warum eigentlich Ticos? Dieser Spitzname rührt angeblich daher, dass sie die Angewohnheit haben, Diminutive wie „tico“ an die Worte dranzuhängen. Ein Beispiel ist „chicitico“ statt „chico“. Und nun da das geklärt ist, zu meinen Eindrücken.
Dank meiner Spanischkenntnisse aus der Schule gab es für mich keine Sprachbarriere und ich konnte mich von Anfang an mit den Einheimischen austauschen, sei es bei Uberfahrten, im Projekt oder meiner Gastfamilie.
Zunächst ist mir aufgefallen, dass man auch mit Fremden unglaublich leicht ins Gespräch kommt. Es gibt kein sprichtwörtliches „Eis“, das gebrochen werden muss. Auf die freundliche Begrüßung folgen häufig direkt einige Fragen, ohne Scheu oder Distanz.
Eine Frage, die einem direkt zu Beginn gestellt wird, ist die nach dem vollständigen Namen (Ticos haben häufig zwei Vor- und Nachnamen) als auch die nach den Namen von Vater, Mutter und Geschwistern. Auch die Fragem ob ich verheiratet sei, kam mir schon ein paar unter. Legitime Frage hier, im stolzen Alter von 20 Jahren 🙂
Neben der Familie spielt auch Fußball eine große Rolle, und da stehen die deutschen Klubs hoch im Kurs. Allen voran, wenig verwunderlich, der FC Bayern München. Richtige Fans, wie mein Gastvater, kennen sämtliche deutsche Fußballlegenden der vergangenen Jahrzehnte. Auch um das Thema der NS-Zeit kommt man hier als Deutscher nicht herum. Der Wissensstand ist allerdings sehr unterschiedlich. Während einige sehr interessiert an Hintergründen und Zusammenhängen sind und sich ausführlich mit der Thematik auseinander gesetzt haben, sind andere sehr von amerikanischen Filmen und deren Darstellung geprägt.
Abgesehen davon ist in den Gesprächen durchaus viel Begeisterung und Interesse an unseren Ländern zu spüren. Sei es Deutschland, Frankreich oder die Schweiz…viele Ticos träumen davon, einmal nach Europa zu reisen, um die berühmten Städte kennenzulernen oder um einfach nur einmal einen Schneeengel zu machen.
Mit diesen Worten verabschiede ich mich fürs Erste.
Nos vemos
__________________________________________________________________________________
„weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängiger und gemeinnütziger Verein auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.
Helft mir und VISIONEERS, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Bitte unterstützt uns mit einer monatlichen oder einmaligen Spende.
VISIONEERS gGmbH
Berliner Sparkasse
IBAN: DE29 1005 0000 0190 6097 70
BIC: BELADEBEXXX
Betreff: Name + Adresse des Spenders + Freiwilligen
Wir freuen uns jederzeit über Spenden.
Aus unerfindlichen Gründen habe ich mir vor meiner Ausreise nicht viele Gedanken zur Tierwelt in Costa Rica gemacht. Ich dachte nur: „Ah, tropisches Land, da gibt’s Schlangen.“. Erst auf dem Ankunftsseminar hier in Costa Rica wurde mir diese vielfältige Tierwelt bewusst.
Die ersten Begegnungen mit Tieren vor Ort waren mit Insekten aller Art. Hauptsächlich übergroße, böse aussehende Käfer, die einen nachts im Bad überraschen. Am Anfang bekamen viele von uns jedes Mal schier einen Herzinfarkt, wenn eine Kakerlake auftauchte. Wusstest Du, dass die super schnell sind? Im einen Moment sitzen sie auf deinem Kissen, im nächsten 3 Meter weiter. Mit einem Glas und Blatt lassen sie sich ganz gut fangen. Die gute Nachricht: sie sind ungefährlich, solange sie nicht grade Krankheiten übertragen, also entweder nicht anfassen, oder danach Hände waschen.
So wird man sachte an die exotischen Tiere gewöhnt. Anschließend begegnen einem dann – ja nach dem wo man ist – Leguane, die wie Katzen auf der Straße und auf Dächern herumstreichen, süße Eichhörnchen, die in Bäumen herumklettern, Krokodile, wenn man den entsprechenden Fluss aufsucht, Äffchen, die im Wald leben und man bekommt Videos von Pumas gezeigt, die irgendwo in Costa Rica gerade an einem Strand oder im Wald gesichtet wurden.
All das sind die Begegnungen, mit denen man gut klarkommt, da die Tiere entweder nicht gefährlich oder in ausreichender Entfernung sind. Gruselig wird es dann, wenn man alleine und unvorbereitet auf die kleinen und unscheinbaren Gefahren trifft, mit denen man nicht umzugehen weiß. Das ist dann zum Beispiel der Skorpion, der in der Waschmaschine sitzt und von jetzt auf gleich alle Unbeschwertheit von Dir nimmt, weil Du ab sofort jeden Abend, bevor Du ins Bett gehst, kontrollieren wirst, ob da ein Skorpion sitzt. Das kann aber auch die Schlange sein, die, als Du baden gehen wolltest, plötzlich neben dem Bach auftauchte und von der dir hinterher gesagt wird, dass ihr Biss innerhalb von drei Stunden zum Tod führen kann.
Diese Begegnungen machen Dir bewusst, dass Du immer noch in der realen Welt bist, das sind die Schattenseiten des farbenfrohen und intensiven Paradies, in dem Du leben darfst. Sie lassen Dich vorsichtiger werden; doch sie sind kein Grund, den Spaß zu verlieren. Im Endeffekt ist es immer die richtige Entscheidung, Menschen aus der Region zu fragen, wie sie mit dieser oder jener Situation umgehen – plötzlich sind die Insekten weniger unheimlich, gegen Skorpionstiche hat die Nachbarin Venum im Haus und wenn sich Ärzte irgendwo mit der Behandlung von Schlangenbissen auskennen, dann ja wohl hier. Pro Tag kommt es im ganzen Land zu zwei Bissen(1), nur ca. 5 Personen sterben in Folge von Schlangenbissen pro Jahr in Costa Rica, betroffen sind dabei meistens Plantagenarbieter:innen.
Alles in allem hat die exotische Tierwelt also einen großen Einfluss auf das alltägliche Leben hier in Costa Rica, ist aber kein Grund, in Panik zu verfallen. Die Menschen vor Ort gehen schließlich auch ganz entspannt damit um. Alles was es braucht ist gesunder Respekt und Spaß daran, in diese neue Welt einzutauchen.
(1) Studie von ScienceAdvances, 11. Sep 2015, „Snakebites are associeated with poverty, weather fluctuations and El Nino“
__________________________________________________________________________________
„weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängiger und gemeinnütziger Verein auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.
Helft mir und VISIONEERS, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Bitte unterstützt uns mit einer monatlichen oder einmaligen Spende.
VISIONEERS gGmbH
Berliner Sparkasse
IBAN: DE29 1005 0000 0190 6097 70
BIC: BELADEBEXXX
Betreff: Name + Adresse des Spenders + Freiwilligen
Wir freuen uns jederzeit über Spenden.
Ich habe unsere Fachkraft für Lernbegleitung Christina getroffen. Im Rahmen des Projektes „Integrative Mobile Jugend-Lern-Hilfe. Jetzt“, bietet Christina mehrmals in der Woche Nachhilfe für Schulkinder in der Gemeinschaftsunterkunft am Kirchhainer Damm an. Ich habe ihr zu diesem Projekt verschiedene Fragen gestellt – die Antworten könnt ihr hier nachlesen:
Kannst du mir erzählen, was deine Aufgaben in der Gemeinschaftsunterkunft am Kirchhainer Damm sind?
Im Moment habe ich keinen definierten Arbeitsbereich, weil sich die Gemeinschaftsunterkunft in einem Umbruch befindet. Grundsätzlich leiste ich Unterstützung beim Lernen und bei den Hausaufgaben. In der Unterkunft leben viele Familien, deshalb sind dort auch viele Kinder. Manche Kinder sind bereits in der Schule, manche besuchen eine Willkommensklasse und andere gehen noch nicht zur Schule. Ich erledige mit den Kindern unterschiedliche Hausaufgaben. In den Ferien biete ich auch kreative Freizeitangebote an.
Wie läuft ein “klassischer” Nachmittag in der Unterkunft ab, wenn du da bist?
Um 14 Uhr komme ich in der Unterkunft an. Man kann nicht wirklich von einem „klassischen“ Nachmittag sprechen, weil jeder Tag anders ist. An jedem Tag sind verschiedene Hausaufgaben zu erledigen und die Zahl der anwesenden Kinder variiert auch. Wenn noch Zeit ist, spiele ich mit den Kindern. Die Spiele helfen den Kindern Deutsch zu lernen und das Ausmalen von Bildern kann ihre Feinmotorik verbessern. Ich bin täglich bis 17 Uhr vor Ort.
Wie viele Kinder und Jugendliche kommen normalerweise an einem Nachmittag zu dir?
Das ist wirklich jeden Tag unterschiedlich. Wenn ich Freizeitangebote anbiete, kommen so ungefähr 17 Kinder und wenn ich mit ihnen Hausaufgaben mache, sind es manchmal drei, aber manchmal auch acht Kinder, die Hilfe brauchen.
Was motiviert dich in dem Projekt mitzuarbeiten?
Ich bin der Meinung, dass es sich lohnt, in die Kinder meine Zeit zu investieren. Ich habe selber als Kind in vielen verschiedenen Ländern gelebt und daher weiß ich, wie schwer es für die Kinder sein muss, in einem neuen Land mit fremder Sprache und fremder Kultur zurechtzukommen. Ich sehe jeden Tag wie mutig sie sind. Ich bin froh, dass ich sie beim Ankommen in einem neuen Land unterstützen kann und finde, dass es echt tolle Kinder sind!
Welche Herausforderungen gibt es?
Die Herausforderung ist, dass man nie Vorausplanen kann, wer da ist. Manchmal ist es schwer, ihnen bei ihren Problemen zu helfen, weil diese sehr verschieden sind. Die Kinder haben teilweise große Wissenslücken und ich frage mich, wie ich ihnen eine „normale“ Jugend ermöglichen kann oder ihnen zumindest dabei helfen kann, diese zu bekommen. Es ist schwer für mich zu hören, dass die Kinder in der Schule keine Freunde finden.
Fällt dir spontan ein besonders schönes Erlebnis ein, welches du in diesem Projekt hattest?
Ja – mein schönstes Erlebnis bisher fand in der Weihnachtszeit statt. Wir haben in der Unterkunft zusammen Kekse gebacken. Zuhause habe ich eine große Menge an Teig vorbereitet. Die Kinder waren so motiviert und haben sich sehr gefreut. Wir haben es geschafft, den ganzen Teig zu verarbeiten und die Kinder haben die ganze Zeit mitgemacht. Jedes Kind hat eine Tüte mit Keksen für deren Familie bekommen. Das war wirklich ein toller und einprägsamer Tag.
Es ist jedes Mal schön, wenn ich die Kinder in ihren Stärken erlebe, zum Beispiel, wenn sie anderen Kindern helfen und eigene Verantwortung übernehmen.
——————————–
Vielen Dank Christina, dass du dir für das Interview Zeit genommen hast und dass du eine so tolle und wertvolle Arbeit für die Kinder und Jugendlichen leistest!
Ebenfalls bedanken wir uns bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, die dieses Projekt ermöglichen!
Und einfach so sind vier Wochen Costa Rica vorbei – Zeit meine ersten Eindrücke zu teilen.
Ich stelle perplex fest: Ich bin da. Auf einem anderen Kontinent, weit weg von Zuhause, weit weg von meiner Familie, weit weg von allem bisher Gekannten. Über ein Jahr hatte ich auf die Ausreise nach Costa Rica gewartet und nun bin ich hier. Selbst nach vier Wochen wache ich jeden Tag auf und denke mir wie crazy das hier doch alles ist. Angefangen hat das Abenteuer in Jaco bei einem zweiwöchigen Sprachkurs. Klar, Spanisch sollte sitzen bis wir in unser eigentliches Projekt kommen. Auf die Frage wie gut mein Spanisch inzwischen ist gibt es nur ein schmunzelndes mas o menos (geht so) als Antwort.
Am Anfang sind natürlich alle Eindrücke überwältigend. Von der faszinierenden Vegetation bis hin zum wilden Pazifik. Ich fühle mich wie ein kleines Kind in einem Süßigkeitenladen: Mit großen Augen laufe ich durch die Welt und kann mich gar nicht satt sehen an allen nicht ach so kleinen Details und Schönheiten die dieses Land zu bieten hat.
Während dem Sprachkurs hatte man auch die Gelegenheit die anderen Freiwilligen besser kennen zu lernen und zusammen die Gegend zu erkunden. Mit großer Freude durfte ich feststellen, dass viele tolle Menschen die Reise auf ein unvergessliches Jahr in Costa Rica aufgenommen haben.
Nun war es an der Zeit sich auf den Weg in mein Projekt zu machen. Vom touristisch geprägten, am Meer liegenden Jaco, ging es auf die Reise nach Rosario, ein selbst für Costa-ricanische Verhältnisse kleines Dorf, mitten im Herzen des Landes zwischen Bergen und Kaffeeplantagen. Mehr als einen kleinen Supermarkt mit den nötigsten Sachen gibt es hier nicht. Die Leute brauchen hier auch nicht mehr. So habe ich mir Costa Rica vorgestellt. Minimalistisch Leben in enger Verbundenheit mit der Natur.
Ich weiß, dass die ersten vier Wochen am Ende nur ein kleines Kapitel dieser Reise werden und doch habe ich das Gefühl schon so viel erlebt und gelernt zu haben. Ich bin dankbar für jeden einzelnen Tag an dem ich weitere Eindrücke sammeln darf und freue mich auf weitere tolle Erlebnisse.
Pura Vida!
__________________________________________________________________________________
„weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängiger und gemeinnütziger Verein auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.
Helft mir und VISIONEERS, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Bitte unterstützt uns mit einer monatlichen oder einmaligen Spende.
VISIONEERS gGmbH
Berliner Sparkasse
IBAN: DE29 1005 0000 0190 6097 70
BIC: BELADEBEXXX
Betreff: Name + Adresse des Spenders + Freiwilligen
Wir freuen uns jederzeit über Spenden.
Costa Rica ist eines der fortschrittlichsten Länder Mittel- und Südamerikas. Dies liegt unter anderem an der guten Wirtschaftslage sowie dem demokratischen und damit politisch stabilen System.
Das Bildungsniveau ist im zentralamerikanischen Vergleich das Höchste, außerdem weist das Land besondere Stärken in den Bereichen Biodiversität, alternative Energien und Umweltschutz auf (über 30 Prozent der Landfläche stehen unter Naturschutz). Gerade letzteres zieht immer mehr Touristen an. Der sogenannte Ökotourismus ist dank einer stetig steigenden Zahl an Reisenden inzwischen (vor der Landwirtschaft) wichtigster Devisenbringer des Landes.
Die meisten Touristen (rund 50 Prozent) kommen aus den USA, aber auch die Zahl der Urlauber:innen aus Europa steigt beständig.
Die Stadt Jacó liegt an der Westküste, mit direktem Zugang zum Strand, der gerne von Surfern genutzt wird.
Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist für costa-ricanische Verhältnisse sehr gut: es gibt direkte Verbindungen nach San José, der Hauptstadt Costa Ricas, sowie zu nahe gelegenen Nationalparks und Küstenstädten.
So hat sich Jacó zu einer touristenreichen Stadt entwickelt.
Hier wohne und arbeite ich in einer staatlichen Einrichtung, dem Centro Cívico por la Paz. Die Organisation hat das Ziel gegen die Probleme des starken Tourismus anzugehen.
Zwar verdankt Costa Rica hauptsächlich dem Tourismus Arbeitsplätze und ein leicht steigendes BIP, doch ist die Kehrseite hier nicht zu übersehen: Es gibt Probleme mit Drogen und Prostitution in den Straßen Jacós.
Prostitution ist in Costa Rica zwar illegal, trotzdem ist genau das für viele Ausländer der Grund nach Jacó zu reisen. Die jungen Prostituierten sind sichtbar für jeden in der gesamten Stadt, zu jeder Uhrzeit.
Zu der Kehrseite des Tourismus in Jacó habe ich zwei Personen interviewt. Diese leben schon seit über 30 Jahren in Jacó. Mich interessierte die Entwicklungsgeschichte ihrer Heimat, welches einst ein Fischerdorf war.
Da ich wegen Sprachschwierigkeiten öfter nachfragen musste, ist die folgende dargestellte Situation zusammengefasst und nicht wortwörtlich zitiert:
Ich fange das Interview an, in dem ich die oben genannte Fakten über die wirtschaftliche und politische Lage Costa Ricas vorlese: Sofort bekomme zwei grinsende Gesichter zu sehen: „Ja wir lieben unser Land und sind stolz hier zu wohnen.“
Ich habe von einem Tico erfahren, dass Jacó bis vor 20 Jahren noch viel kleiner, unbekannter, harmonischer war. Können Sie diesem zustimmen?
Absolut.
Was war anders damals?:
Jacó war mal ein Fischerdorf. Es war viel kleiner, und es gab keine Supermärkte, Banken, Bars oder andere Gewerbe, bis auf einen Fischermarkt und den Wochenmarkt. Auch gab es keine Ausländer.
Was war damals das Besondere?
Jacó war schöner und ruhiger. Es gab keine Korruption und es war nicht gefährlich, nach Sonnenuntergang draußen zu sein, wie das jetzt der Fall ist.
Wodurch kommt diese Veränderung?
Im Laufe der Zeit haben ausländische Investoren Interesse an Jacó gefunden und haben so ein Hotel nach anderen erbaut. Die Stadt wurde so zur Heimat für lange oder kurze Zeit für viele Ausländer.
Dadurch hat Geld angefangen eine andere Rolle zu spielen: Produkte wurden teurer und alles hat angefangen einen finanziellen Wert zu bekommen. Die touristische Branche etablierte neue Arbeitsplätze, leider auch sehr viele illegale, wie Drogendealer oder Prostituierte.
Was gibt es noch, was es auch vor 20 Jahren schon gab? Was konnte man erhalten?
Nichts von dem damaligen Fischerdorf ist jetzt noch zu erkennen.
Was lässt euch dennoch weiter hier leben wollen?
Die Arbeit.
Ich schätze meine Arbeit in dem Centro Cívico sehr. Dies ist hier der einzige Ort, an dem Geld keine Rolle spielt, wo es keine Gewalt gibt.
__________________________________________________________________________________
„weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängiger und gemeinnütziger Verein auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.
Helft mir und VISIONEERS, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Bitte unterstützt uns mit einer monatlichen oder einmaligen Spende.
VISIONEERS gGmbH
Berliner Sparkasse
IBAN: DE29 1005 0000 0190 6097 70
BIC: BELADEBEXXX
Betreff: Name + Adresse des Spenders + Freiwilligen
Wir freuen uns jederzeit über Spenden.
Wunsch – interkultureller Austausch
Einer meiner größten Wünsche, den ich mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr erfülle, ist es, in eine andere Kultur einzutauchen, die Welt aus einer anderen Perspektive sehen zu dürfen und neue Menschen, ihre Bräuche und Gewohnheiten kennenzulernen – kurzgesagt, interkulturellen Austausch zu leben. Doch was zählt eigentlich zu Kultur?
Der Begriff Kultur kommt aus dem lateinischen, „Cultura“ = Landbau; Pflege (des Körpers und Geistes), [1] und bedeutet laut Duden „Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung“ [2]. Unter Kulturgüter fallen nicht nur Schrift, Religion, Bräuche, Sitten und alle Formen der Kunst, sondern auch das Essen, um welches es in diesem Artikel geht.
Wie schaffe ich es mich zu integrieren, interkulturellen Austausch zu leben und zur Kultur beizutragen?
Durch Essen! Zum Beispiel durch das gegenseitige Austauschen beim gemeinsamen Essen und dem Sprechen über kulturelle Unterschiede in der Küche oder indem man von typisch deutschen Gerichten oder Lebensmitteln berichtet, wie Knödel, Sauerkraut, Kartoffelsalat, Schweinebraten und natürlich Brot und Brezel.
Um gleich ein wenig aus meiner eigenen Heimat zu zeigen, haben einige Mitfreiwillige und ich versucht, einen Käsekuchen für unsere Gastfamilie zu backen, auch wenn dieser seinem Namen jedoch nicht ganz so gerecht wurde. Für das eigentliche traditionelle Familienrezept von zu Hause wird normalerweise Quark verwendet. Wie wir später bemerkten, ähnelte der sogenannte Queso crema (Frischkäse) dem deutschen Quark nicht wirklich. Quark in der Form, wie wir ihn aus Deutschland kennen, existiert hier so nicht.
Dafür gibt es hier in Costa Rica viele Früchte, die man in normalen Supermärkten in Deutschland nicht bekommen kann. Dazu gehören Guanábana, Jocote, Guaba, Mamon Chino, Cas usw. Auch die Zutaten, die hier oft zum Kochen verwendet werden, unterscheiden sich deutlich von denen der deutschen Küche. Hier wird viel mit Reis und Bohnen gekocht, viel Maismehl verwendet und super viel Fleisch gegessen. Außerdem isst man sehr häufig. Es gibt bei uns jeden Tag Fleisch zum Mittagessen und in unserem Projekt essen wir insgesamt vier Mahlzeiten. Erst Frühstück, dann Merienda (Zwischenmahlzeit), Mittagessen und anschließend nochmal eine Merienda. Meist wird schon morgens warm und deftig gegessen, etwa das typische Gallo Pinto, das jedoch zu allen Mahlzeiten auf den Tisch kommen kann.Durch meine Gastfamilie konnte ich auch lernen, dass die Costa Ricaner es in jeder Hinsicht süß lieben. Alles schmeckt süßer als in Deutschland und bei Getränken wird an Zucker nicht gespart. Es gibt viele verschiedene Frescos und auch Agua Dulce wird typischerweise getrunken. Empfehlenswert finde ich vor allem die frischgemachten Säfte und natürlich den super leckeren costa ricanischen Kaffee (hier vor allem 1820 und Café Dón Ruddy zu empfehlen). Um Anschluss zu finden und noch mehr von der costa ricanischen Kultur zu lernen, habe ich nun schon öfter mit verschiedenen Leuten Empanadas, Tortillas und Gallo Pinto zubereitet. Über typische Gerichte zu reden, Rezepte auszutauschen und diese gemeinsam zu kochen, hat es mir ermöglicht, immer mehr in die costa ricanische Kultur einzutauchen und neue Kontakte zu knüpfen.Damit ich anderen ein Stück costa ricanische Kultur näher bringen kann und somit die Idee des interkulturellen Austausches noch weiter unterstütze, zeige ich hier ein Rezept, das ich von Nachbarn, meiner Gastfamilie und unserer Köchin im Projekt lernen durfte.
Die Mengenangaben kommen allerdings aus dem Internet, da ich hier in Costa Rica (wohl oder übel) lernen musste, frei und unabhängig von Messbecher und Waage zu kochen – rein nach Gefühl und das wortwörtlich.
Gallo Pinto
Das Gallo Pinto ist ein typisches Reisgericht aus Costa Rica, das mit der typischen Lizano-Sauce zubereitet wird.
Zutaten:· 400 g gekochter Reis· 500 g schwarze Bohnen· 1 rote Paprika, gewürfelt· 1 Zwiebel, fein gehackt· 3 Knoblauchzehen, gehackt· ½ Bund Koriander· Lizano-Sauce
Beilagen:· Avocados· Eier, Rührei oder Spiegelei· Tortillas· Gebratene Bananen· Käse
Zubereitung:
Vorbereitung· Reis am Vortag Kochen und im Kühlschrank aufbewahren.Um den Reis zu kochen:Zu Beginn eine halbe Zwiebel mit Öl in einem Topf anbraten und den gewaschenen Reis dazugeben. Ungefähr doppelt so viel Wasser wie Reis beifügen· Bohnenkochen: Die Bohnen ca. 60-90 Minuten in einem Topf kochen , bis diese weich sind.Zubereitung1. Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Koriander kleinschneiden.2. Paprika und Zwiebeln mit Öl in einer Pfanne andünsten bis die Zwiebeln durchscheinend sind.3. Danach den Knoblauch in die Pfanne dazugeben und ein paar Minuten weiterbraten (da dieser schneller anbrennt)4. Nun die schwarzen Bohnen hinzufügen (immer weniger Bohnen als Reis 1:3) Wer möchte dem Bohnensud (Konsistenz und Geschmack abhängig) und 2 EL der Salsa Izano hinzufügen5. Nach wenigen Minuten den Reis hinzufügen und umrühren und ca. 8 Minuten kochen6. Koriander, Salz und Pfeffer beifügen
Bildliche Reihenfolge der Zubereitung
Das Pinto wird dann mit Beilagen wie Rührei, Plátanos maduros (reife in Öl angebraten Kochbananen) oder einem Stück gebratenen Käse (queso frito) sowie Sauerrahm (Natilla) gegessen.
Ich wünsche gutes Gelingen beim Kochen und viel Spaß!
__________________________________________________________________________________
„weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängiger und gemeinnütziger Verein auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.
Helft mir und VISIONEERS, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Bitte unterstützt uns mit einer monatlichen oder einmaligen Spende.
VISIONEERS e. V.
Berliner Sparkasse
IBAN: DE29 1005 0000 0190 6097 70
BIC: BELADEBEXXX
Betreff: Name + Adresse des Spenders + Freiwilligen
Wir freuen uns jederzeit über Spenden.
Irgendwie fühlt es sich so an, als wäre ich schon länger als drei Wochen in Costa- Rica. Aber nicht weil ich so gut Spanisch spreche und mich überall perfekt zurecht finde, sondern weil die gewohnte Routine aus Deutschland verloren gegangen ist. Die Tage fühlen sich nicht mehr gleich an, jeder ist einzigartig und voller neuer Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen, die ich gerne in diesem Blog teilen will.
Das erste was auffiel, als wir vom Flughafen abgeholt wurden, waren die aktuell strengeren Regeln zur Eindämmung von Covid-19 als in Deutschland. Nach 22 Uhr darf nur mit Sondergenehmigung gefahren werden, Restaurants öffnen nur bis 21 Uhr, generell wird eine Maske getragen.
Bild 1: Wohnort Villas de Ayarco
Bild 2: Mein Projekt
Auch in meinem Projekt gibt es spezielle Maßnahmen: Fieber messen beim Betreten des Hauses, die Mittagspause darf nur zu zweit an einem Tisch verbracht werden und alle Mitarbeitenden und Kinder tragen eine Maske. Den Verkehr in San Jose erlebte ich bis jetzt als sehr hektisch, es wird viel gehupt und gebremst und die Kreisverkehre sind zum Teil mehrspurig, aber auch zu Fuß sind sehr viele Menschen unterwegs. Die Menschen die ich kennen lernen durfte, z.B. meine tolle Gastfamilie oder in meinem Projekt, sind sehr aufgeschlossen und freundlich. Mein Projekt gefällt mir gut, ich kann verschiedene Dinge ausprobieren wie streichen von Möbeln, putzen, Gartenarbeit, Mithilfe bei Computerangeboten und Betreuung der Kinder. Außerdem habe ich sehr angenehme Arbeitszeiten. Ich durfte erfahren, wie unglaublich vielseitig Costa-Rica ist.
Bild 3: Strand Jaco
Bild 4: Wanderung Cerro de Carpintera
Jaco ist wie ich finde zwar keine besonders schöne Stadt, aber dafür ist der Pazifik mit seinen Wellen und der Möglichkeit zu surfen um so besser. Man merkt gleich, das Jaco touristisch wichtig ist, viele Leute sprechen Englisch und das Angebot ist US-amerikanisch ausgerichtet. Auch San Jose ist sehr facettenreich, auf der einen Seite kleine, einstöckige Häuser gegen wenige Hochhäuser und zahlreiche Malls, die, wie auch mein Projekt schon Ende Oktober weihnachtlich dekoriert sind. Ich wohne in einer Siedlung am Rand von San Jose und in wenigen Minuten Fußweg ist es möglich zu shoppen oder vollkommen alleine durch den Wald zu wandern, dessen Wege sich bei Regen in kleine Bäche verwandeln. Der Wald in Costa-Rica ist wunderschön und dicht und man kann sich sehr entspannen, wenn man nicht gerade damit kämpft mit nassen Füssen einen Weg durch den Schlamm zu finden. Es gibt zwar keine wirklichen Bahnverbindungen, dafür aber ein gut ausgebautes Busnetz zu sehr günstigen Tarifen teil. Bei den Bussen bleiben teilweise die Türen bei der Fahrt offen. Ich bin sehr froh, dass ich nach einem Jahr voller Bewerbungen, Online-Seminaren, Beantragen von Dokumenten, Impfen und dem Warten auf eine Möglichkeit zur Ausreise endlich hier sein kann und weiß, dass sich das alles gelohnt hat. Auch wenn es sich manchmal nicht ganz real anfühlt.
___________________________________________________________________________________________
„weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängiger und gemeinnütziger Verein auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.
Helft mir und VISIONEERS, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Bitte unterstützt uns mit einer monatlichen oder einmaligen Spende.
VISIONEERS e. V.
Berliner Sparkasse
IBAN: DE29 1005 0000 0190 6097 70
BIC: BELADEBEXXX
Betreff: Name + Adresse des Spenders + Freiwilligen
Wir freuen uns jederzeit über Spenden.
Nach unseren ersten drei Wochen im Projekt hat unsere Chefin, die ebenfalls unsere Vermieterin und Nachbarin ist, Anna und mich in einen gemeinsamen Familienurlaub eingeladen. Wir fuhren also mit Doña Evelyn, ihrem Mann Leandro und ihrer Tochter Kati nach San Carlos.
Auf der Fahrt wurden uns die Schönheit Costa Ricas durch die vorbeiziehenden grün bewachsenen Hügel noch bewusster als vorher. Wunderschön!
Die Familie führte uns zu sehr leckeren Restaurants und hat uns dadurch die costa ricanische Küche näher gebracht.
Die Abende wurden begleitet vom Erraten neuer, unbekannter Früchte und Gemüse und vom Probieren leckerer lokaler Süßigkeiten, etwa den Cocadas aus Kokosnussraspeln.
Am ersten Tag unseres Trips nach San Carlos ging es zur Besichtigung in die Stadt, wo wir bereits einen ersten Blick auf den Vulkan Arenal werfen konnten.
Anschließend fuhren wir in das Hotel Los Lagos, wo man für einen Tag zu den Thermalbädern, Thermaljacuzzis und dem Schmetterling- und Ameisenhaus gelangt.
Eine Mittagspause haben wir auf dem Aussichtspunkt, weiter oben in der Hotelanlage gemacht, von wo aus wir, mit frischen Früchten in der Hand, einen freien Blick auf den Vulkan hatten. Weitere Highlights waren die von Hand gemachten Tortillas im Restaurant El Tipico und die von Doña Evelyn und uns zubereitete Kuhzunge.
Nach einem Filmabend mit der Familie und einer Safaribootstour, auf der wir verschiedene Vögel und eine Schildkröte gesehen haben, war das Wochenende vorbei. Wir haben uns erholt und zufrieden durch die nebligen Täler auf den Weg zurück nach Turrialba gemacht.
___________________________________________________________________________________________
„weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängiger und gemeinnütziger Verein auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.
Helft mir und VISIONEERS, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Bitte unterstützt uns mit einer monatlichen oder einmaligen Spende.
VISIONEERS e. V.
Berliner Sparkasse
IBAN: DE29 1005 0000 0190 6097 70
BIC: BELADEBEXXX
Betreff: Name + Adresse des Spenders + Freiwilligen
Wir freuen uns jederzeit über Spenden.
Paz, paciencia y amor heißt so viel wie Frieden, Geduld und Liebe. Diese drei Worte sind bei Hogar de Vida grundlegend für das Leben im Kinderheim. Hogar de Vida ist ein Übergangsheim für vernachlässigte, missbrauchte oder verlassene Kinder. Hier werden die Grundbedürfnisse der Kinder erfüllt: eine sichere häusliche Umgebung, Kleidung, Ernährung, Bildung und nicht zuletzt fürsorgliche Elternfiguren. Ich arbeite nun schon seit zwei Wochen im Heim und habe gemerkt, dass vieles auf diese drei Schlüsselwörter aufbaut. Im Folgenden möchte ich auf jedes dieser Worte näher eingehen.
Frieden ist allgemein definiert als ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe und die Abwesenheit von Störung oder Beunruhigung. Genau diesen Frieden soll es für die Kinder bei Hogar de Vida geben. Sie dürfen zur Ruhe kommen und müssen keine Angst vor etwas haben. Die Kinder sollen aber auch einen friedvollen Umgang zu anderen Kindern und zu Erwachsenen lernen, in dem Gewalt keinen Platz hat.
Geduld bezeichnet die Fähigkeit zu warten oder etwas zu ertragen. Bei Hogar de Vida hat Geduld einen hohen Stellenwert. Die Kinder sollen einen geduldigen Umgang zu ihren Mitmenschen lernen. Beispielsweise darf ein Kind erst mit dem Essen beginnen, wenn alle soweit sind und das Tischgebet gesprochen wurde.
Liebe ist eine Bezeichnung für die stärkste Zuneigung und Wertschätzung. Viele Kinder kennen diese Wertschätzung und Zuneigung aus ihrem Zuhause nicht. Bei Hogar de Vida dürfen sie erleben was es heißt geliebt und wertgeschätzt zu werden. Jedes Kind wird von den Mitarbeitern gleich behandelt und wird außerdem bedingungslos wertgeschätzt. Somit spüren die Kinder, dass sie respektiert und wahrgenommen werden.
___________________________________________________________________________________________
„weltwärts“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und unterstützt das Interesse von Jugendlichen an freiwilligem Engagement in Entwicklungsländern. Der Großteil der Kosten für das Freiwilligenjahr wird durch den Zuschuss vom BMZ übernommen. Es bleibt jedoch ein Viertel der Gesamtkosten übrig: 3.000 € müssen über VISIONEERS und jedem Freiwilligen selbst gesammelt werden. VISIONEERS ist als unabhängiger und gemeinnütziger Verein auf private Spenden angewiesen, um ein umfangreiches und zukunftsfähiges weltwärts-Programm zu ermöglichen.
Helft mir und VISIONEERS, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Bitte unterstützt uns mit einer monatlichen oder einmaligen Spende.
VISIONEERS e. V.
Berliner Sparkasse
IBAN: DE29 1005 0000 0190 6097 70
BIC: BELADEBEXXX
Betreff: Name + Adresse des Spenders + Freiwilligen
Wir freuen uns jederzeit über Spenden.