Hallo ich bin Severin und mache meinen Freiwilligendienst zusammen mit VISIONEERS in Kenia.

Seit ich in der Mara Siana Conservancy in Kenia bin, hat sich mein Alltag völlig verändert – und das im besten Sinne. Da die Schule gerade eine lange Ferienpause hat, liegt mein Fokus nun auf der Zusammenarbeit mit den Rangern der Conservancy.

Patrouillen durch die Wildnis

Eine der wichtigsten und spannendsten Aufgaben hier ist die „Patrol“ – gemeinsam mit den Rangern ziehen wir zu Fuß oder mit dem Auto durch das Gebiet der Conservancy. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass keine Wilderer unterwegs sind, die Tiere gesund bleiben und keine verbotenen menschlichen Aktivitäten stattfinden. Es klingt vielleicht wie ein Routinejob, aber es ist alles andere als das.

Stell dir vor, du gehst durch die endlose Savanne. Das Gras reicht dir bis zur Hüfte, die Sonne brennt heiß auf dich herab, und plötzlich hält einer der Ranger inne, zeigt mit dem Finger in die Ferne – und da stehen sie: Löwen! Atemberaubend, majestätisch und näher, als man es sich je hätte vorstellen können. Solche Momente bleiben für immer im Gedächtnis.

Aber auch Giraffen, Zebras, Elefanten und unzählige Antilopen gehören zu den täglichen Begegnungen. Es ist wie eine Safari – nur ohne die Touristen.

Der Kampf mit der Machete

Natürlich besteht die Arbeit nicht nur aus Patrouillen. Ein weiterer wichtiger Teil unseres Alltags ist das Freimachen der Wege. Ohne klare Pfade kommt man weder zu Fuß noch mit dem Auto voran. Und wie macht man das? Mit Macheten.

Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal mit einer Machete arbeiten würde. Das Gras und die Büsche wehren sich mit allen Mitteln, und es ist ein echter Kraftakt, die Wege freizuräumen. Schweiß, Muskelschmerzen und die Summe der Insekten begleiten einen dabei – aber am Ende ist das Gefühl unschlagbar. Man sieht den Weg vor sich und weiß: Das habe ich mit meinen eigenen Händen geschafft.

Feuerholz sammeln

Ein weiterer Bestandteil unserer Arbeit ist das Sammeln von Feuerholz. Für die Küche wird täglich Holz benötigt, und da die Küche das Herzstück jeder Gemeinschaft ist, weiß man genau, wie wichtig diese Aufgabe ist. Mit einem Stapel Äste auf der Schulter zurück ins Camp zu laufen, gibt einem das Gefühl, wirklich Teil dieser Gemeinschaft zu sein.