„Das ist doch nicht zu viel!“

Weihnachten in Costa Rica ist ziemlich wichtig. Schon im Oktober, kurz nach Halloween, beginnen die Vorbereitungen. In der ganzen Stadt funkeln Christbaumkugeln und Lichterketten an riesigen Weihnachtsbäumen in Einkaufszentren. Auch im Kinderheim stand der Weihnachtsbaum ziemlich früh und ein zweiter kam noch hinzu. Die richtige Weihnachtsdekoration durfte natürlich nicht fehlen und so wurde der Außenbereich schnell in Rot und Grün getaucht.
Mit viel Beleuchtung und hängenden Micky-Maus Weihnachtskugeln, wurde uns die Dekoration präsentiert. Das Gesicht meiner Mitfreiwilligen Emma ist nur schwer zu vergessen. Minimalistische, dezente Dekoration gibt es hier nicht. Zu unserem Erstaunen haben Emma und ich schnell gemerkt, dass Weihnachten hier ganz anders gefeiert wird. Zu der Vorfreude in Costa Rica gehört neben der richtigen Dekoration auch die richtige Partyausstattung. Gemeint sind Luftschlangen, Pfeifen, Trompeten oder auch Musik. Hauptsache es ist laut!! Dass sich dabei auch mal Abschiedsfeiern nicht von Geburtstagsfeiern unterscheiden lassen, ist ziemlich üblich. Es wird getanzt, gesungen und Unmengen an Kuchen und Süßes gegessen.

„Jesús es Navidad“

Auch wenn Weihnachten eine kleine „Fiesta“ ist, wird der religiöse Ursprung nicht vernachlässigt. Immer wieder wird erwähnt, dass Weinachten Jesus sei, während nebenbei Kindermusik, die die Geburt Jesus Christus nacherzählt, zu hören ist. Weihnachten ist nicht nur, neues Spielzeug zu bekommen, sondern auch der Glaube.
Wo bleiben die Geschenke?! Wochen vor der eigentlichen Weihnachtsfeier, gab es bei uns schon Bescherung. Die Kinder bekamen Kuchen und Süßes und durften dann die kurz zuvor unterm Baum platzierten Geschenke öffnen. Organisiert wurde dies von Freiwilligen, die die Geschenke gespendet haben. Neben haufenweise neuem Spielzeug, durften wir später auch Windeln, Kleidung, Handtücher und Hygieneprodukte einräumen. Das blieben aber nicht die einzigen Spenden. Im Laufe des Monats kamen Spender vorbei mit ganzen Tüten voll eingepackter Geschenke. Auch wurden die Kinder auf ein riesiges privates Grundstück eingeladen, auf dem sie von einer Clown-Show, Hüpfburg und Pferden begeistert wurden.

Mein Arbeitsalltag im Kinderheim „Hogar de Cuna“

In meinem Projekt „Asocuna“ arbeite ich in einem Kinderheim in San José, der Hauptstadt Costa Ricas.
Jeden Morgen laufe ich eine halbe Stunde zu meiner Arbeit, die um 8:00 Uhr beginnt.
Dort werde ich immer freundlich von den „Tías“ (Erzieherinnen, wörtlich übersetzt: „Tanten“) und den 18 Kindern, die alle zwischen null und sechs Jahre alt sind und in dem Heim leben, begrüßt.
Nachdem wir den Kindern nach ihrem Frühstück ihre Zähne geputzt haben, werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt. Die älteren Kinder gehen mit der „Maestra“ (Lehrerin) in den Klassenraum und lernen dort die Zahlen und Farben oder spielen bildungsfördernde Spiele. Die kleineren Kinder, zu denen die unter zweijährigen Babys gehören, bringen wir in den Stimulationsraum. Dort singen wir vier „Guten Morgen“-Lieder und spielen mit ihnen.

Meistens helfe ich der Maestra im Klassenraum.
Bis 9:30 Uhr singen wir mit den Kindern Lieder und basteln etwas. Danach wird die erste „Merienda“ (Snack) serviert. Diese besteht meistens aus einer Frucht wie einer Banane, etwas Papaya oder Erdbeeren.
Um 10:30 Uhr gehen alle Kinder und Babys in die Pause. Wenn gutes Wetter ist, was meistens der Fall ist, gehen wir in den Außenbereich des Hauses, wo es viele Spiel- und Fahrzeuge gibt. Dort passen die Tías und ich auf, dass sich die Kinder nicht schubsen, hinfallen oder das Spielzeug eines anderen Kindes klauen.

Vor dem Mittagessen „klatschen“ wir immer ein Gebet und danach werden die Kinder um 11:00 Uhr gefüttert. Anschließend putzen wir ihnen wieder ihre Zähne und dann beginnt auch schon die „Siesta“, der Mittagsschlaf. Dieser geht unter der Woche bis 14:00 Uhr.
Währenddessen bekommen ab 11:30 Uhr, die älteren Kinder ihr Mittagessen. Diese sind alt genug, um selbstständig zu essen, sodass man nur darauf achten muss, dass sie alles aufessen. Wenn ein Kind aufisst, bekommt es ein „Fresco“ (Erfrischungsgetränk).
Nachdem wir auch deren Zähne geputzt haben und sie schlafen, essen ich und meine Arbeitskolleginnen gemeinsam zu Mittag.
Oftmals helfe ich in der Pause meiner Chefin dabei, Spenden zu sortieren oder andere Sachen für die Kinder vorzubereiten. Manchmal kann ich mich aber auch in einem Nebenraum bis 14 Uhr ausruhen.

Hogar CUNA – mi segunda familia tica

Wie die Überschrift schon verrät, sind die sogenannten „Tías“, die Erzieherinnen hier, nicht nur für die 18 Kinder im Kinderheim eine Familie geworden, sondern auch für mich. Zu Beginn möchte ich aber erst einmal erklären, was es mit meinem Projekt überhaupt auf sich hat. Bei den Kindern handelt es sich um Kleinkinder im Alter von 0-6 Jahren, die aus ihren Familien genommen wurden, weil für sie der dortige Verbleib als eine Gefahr eingeschätzt wird. Sie wurden in ihren Familien Opfer körperlichen, sexuellen oder emotionalen Missbrauchs und ihnen bietet das Kinderheim nun ein sicheres Zuhause sowie ein Rehabilitationsprogramm.

Mein Arbeitsalltag

Wenn mein Tag um 8:00 Uhr im Kinderheim startet, dann sind die Kinder gerade in den letzten Zügen ihres Frühstücks. Daraufhin ist es die Aufgabe meiner Mitfreiwilligen Sahra und mir, beim Zähneputzen zu helfen, die Kinder dann vor dem Fernseher zu versammeln und den Essbereich zu putzen.

Montags frühstücken immer alle Kolleg:innen zusammen und es wird eine sogenannte „devocional“ (Andacht) abgehalten, die vergangene Woche reflektiert und die neue geplant. An den übrigen Tagen beginnen wir den Morgen oftmals mit einer Runde „Just Dance“ und einem Gebet. Anschließend werden die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Jüngeren sind 0-2 Jahre alt und die älteren 2-6 Jahre. Ich begleite momentan die älteren Kinder und gehe dementsprechend mit ihnen in eine Art Klassenzimmer. Die Kinder können hier in einem Morgenkreis noch ein Gebet sprechen und manchmal wird darüber hinaus eine Bibelstelle gemeinsam gelesen. Im Klassenraum behandeln wir prinzipiell verschiedene Themen. In den letzten paar Wochen hat sich alles um Farben und Zahlen gedreht. Mittlerweile lautet das neue Thema: Weltall. So basteln wir jetzt fleißig mit den Kindern Sterne, Aliens und Teleskope. Auch die dazu passende Dekoration darf natürlich nicht fehlen. Im Anschluss dürfen sich die Kinder auch ein bisschen selbständig mit den Spielen beschäftigen, welche oftmals an das jeweilige Thema angepasst sind. Weiter geht es mit dem Händewaschen, denn dann wartet ein kleiner Fruchtsnack auf die Kinder. Währenddessen wird oftmals eine kleine Geschichte aus der Bibel im Fernsehen gezeigt. Jetzt ist es auch schon Zeit dafür, für ungefähr eine Stunde auf den Pausenhof zu gehen. Hier können sich die Kinder auf der Schaukel, der Wippe, dem Klettergerüst oder beim Fahren mit den Spielautos etwas austoben. Gleichzeitig esse ich schon einmal mit den drei Schul- und Kindergartenkindern zu Mittag, packe ihnen einen weiteren Nachmittagssnack ein und ziehe sie um, da hier in Costa Rica eine Schuluniform getragen wird. Um 11:00 Uhr geht es dann auch schon für die Babys zum Mittagessen und gegen 11:30 Uhr folgen ihnen die Großen, nach einer weiteren Runde Händewaschen, in den Speisesaal. Vor dem Mittagessen wird abermals ein Glaubenslied angestimmt, um Gott für das Essen zu danken. Nach dem Mittagessen heißt es dann für uns noch einmal, den Kindern die Zähne zu putzen und die Räume zu putzen. Für die Kinder geht es daraufhin für einen kurzen Mittagsschlaf ins Bett. In diesem Zeitraum haben wir Mittagspause. Das bedeutet, wir können selbst etwas essen, neue Materialien vorbereiten, aufräumen oder uns entspannen und nach Deutschland telefonieren. Ab 14:00 Uhr heißt es dann, die Kinder aufzuwecken, umzuziehen und ihnen ihre Windeln zu wechseln. Der Tag geht nun mit einem Nachmittagssnack und gemeinsamen Spielen drinnen weiter. Um 16:00 Uhr neigt sich dann mein Arbeitstag dem Ende zu und ich begebe mich auf meinen Heimweg.

An manchen Tagen stehen aber auch besondere Ausflüge an, wie beispielsweise zu McDonald’s, in ein Altenheim, zu einem Kirchengelände oder in ein Jumpcenter zu gehen. Außerdem haben die Kinder einmal die Woche Reit- und Schwimmtherapie.

 

In meinem Projekt „Asocuna“ arbeite ich in einem Kinderheim in San José, der Hauptstadt Costa Ricas.  Jeden Morgen laufe ich eine halbe Stunde zu meiner Arbeit, die um   8.00 Uhr beginnt. Dort werde ich immer freundlich von den „Tías“ (Erzieherinnen, wörtlich übersetzt: „Tanten“) und den 18 Kindern, die alle zwischen null und sechs Jahre alt sind und in dem Heim leben, begrüßt.
Nachdem wir den Kindern nach ihrem Frühstück ihre Zähne geputzt haben, werden sie in zwei Gruppen aufgeteilt. Die älteren Kinder gehen mit der „Maestra“ (Lehrerin) in den Klassenraum und lernen dort die Zahlen und Farben oder spielen bildungsfördernde Spiele. Die kleineren Kinder, zu denen die unter zweijährigen Babys gehören, bringen wir in den Stimulationsraum. Dort singen wir vier „Guten Morgen“-Lieder und spielen mit ihnen.

Meistens helfe ich der Maestra im Klassenraum. Bis 9:30 Uhr singen wir mit den Kindern Lieder und basteln etwas. Danach wird die erste „Merienda“ (Snack) serviert. Diese besteht meistens aus einer Frucht wie einer Banane, etwas Papaya oder Erdbeeren.
Um 10:30 Uhr gehen alle Kinder und Babys in die Pause. Wenn gutes Wetter ist, was meistens der Fall ist, gehen wir in den Außenbereich des Hauses, wo es viele Spiel- und Fahrzeuge gibt. Dort passen die Tías und ich auf, dass sich die Kinder nicht schubsen, hinfallen oder das Spielzeug eines anderen Kindes klauen.

Vor dem Mittagessen „klatschen“ wir immer ein Gebet und danach werden die Kinder um 11:00 Uhr gefüttert. Anschließend putzen wir ihnen wieder ihre Zähne und dann beginnt auch schon die „Siesta“, der Mittagsschlaf. Dieser geht unter der Woche bis 14:00 Uhr.
Währenddessen bekommen ab 11:30 Uhr, die älteren Kinder ihr Mittagessen. Diese sind alt genug, um selbstständig zu essen, sodass man nur darauf achten muss, dass sie alles aufessen. Wenn ein Kind aufisst, bekommt es ein „Fresco“ (Erfrischungsgetränk).
Nachdem wir auch deren Zähne geputzt haben und sie schlafen, essen ich und meine Arbeitskolleginnen gemeinsam zu Mittag.
Oftmals helfe ich in der Pause meiner Chefin dabei, Spenden zu sortieren oder andere Sachen für die Kinder vorzubereiten. Manchmal kann ich mich aber auch in einem Nebenraum bis 14 Uhr ausruhen.

Nach der Siesta ziehen wir die Kinder um. Sie bekommen eine weitere Merienda und dürfen dann in ihrer Freizeit spielen, was sie meistens draußen tun. Falls es regnet, spielen die Kinder im Spielbereich des Hauses. Um 16 Uhr habe ich Feierabend und verabschiede mich von den Kindern und den Tías.