Unser neues, für die Öffentlichkeit verfügbare VISIONEERS Begegnungs- und Kulturcafé in der Belziger Straße 71 in Berlin nimmt immer mehr Form an, und wir können es kaum erwarten, bald unsere Türen zu öffnen! Unser Ziel: Einen inklusiven und kreativen Ort der Begegnung für alle zu schaffen, um Vorurteile abzubauen, sich interkulturell auszutauschen und gemeinsam religiöse Feste zu feiern – und nebenbei leckeren Kaffee und Kuchen zu genießen!

In den letzten Wochen wurde ordentlich angepackt: Es wurde gestrichen, gehämmert und gewerkelt, geputzt, geplant und gemalert. Inzwischen stehen die Stühle und Tische, die Wände erstrahlen in frischen Farben und unser Logo hat seinen Platz an der Eingangstüre gefunden. Stromkabel wurden verlegt, Becher beklebt und Tüten bestempelt. Auch eine Küchenzeile ist bereits ausgesucht, die Tapeten sind bestellt und ein waschechter Barista wurde eingestellt, der euch bald mit seinen Kaffeekünsten beeindrucken kann! Kaffeebohnen aus Costa Rica wurden verpackt und beschriftet, eine Kaffeemaschine ausgesucht und -mühlen bestellt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und wir freuen uns, jeden Tag einen Schritt näher an die Eröffnung zu kommen.

Hola, ich bin Lonka und möchte dir einen Einblick in meine Gefühlswelt geben…

Erinnerungen und Nostalgie

Es ist still in meinem Kopf. Meine Gedanken wurden so oft von Kindergeschrei verdrängt. Wenn ich jetzt versuche, daran zu denken, verfalle ich in Nostalgie. Wenn ich mich konzentriere, kann ich die einzelnen Schreie noch immer voneinander unterscheiden. In meinen Träumen erscheinen ihre Gesichter und sie lachen. Ich wache auf und will überprüfen, ob sie schon gewachsen sind. Mit jedem Millimeter, den Samuel in die Höhe schießt, verliert er einen Millimeter Erinnerungen an mich. Wie viele Millimeter kann er noch verlieren, bis ich nie existiert habe?

Abschied und Vergessen

Ich habe den Kindern erzählt, dass ich gehen würde. Dass ich sie trotzdem immer lieb hätte und ihnen eine tolle Zukunft wünsche. An wie vielen Morgen wird Elisabeth noch nach mir fragen, bis sie begreift, dass ich nicht wiederkommen werde? Wird sie sich daran erinnern, dass ich da war oder bin ich nur ein weiterer Mensch, der von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben verschwand? Ich habe mir ihren vollen Namen gemerkt. Werde ich ihn in zehn Jahren googeln können und Ergebnisse über eine Person finden, die mal das schlauste vierjährige Mädchen in einem Kinderheim in Costa Rica war?

Arbeit und Prägen

Ich weiß nicht, ob mich die Arbeit mehr geprägt hat oder ich sie. Andere Menschen hätten sie genauso gut verrichten können. Windeln wechseln, Schulrucksäcke packen oder Kinder umziehen erfordert kein individuelles Talent. Aber ich weiß, dass sie mich mein Leben lang begleiten wird. Ich werde mich zurückerinnern, wenn ich später mal die Schulrucksäcke meiner eigenen Kinder packen werde. Ich werde stolz auf mich sein, wenn ich ähnliche Lernspiele mit ihnen spielen werde, die ich mir schon mit 19 Jahren ausgedacht habe. Und ich werde jedes Augenrollen oder Ohrenzuhalten von damals bereuen, wenn meine eigenen Kinder schreien. Aber Kindergeschrei mit Kinderheim-Kindern ist etwas anderes.

Skills on Wheels unterwegs in Berlin

Obwohl es in Berlin teilweise schon frühlingshaft ist, ist das Leben auf der Straße auch im Februar und März noch kalt, feucht und häufig sehr einsam. Aus diesem Grund sind wir von VISIONEERS auch jetzt regelmäßig mit dem VISIONEERS-Kältemobil unterwegs auf den Straßen, verteilen warme Getränke und Suppen und versuchen, mit einem liebevollen Lächeln Menschen ohne Obdach eine Freude zu
machen.

Besonders während der anhaltenden Regentage im Februar waren wir mit mehreren Teams unterwegs und verteilten über 100 Suppen, Kaffee, Tee, aber auch wärmende Pullover, Handschuhe und Schals.