Hogar Metodista

 

Hi ich bin Lydia und mache seit September mein Freiwilligendienst in Costa Rica

Das Hogar ist christlich geprägt und wurde von Amerikanern gegründet. Insgesamt leben dort 28 Kinder in den Mädchen- und Jungenhäusern Casa Esperanza und Casa Fe. Meine Mitfreiwillige und ich unterstützen die Lehrerinnen in der internen Schule, die sich auf demselben Gelände befindet wie die Häuser der Kinder. In den ersten zwei Wochen haben wir noch gelegentlich auch in den Häusern die Tías, die Hausmuttis, unterstützt. Mittlerweile liegt unser Aufgabenfeld jedoch ausschließlich in der Schule.

Von der Vorschule bis zur sechsten Klasse besuchen die Kinder die interne Schule, danach wechseln sie auf eine öffentliche Schule. Morgens ist immer eine von uns, meist meine Mitfreiwillige, in der Vorschule präsent. In dieser Zeit unterstütze ich die anderen zwei Lehrerinnen und übernehme „leichte“, aber zeitintensive Aufgaben wie z.B. Arbeiten am Computer oder Vorbereitungen für kommende Unterrichtsstunden. Aber auch andere Aufgaben wie das Zubereiten von Limonade für die Kinder, das Schmücken der Turnhalle oder das Aufpassen auf die Kinder in den Pausen, damit die Lehrerinnen auch Pause haben können, gehören dazu. Wir schätzen die Vielfalt dieser Tätigkeiten sehr.

Halbzeit: Ein Rückblick auf sechs Monate als Freiwillige in Costa Rica

 

10. Februar 2024 – Heute ist ein besonderer Tag für uns Freiwillige der ersten Ausreisegruppe nach Costa Rica – genau sechs Monate sind vergangen, seit unserer Ankunft und unserem Eintauchen in das neue Leben.
Mittlerweile haben wir uns an unser neues Leben, die Kultur und den Alltag hier gewöhnt. Die meisten von uns haben sich gut in die Projekte und Familien eingelebt und konnten schon einige Hürden überwinden. Wir haben bereits viele Orte des Landes bereist und genießen den Ausgleich zur Arbeit im Kinderheim, wenn wir mit unseren Freunden an den Strand fahren und aus Kokosnüssen trinken können. Doch trotz dieser Erfolge sind auch in den letzten drei Monaten immer wieder neue Herausforderungen auf uns zugekommen.

November – Zu dieser Zeit regnet es Tag und Nacht. Mein zweites Paar Schuhe hat sich bereits in den Bächen, die die Straßen runterströmen, aufgelöst. Meine Regenjacke streitet sich täglich mit meinem Regenschirm darüber, wer nun mehr Wasser zu mir durchgelassen hat. Ich habe mich an den warmen Regen gewöhnt, im Gegensatz zu den einheimischen Ticos, die sich jedes Jahr über die Wassermassen beschweren und es so gut wie möglich vermeiden das Haus zu verlassen. Auch die Kinder in unserem Heim, Hogar C.U.N.A, haben noch nie einen Tropfen auf ihrer eigenen Haut gespürt. Wenn der Regen beginnt, suchen sie schreiend und weinend Zuflucht bei den Tias. In Deutschland würde man vielleicht sagen “sie sind doch nicht aus Zucker”, aber hier in Costa Rica lässt sich das nicht so leicht behaupten.
Um sieben Uhr morgens frühstücken die Kinder Pancakes. Um neun Uhr gibt es Obst in Joghurt oder Wackelpudding, weil die Kinder es sonst nicht essen würden. Mittags wird frittierter Reis mit Bohnen gekocht. Um 14 Uhr gibt es Kekse oder anderes süßes Gebäck. Selbstverständlich darf zu keiner der Mahlzeiten der gezuckerte Fruchtsaft, der “Fresco”, fehlen. Wenn man bedenkt, dass die Supermarktpreise für gesunde Lebensmittel wie Gemüse den deutschen Preisen sehr ähnlich sind, obwohl Ticos im Durchschnitt ungefähr viermal weniger verdienen, dann ist das nicht mal so verwunderlich, dass die Kinder hier “aus Zucker sind”. Aber am meisten fehlt uns das deutsche Brot, da es in costa-ricanischen Bäckereien nur das gezuckerte “Pan Dulce” gibt, das vom Geschmack her eher einem Milchbrötchen oder Hefezopf ähnelt.

Die kulturellen Unterschiede zwischen Costa Rica und Deutschland, eine vielfältige Expedition

 

Hallo 🙂 Ich bin Tom und möchte euch auf eine kleine Reise mitnehmen
Costa Rica und Deutschland sind auf der Landkarte weit voneinander entfernt, was sich ebenfalls in ihren faszinierenden und reichhaltigen kulturellen Unterschieden widerspiegelt. Von den Lebensweisen bis hin zu ihren Ethiken und Traditionen gibt es viele Unterschiede und Aspekte zu erkunden. In diesem Artikel schauen wir uns etwas genauer die bemerkenswerten kulturellen Unterschiede zwischen diesen beiden Ländern an.

Lebensstil und Mentalität:

In Costa Rica ist die Lebensphilosophie des „Pura Vida“ allgegenwärtig. Dieser Ausdruck, der wörtlich „reines Leben“ bedeutet, symbolisiert die entspannte und gelassene Einstellung der Costa-Ricaner gegenüber dem Leben. Die Menschen schätzen das einfache Glück, die Natur und zwischenmenschlichen Beziehungen; trotz schwieriger Lebensverhältnisse laufen die meisten Menschen mit einem Lächeln durchs Leben. Im Gegensatz dazu legen die Deutschen oft Wert auf Effizienz, Pünktlichkeit und Disziplin. Ihre Lebensweise ist stark von einer Arbeitsethik geprägt, die auf Genauigkeit und Zuverlässigkeit basiert. Wenn man die beiden Länder vergleicht, erkennt man, was für ein Überfluss an Konsumgütern in Deutschland herrscht.

Familie und Gemeinschaft:

In Costa Rica spielen Familie und Gemeinschaft eine zentrale Rolle im Leben der Menschen. Die Verbindungen zu Familie und Freunden sind stark, und es ist üblich, Zeit mit der Familie zu verbringen und sich regelmäßig zu versammeln. In Deutschland gibt es ebenfalls eine starke Bindung zur Familie, aber die individuelle Unabhängigkeit wird oft mehr betont. Deutsche Familien haben oft kleinere, enge Kreise von Vertrauten und verbringen weniger Zeit in großen Gruppen.

Essen und Trinken:

Die Kulinarik in Costa Rica ist geprägt von frischen tropischen Früchten, Reis und Bohnen und den traditionellen Gerichten wie Casado und Gallo Pinto. Costa Rica liebt ihre einfachen und traditionellen Gerichte, die man in sehr vielen Restaurants wiederfindet. Die deutsche Küche ist bekannt für ihre Vielfalt, von deftigen Fleischgerichten wie Bratwurst und Schweinebraten bis hin zu köstlichen Backwaren wie Brezeln und Kuchen. Bier ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kultur, während in Costa Rica Kaffee eine zentrale Rolle spielt.

Einblick in meinen Freiwilligendienst in Costa Rica

 

Hola, ich bin Rubén und mache für neun Monate einen Freiwilligendienst in einem Kinderprojekt in Heredia, Costa Rica. Hier möchte ich euch einen kleinen Einblick in meinen Alltag geben:)

Die Stadt Heredia liegt zentral in dem mittelamerikanischen Land, in der Nähe von San José, der Hauptstadt von Costa Rica. Es sind nun mittlerweile vier Monate vergangen, seit ich mein Jahr hier angefangen habe und in dieser Zeit ist einiges passiert. Ich möchte euch heute einen kleinen Einblick in meine Arbeit geben.

Ich wohne bei einer Gastfamilie eine halbe Stunde von der Arbeit entfernt. Die Lage ist durch die vergleichsweise gute Anbindung mit den Bussen, einer modernen Mall, vielen kleineren Pulperias (Kiosks), Supermärkten, Restaurants und Parks sehr gut. Von hier aus komme ich überall hin, sei es zur Arbeit, ins Zentrum oder sogar nach San José. Auch wenn man immer mit Vorsicht auf die Straße gehen sollte, kann ich auch zu Dämmerungsstunden noch spazieren gehen.

Eine Reise mit dem Europäischen Solidaritätskorps: Meine Erfahrungen in Belgien

Hallo, ich bin Juliane und derzeit ESK-Freiwillige in Belgien.

Die Wahl zum Europäischen Solidaritätskorps fiel mir leicht, da ich schon lange vor meinem Abitur wusste, dass ich einige Zeit im Ausland verbringen möchte. Europa war für mich die bevorzugte Destination, und so wurde das ESK zur perfekten Wahl. Belgien war jedoch nicht meine ursprüngliche Zielsetzung – eher ein glücklicher Zufall, nachdem ich meine Bewerbungen breit über Europa verteilt hatte.

Projekt in Oostende: Eine bunte Vielfalt

In einer kleinen Organisation in Oostende, die Freizeitaktivitäten für Menschen mit Behinderungen anbietet, habe ich meine Rolle gefunden. Die Abwechslung in den wöchentlichen Aktivitäten, sei es Zirkus, Kunst oder Sport, macht meinen Job besonders spannend.
Selbst einmalige Events wie der Besuch eines Basketballspiels oder ein „Waffelbacknachmittag“ tragen zur Vielfalt bei.

Kulturelle Herausforderungen: Niederländisch in Oostende

Oostende liegt im flämischen Teil Belgiens, wo Niederländisch gesprochen wird. Die Herausforderung der Sprachbarriere wird durch Körpersprache und Gestik kompensiert.
Durch einen regelmäßigen Niederländischkurs und die Ähnlichkeiten mit Deutsch kann ich jedoch immer besser kommunizieren.

Weihnachten im Hogar de Vida

 

Gerade die Weihnachtszeit ist für uns eine Zeit der Familie. Wie wird also Weihnachten gefeiert in einem Heim für Kinder, die gerade keine Familie haben?

Die Weihnachtszeit wird generell in Costa Rica, aber auch im Hogar de Vida sehr genossen und voll ausgeschöpft. Schon im November wurde die erste Weihnachtsdekoration rausgeholt und die ersten Weihnachtslieder gehört. Auch wenn wir durch das warme Wetter kaum in Weihnachtsstimmung gerieten, hat uns doch die Weihnachtseuphorie der anderen gepackt, und wir haben uns schon sehr auf das Fest zum Beginn der Weihnachtszeit gefreut.

Im Dezember gab es eigentlich jeden Samstag eine Weihnachtsfeier für die Kinder. Als der Tag der ersten Feier dann gekommen war, wurde das Rancho (unser Versammlungsort) liebevoll weihnachtlich geschmückt und auch ein riesiger Weihnachtsbaum dort aufgestellt. Dafür hat jedes Haus einen Tanz zu einem Weihnachtslied eingeübt und alle Tías haben eine Sammelbestellung für Weihnachtst-Shirts aufgegeben. Auch die Lehrerinnen des Hogars hatten einen Tanz vorbereitet. Das Team, das im Büro arbeitet, hat die Weihnachtsgeschichte erzählt und wir haben zusammen gebetet. Danach haben sich alle in einer Reihe aufgestellt und jedes Kind durfte eine Kugel an den Baum hängen.

Wir freuen uns Zuhause jedes Jahr darauf, den Weihnachtsbaum mit unseren Familien zu schmücken, deswegen war es für uns ein ganz besonderer Moment, dieses Ereignis dieses Jahr mit den Kindern und dem ganzen Hogar teilen zu dürfen. Anschließend gab es für alle Tamales (in Bananenblättern gedämpfter, mit Fleisch gefüllter Maisteig), Kuchen und Rompope (typischer Eierlikör ohne Alkohol). Wir finden es besonders schön, dass zu solchen Anlässen auch die Tías in die Mahlzeiten eingebunden werden, da so alle am Fest teilhaben können. Nach der Stärkung haben wir noch viele Fotos gemacht und zu Weihnachtsmusik getanzt. Am Abend gab es dann noch Pizza für alle.

Ankommen

Um Euch eine grobe Idee zu geben, wo ich hier eigentlich bin, möchte ich Euch als erstes
meine etwas besondere Wohnsituation erklären. Meine Cabina (kleine Wohnung mit eigener
Küche und Bad) befindet sich zwischen den Häusern meiner Gastfamilie und deren Pulpería
(Dorfkiosk) im Dorf Playa Bandera. Dieses liegt direkt an der Pazifikküste Costa Ricas,
gesäumt von Palmenplantagen und nur fünf Minuten vom Meer entfernt.

Es ist ein sehr
ruhiger Ort mit einer tollen Dorfgemeinschaft. Jede*r kennt jede*n und dadurch, dass die
Pulpería wie ein Dorfmittelpunkt genutzt wird, konnte ich schnell viele neue Menschen
kennenlernen. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man von Leuten auf der Straße erkannt und
gegrüßt wird, oftmals mit den typischen costa-ricanischen Worten “Pura Vida”.

Nun aber zu dem wohl wichtigsten Part meines Alltags hier: die Projektarbeit. Ich habe eine
buntgemischte Woche mit vielen verschiedenen Aufgaben. Vormittags arbeite ich in der
lokalen Grundschule, die praktischerweise nur zwei Häuser von meinem Zuhause entfernt
ist. Ich unterstütze dort die Lehrerin der ersten und zweiten Klasse (diese werden
zusammen unterrichtet, weil das Dorf so klein ist), das heißt ich assistiere den Kindern beim
Ausschneiden, Einkleben und anderen Dingen, um die Lehrerin zu entlasten. Außerdem
helfe ich einem Jungen mit Autismus bei seinen Matheaufgaben. Zum Mittagessen bin ich
dann wieder zurück in der Pulpería.

„Vortrag über Deutschland zum Día de las Culturas in der Grundschule“

Nachmittags arbeite ich zweimal die Woche in einem Nachmittagsprojekt (UNO+ La Loma), das so ziemlich genau das Gegenteil von der
Grundschule darstellt. Ich muss sehr viel Selbstinitiative zeigen, in Form von Bastel- und
Spielideen, sowie der Auswahl der Themen, werde jedoch von einer Mutter der Kinder
unterstützt. Die Kinder dort sind eine wilde Truppe, weil sie direkt aus der Schule zum
Projekt kommen und dementsprechend viel Energie haben. Es wird nie langweilig mit ihnen;)

„Basteln mit den Kids in La Loma – Planta de Metas“

Die zwei anderen Nachmittage gebe ich Englischunterricht für Erwachsene hier im Dorf.
Zuerst war ich etwas überfordert mit der Idee und unsicher, ob ich damit nicht genau die
Kritik bestätige, bei der unqualifizierte junge Menschen aus dem Globalen Norden einen Job
im Globalen Süden übernehmen und damit mehr Schaden als Gutes anrichten. Jedoch
konnte ich für mich persönlich, in meinem spezifischen Szenario entscheiden, dass ich zwar
definitiv unqualifiziert bin, aber ich auf große Bestätigung und Motivation der
Dorfbewohner*innen gestoßen bin, als meine Chefin die Idee vorgeschlagen hat. Die
meisten Erwachsenen hier wollen unbedingt Englisch lernen, weil hier sehr viele Gringos
(Menschen aus den USA) leben, die selbst kein Spanisch können und die Ticos/Ticas
(Costa-Ricaner*innen) davon genervt sind, dass sie sich nicht mit ihnen verständigen
können. Ich werde definitiv mein Bestes geben, um ihnen so viel Englisch wie möglich
beizubringen und damit einen positiven Beitrag zu leisten. Natürlich muss ich mich aber
auch noch selbst in die Rolle als “Lehrerin” reinfinden (und es ist übrigens gar nicht so leicht
Englisch mit einer dritten, nicht Muttersprache, zu verbinden 😉

Costa Rica ist ein unglaublich tolles Land mit atemberaubender Natur. Viel wichtiger ist mir
aber zu betonen, was für offene und einladende Menschen hier Zuhause sind, die einem
ihre Kultur zeigen wollen, mit all ihren bunten Facetten. Wie in jedem anderen Land, gibt es
auch hier Probleme wie Kriminalität, Drogenhandel, Schwierigkeiten in der Politik etc.
Jedoch habe ich nicht das Wissen und Verständnis, diese Themen zu beurteilen und zu bewerten.
Ich kann nur von meinen persönlichen Erfahrungen sprechen. Bitte behaltet dies
im Hinterkopf.

Sonnige Grüße aus dem sehr warmen Costa Rica!

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Meine ersten vier Monate in Costa Rica: Ein persönlicher Rückblick

 

Die Zeit vergeht so schnell. Kaum saß ich im Flugzeug nach Costa Rica, da sitze ich hier und schreibe meinen Blog über meine ersten vier Monate in Costa Rica. Die letzte Zeit kann man gar nicht so richtig beschreiben. Es war jetzt schon die beste Zeit in meinem Leben!
Dennoch werde ich in diesem kleinen Blog versuchen, es zusammenzufassen. Wie fasst man etwas so Wunderbares zusammen? Wie verfasst man diese unfassbar starken Gefühle? Wie geht man damit um, dass bereits ein Drittel der Zeit vorbei ist? Viele Fragen und wenige Antworten. Eine Antwort auf eine Frage habe ich: ‚War ein FSJ in Costa Rica die richtige Entscheidung?‘ – Ja, das war sie. Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Im Folgenden werde ich versuchen, euch zu erklären, warum.

Hi, Ich bin Lennart Martin Telscher und ich absolviere ein freiwilliges soziales Jahr im Abraham Projekt in San José, Costa Rica.

Beim Packen der Koffer vor dem Abflug begann das ganze Abenteuer. Habe ich alles Wichtige eingepackt? Passt das Buch noch in die Tasche? Es hat funktioniert. Ein paar Tage nachdem ich mir diese Fragen gestellt habe, sitze ich auf der VISIONEERS Finca mit einem Kaffee in der Hand und bewundere die bis dahin mir verborgene, wunderschöne Landschaft. Alles ist grün, überall Kaffeepflanzen, überall wild wachsende Bananen, Wasserfälle und vor allem: wunderbare Menschen. Auf der Finca erhielt ich einen zweiwöchigen Spanisch- Sprachkurs, der mir und den anderen Freiwilligen sehr viel Spaß gemacht hat! Wir lernten die Sprache, erkundeten die Gegend, spielten Spiele und lernten uns untereinander kennen.
An dieser Stelle möchte ich Andrés von VISIONEERS meinen Dank aussprechen! Andrés ist ein herzensguter Mensch. Er kann wunderbar erklären, beibringen und helfen. Hierbei strahlt er immer eine enorme Positivität und Liebe aus und hat dadurch mir und den anderen super bei der Ankunft in einem völlig fremden Land geholfen. Abschließend lässt sich hierzu sagen, dass der Sprachkurs der perfekte Einstieg in das FSJ war und ich sehr dankbar bin, dort auch meine besten Freunde kennengelernt zu haben. Mit ihnen sollten viele Abenteuer folgen!

Wo ein Anfang, da auch ein Ende… Der Sprachkurs endete und der Wechsel in die Gastfamilien stand an. Ich hatte zuvor schon viel mit meiner Gastfamilie über WhatsApp kommuniziert und mich viel mit meinem Vor-Freiwilligen David ausgetauscht. Ich war sehr zuversichtlich und habe mich sehr auf die Begegnung gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht. Meine Gasteltern Olga und Manuel nahmen mich von Anfang an gut auf und behandeln mich seitdem sehr gut. Ich lebe in einem mittelgroßen Zimmer mit Bett, kleinen Ablagen, einem offenem Schrank und einem Ventilator. Leider fehlt mir das offene Fenster. Sich hierüber zu beschweren, wäre aber Meckern auf höchstem Niveau! Ich habe mich sehr schnell wohlgefühlt und so konnte ich sorglos in mein Projekt starten.

Das Abraham Projekt ist ein sehr modernes, fortgeschrittenes und christliches Projekt. Direkt am Anfang wurde ich herzlich von allen Mitarbeiter*innen und anderen FSJlern aufgenommen. Meine Arbeit im Projekt besteht aus Sportunterricht mit José, Gartenarbeit mit Don Juan, Putzen mit Carmenzita und Francine, Computo mit Chris und anpacken, wo immer Hilfe gebraucht wird! Die Arbeit mit den Kindern und allgemein im Projekt macht mir sehr viel Spaß. Ich komme viel in den Austausch mit Einheimischen und lerne was es heißt, auch mal länger in der prallen Hitze zu arbeiten! Vor allem gefällt mir der Sportunterricht und die generelle Zeit mit José.
José ist in der Zeit hier in Costa Rica mein ständiger Begleiter und mein bester Freund geworden. Zusammen können wir über alles sprechen, lachen, aber auch bei persönlichen Problemen weinen. José ist ein unfassbar liebevoller und hilfsbereiter Mensch. Ohne José hätte ich deutlich mehr Schwierigkeiten gehabt, hier anzukommen, geschweige denn Tico-Freunde zu finden. So kam es, dass ich auch in der Freizeit viel mit meinem Arbeitskollegen unternahm, der jetzt ein „Amigo“ und kein „Jefe“ mehr für mich ist.
Wir verbrachten sehr viel Zeit in Parks. Wir spielten Karten, lachten viel und erkundeten zusammen die Hauptstadt Chepe (San José). Natürlich tun wir dies immer noch. Allerdings, wird auch das enden. José wird nämlich Ende Februar nach Deutschland gehen für ein Jahr. Meine Gefühle sind zwischen Trauer und absoluter Freude sehr gemischt. Aber wo ein Abschied, da auch ein Wiedersehen! Ich freue mich jetzt schon, José in Berlin besuchen zu kommen!

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Der botanische Garten
Heute gibt es einen Blogeintrag über den botanischen Garten und eine neue Seite, die ich von ihm kennenlernen durfte. Im Allgemeinen ist und bleibt die Arbeit im botanischen Garten sehr hart. Von Unkraut jäten bis Bäume beschneiden ist alles dabei. Erde schaufeln, Säcke mit Erde befüllen, viel mit Erde, Pflanzen gießen und den Garten aufräumen. Acht Stunden so schwer zu arbeiten und ständig Pflanzenmaterial oder Erde hin und her zu tragen, ist echt nicht leicht und macht sehr hungrig. Aber es gibt auch die schönen Tage mit ruhigerer Arbeit und speziellen, unerwarteten Aktionen, wie heute. Heute sind wir spontan in den Dschungel getigert, von dessen Existenz ich bis dahin gar nichts wusste. Am Rande des riesigen Geländes des botanischen Gartens, an der Ecke eines kleinen unscheinbaren Hauses, ging es ab in den Wald und herab in Richtung eines Flusses. Auf dem Weg zum Wasser wurde erstmal ein riesiger Baum umarmt und Bambus angefasst. Leider hatte die braune Rinde des Bambus viele kleine Stacheln, welche sich nichtsahnend in meiner Hand wiederfanden. Highlight des Trips war die Erkundung des Flusses und das Finden eines Pfeilgiftfrosches im Dickicht. Zuletzt möchte ich noch einwerfen, dass ich heute stolz einer Schildkröte geholfen habe einen Betonweg zu überqueren. Ein guter Tag.

Die Regenzeit hat angefangen…

 

Hola an alle, ich melde mich mit meinem zweiten Beitrag aus Peru

Mittlerweile ist Dezember und seit einigen Wochen hat hier die Regenzeit begonnen. In der Regenwaldregion Perus dauert der Sommer ungefähr von April bis Oktober mit wenig Regen, und ab November nehmen die Niederschläge stetig zu. Laut dem Modell des peruanischen Ministeriums für Meteorologie und Hydrologie (SENAMHI) können in einem Monat bis zu 800 mm Regen fallen, was ungefähr dem entspricht, was in Bochum innerhalb eines Jahres fällt. Ich arbeite hier unter anderem daran, die klimatische Situation in den Gemeinden, mit denen wir im Rahmen der Zonierung (was ich im ersten Beitrag ein wenig erklärt habe) zusammenarbeiten, zu analysieren. Direkte Wetterdaten von Stationen sind hier kaum verfügbar und oft nur eingeschränkt zugänglich, daher bin ich auf Modelle angewiesen, die unter anderem auf Satellitendaten basieren.

Der viele Regen hat natürlich auch Folgen, nicht nur für die Menschen in den Gemeinden, die diese teilweise kaum verlassen können, wenn die Flüsse zu hoch und die Strömung zu stark ist, um sie zu Fuß zu überqueren. Auch unser Arbeitsweg zu den Gemeinden wird schwieriger, je mehr Regen fällt. Die Straßen sind häufig nicht asphaltiert, sodass der Schlamm zur Herausforderung wird. Außerdem kommt es zu Erdrutschen und Bergstürzen, die die Straßen versperren können, sodass sie mehrere Stunden nicht befahrbar sind.

Die Flüsse steigen meist rasant an und führen nach starken Niederschlägen viel Sediment mit sich. Leider ist für viele Menschen in den Gemeinden häufig der einzige Zugang zu Wasser ein Fluss oder Bach, da es keine Frischwasserleitungen gibt. Im Rahmen unserer Arbeit haben wir daher auch eine Wasseranalyse eines Flusses in einer Gemeinde durchgeführt. Neben der qualitativen Analyse haben wir die Flüsse auch vermessen, um den Abfluss zu berechnen.

Abgesehen von den vielleicht etwas technischen Problemen steigt in der Regenzeit auch das Risiko für Erkrankungen, die vor allem von Mücken übertragen werden, wie z.B. das Denguefieber.

Außerdem haben wir ein paar Aufnahmen mit der Drohne gemacht und weitere Daten in der Gemeinde erfasst. Um die Bilder der Drohne später korrekt zu verarbeiten, haben wir Referenzpunkte markiert. Auf dem Bild sieht man den roten Punkt und den Kreis aus Kreide; ich speichere gerade die Koordinaten. Das andere Bild zeigt die Drohne und zwei Feuerwerkskörper. Wofür die sind? Anscheinend haben die Adler hier die Angewohnheit, Drohnen aus der Luft zu fangen, was weder für die Drohne noch für das Tier ein gutes Ende bedeutet. Daher haben wir, sobald wir einen Adler kreisen gesehen haben, den Feuerwerkskörper gezündet, um ihn zu verjagen.